piwik no script img

Versuchter Ehrenmord in der TürkeiBrutal und gnadenlos

Ein neuer Versuch eines Ehrenmordes erschüttert die Türkei. Das 17-jährige Mädchen schwebt in Lebensgefahr. Besonders furchterregend ist das Ausmaß der Brutalität.

Das Mädchen schwebt nach fünf Messerstichen ihres Onkels in Lebensgefahr. Bild: photocase/spacejunkie

BERLIN taz | Gut sechs Wochen nach dem Massenehrenmord in der kurdischen Provinz Mardin, bei dem Bewaffnete eine Verlobungsfeier stürmten und 44 Menschen erschossen, erschüttert ein neuer Fall von patriarchaler Gewalt die Türkei. In der Provinzhauptstadt Siirt, ebenfalls im kurdisch dominierten Südosten des Landes gelegen, wurde die 17-jährige N.E. zum Opfer eines versuchten Ehrenmordes. Das besonders Erschütternde an dieser Tat ist das Ausmaß an Brutalität und Unbarmherzigkeit.

Dem Vernehmen nach war die junge Frau gegen ihren Willen mit einem deutlich älteren Cousin verlobt worden, weswegen es immer wieder zu Streitereien kam. Offenbar schöpfte die Familie Verdacht, folgte am Freitagabend heimlich der jungen Frau - und wurde fündig. An diesem Abend nämlich besuchte N.E. ihren Freund, den 18-jährigen Ö.F.E., der in dem lokalen Radiosender 56 FM als DJ arbeitet. Der Vater, mehrere Brüder und weitere Verwandte stürmten die im sechsten Stock eines Wohnhauses gelegene Redaktion des Senders, wo sie sofort auf den DJ einzuschlagen begannen. Als sie sich der jungen Frau zuwenden wollten, sprang sie in Panik aus dem Fenster. Glücklicherweise fing das Vordach eines Ladens ihren Sturz auf, und Nachbarn verständigten Rettungskräfte, die N.E. mit Knochenbrüchen und inneren Blutungen ins städtische Krankenhaus brachten.

Dort versammelten sich auch andere Verwandte, die davon gehörten hatten, dass N.E. ins Krankenhaus gebracht worden war. Unter dem Vorwand, beim Transport helfen zu wollen, packte N.E.s Onkel Abdürrahim E., die Bahre an, auf der die junge Frau lag - und stach sofort mit einem Messer auf sie ein. Er verletzte sie mit fünf Messerstichen, ehe Sanitäter und Sicherheitsleute ihn mit Mühe festhalten konnten. "Ich werde dieses Mädchen sicher umbringen", soll Abdürrahim E. gebrüllt haben.

N.E. wurde mit schweren Verletzungen in die Universitätsklinik Diyerbakir verlegt und schwebt noch immer in Lebensgefahr. Ihr Vater Süleyman E., der Onkel Abdürrahim E., zwei Brüder und ein Cousin wurden festgenommen; gegen den älteren Bruder Abdurrahman E. erging Haftbefehl.

Der Radiosender 56 FM hat seit dem Überfall den Sendebetrieb eingestellt. Aus Angst, Angehörige von N.E. könnten den Sender abermals angreifen, würden die Mitarbeiter nicht am Arbeitsplatz erscheinen, zitieren türkische Medien den Eigentümer des Radios, Sait Demir. N.E. habe ihm erzählt, dass sie sich der geplanten Zwangsheirat widersetzt habe und die Stadt verlassen wollte.

Erst in der vergangene Woche hatte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte der Klage der heute 37-jährigen Nahide Opuz Recht gegeben und den türkischen Staat zur Zahlung von 36.500 Euro Schmerzensgeld verurteilt, weil die staatlichen Stellen sie nicht vor ihrem gewalttätigen Ehemann geschützt hätten. Die in Diyarbakir lebende Frau war jahrelang von ihrem Mann verprügelt und misshandelt worden, am Ende hatte er mit einem Messer auf sie eingestochen und sie mit einem Auto angefahren. Doch jedes Mal wenn sie ihn anzeigte, ließen ihn die Behörden wieder auf freien Fuß. Als sie schließlich im Jahr 2002 zusammen mit ihrer Mutter in einen anderen Landesteil fliehen wollte, erschoss der Mann Nahide Opuz' Mutter. Nicht die Gesetze seien das Problem, wohl aber ihre mangelhafte Anwendung, befanden die Richter. Bei Fällen häuslicher Gewalt sei "eine allgemeine Passivität des Justizsystems und Straffreiheit für Täter" zu beklagen. Im Gegensatz zu vielen anderen Urteilen aus Straßburg wurde dieses Urteil in der türkischen Öffentlichkeit begrüßt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

61 Kommentare

 / 
  • S
    sultan

    glaubt ihr wirklich es sind nur die türken die so etwas machen....???? ich kenne genug deutsche und auch andere nationalitäten die diesen "EHRENMORD" begrüssen.....

    und die türkischen gesetze haben keinen unterschiede wie z.b. deutschland. hier im herzen europas werden die frauen auch nicht besser beschütz.... wenn man seinen ehemann anzeigt bekommt man die gleiche antwort wie in der türkei "FAMILIENSACHE"......... WO BITTE IST DIE GLEICHBERECHTIGUNG DER FRAU IN DEUTSCHLAND.... NICHT ALLE TÜRKEN SIND BÖSE GENAUSO WIE DEUTSCHEN... ES GIBT SOLCHE UND SOLCHE...

  • H
    Hussein

    @moxie

    Hier mal eine Ladung Bildung für Dich:

    Das neuzeitliche Vorkommen der Blutrache ist nicht fest an bestimmte Gebiete gebunden.

     

    Auf dem Balkan, zum Beispiel in Griechenland auf Kreta, im Norden Albaniens und in einigen Ländern des ehemaligen Jugoslawiens wie Kosovo, Serbien, Montenegro, und Teilen Bosnien und Herzegowinas, in östlichen Teilen der Türkei (kan davası: „Blutstreit“) und bei den Tschetschenen wird die Blutrache zum Teil noch heute praktiziert. Das Clansystem der Somali in Nordostafrika beinhaltet ebenfalls Blutrache-Elemente.

     

    Vendetta ist der italienische Begriff für Blutrache. Sie ist die ursprünglich aus Sizilien stammende Variante des Talions, aber auch in Kalabrien und auf Sardinien (als Vindicau) vorkommend. Auch auf Korsika ist dieser Begriff das Synonym für die bis ins 19. Jahrhundert belegte Blutrache.

    aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Blutrache

     

    Wenn Du Dir Kalabrien, Sizillien, Korsika und Kreta mal genauer ansiehst, wirst Du schnell fündig. Es gibt sogar ein deutsches Buch einer deutschen Frau, die aus Sizillien über Gewalt, Mafia und Ehre berichtet: Ich, die Frau des Paten von Edith Kliez, Kerstin Becker, und Domenico Calabro

  • H
    hektor

    15.06.2009 17:36 Uhr:

    Von türke:

     

    Böse Türken = Gute Deutsche

     

    Bravo! Solche Meldungen geben den Deutschen dass Gefühl der Erhabenheit, vor allem hilft es bei der Verdrängung, der zehntausenfachen Tochterschändungen - durch Edeldeutsche

     

    Ganz genau,

     

    das dachte auch schon die 9-jährige Aisha als sie vor 1.300 Jahren von ihrem Mann und Propheten Mohammed "beackert" wurde ("die Frauen sind eure Äcker", Koran); gleich nachdem dieser tolle Prophet seine Kamelstute bestiegen hatte (nachzulesen in den Haditen).

     

    Ihr wollt den Islam? Bitte schön. Der Anfang ist gemacht, siehe Iran, Saudi Arabien, Swat-Tal, etc... Milliarden von Fliegen können nicht irren.

  • W
    Wolf

    @kurt

     

    Ihre Meinung ist ja klasse.

     

    Menschenrechte, freie Lebensentfalltung, Selbstverwirklichung, Gleichberechtigung, die Freiheit seinen eigenen Lebenspartner zu wählen, Menschenwürde gelten also nur für Europäer, Amerikaner und Australier.

     

    Es handelt sich um Mord um einen Schandmord. Kein E davor und es ist auch keine Familientragödie.

     

    Oder sind Türkinnin keine Menschen nach Ihrer Aussage

  • R
    Rojas

    Zitat von Kurt:

    ________________________________________________

    "Ich finde wir haben nicht das Recht uns wertend in die Kulturen fremder Völker einzumischen. Das Mädchen wußte worauf sie sich einläßt, so wie wenn bei uns ein Jugendlicher stiehlt eine Strafe erhält."

    ________________________________________________

     

    War das jetzt eine gezielte Provokation oder ernst gemeint?

     

    Falls Letzteres: Sie meinen, man sollte Zwangsverheiratungen - sprich sexuelle Sklaverei - und Ermordung unschuldiger Frauen und Mädchen zulassen?

     

     

    Jeder Mensch hat die doch die Pflicht, sich für Menschenrechte einzusetzen, ob in China, Birma, Südafrika, Kuba, Guantánamo, Nordkorea, Iran, der Türkei oder sonstwo.

     

    Oder meinen Sie auch, man sollte z.B. Menschenrechtsverletzungen in China nicht kritisieren, weil das eine "andere Kultur" ist?

  • M
    Moxie

    @Hussein: Für "solche Gewalt in Süd-Italien und Griechenland" hast Du ja gewiss eine Quelle griffbereit...

  • G
    Geser

    Ich habe in dem Buch "Wie aus ganz normalen Männern Massenmörder werden" gelesen, dass es sehr schwer ist, einen Menschen dazu zu bringen, auf einen ungedeckten Gegner zu schießen. (in dem Buch geht es darum, wie es möglich war, systematisch wehrlose Juden zu erschießen).

    Dazu braucht es einiges: ein antrainiertes Feindbild, jede Menge Drill, eine Entmenschlichung des Opfers, Verteilung der Verantwortung für den Mord auf Viele ("Habe nur Befehle befolgt!")

     

    Da frage ich mich doch, wie es möglich ist, dass dieser 'Onkel' mit Heimtücke auf seine bereits schwer verletzte Nichte einstechen kann, in der Absicht sie zu töten!

     

    Ich kann hier allerhöchstens eine Verteilung auf Viele erkennen, weil die ganze Familie mitgewirkt hat (was in meinen Augen auch Geisteskrankheit ausschließt!).

     

    Woher also dieser Wille zum Mord? Denkt mal drüber nach.

  • LC
    ll cool ya

    In ein paar Jahren und mit ein paar Jahren meine ich so ca. 15-20 Jahren, werden wir solche Verhältnisse hier in Deutschland haben.. nur leider wollen es die menschen nicht Wahrhaben!

    Es ist peinlich DEUTSCH ZU SEIN! Wenn ich Türke wäre, würde ich mich hier in Deutschland nicht integrieren, man es hier bald sowieso nicht mehr braucht.. ich sage nur "arabisch Unterricht" in deutschen Schulen usw! Schade dass ich kein kein Türke in Deutschland bin..

  • B
    Berti

    Natürlich haben die Kommentatoren Recht, die kulturell geprägte Gewalt für die "Ehren"morde verantwortlich machen. Aber was prägt eine Kultur mehr, als eine alles dominierende Religion?.

     

    Insofern ist es schon richtig, wenn man sagt, der Islam biete rechtfertigende ideologische Fundament für diese Gewalt.

  • ES
    egon sunsamu

    @Kurt: Sie haben vollkommen Recht! Guter Vergleich. Hier in Deutschland werden zum Beispiel Ladendiebe zur Strafe umgebracht....Erdogan sagt:":"Die türkische Gemeinschaft und der türkische Mensch, wohin sie auch immer gehen mögen, bringen nur Liebe, Freundschaft, Ruhe und Geborgenheit mit sich. Hass und Feindschaft können niemals unsere Sache sein.

     

    Wir haben mit Streit und Auseinandersetzung nichts zu schaffen." Sowas wie "Kurden" gibt es in der Türkei offiziell gar nicht.

  • A
    Averroes

    @Kurt 16.06.2009 15:09 Uhr

     

    Lach :-)

  • H
    Hussein

    @hkay

    Ja, Du musst nur im Keller von Jitem das Blut auflecken. Wahrscheinlich haben die gerade eine Mischung von mehreren Sorten im Angebot.

     

    @Kurt

    Es gibt diese Regeln nicht bei Kurden, 90 Prozent sind sunnitische Muslime und die Religion gebietet, dass wir verzeihen, dass wir Maß halten. Dieses Verhalten ist ausserhalb unserer moralischen Wertmaßstäbe.

    Aber woher kommt diese Gewalt? Warum gibt es solche Gewalt in Süd-Italien, Griechenland oder bei Arabern, aber es interessiert sich kaum jemand dafür?

  • K
    Kurt

    Ich finde wir haben nicht das Recht uns wertend in die Kulturen fremder Völker einzumischen. Das Mädchen wußte worauf sie sich einläßt, so wie wenn bei uns ein Jugendlicher stiehlt eine Strafe erhält.

  • H
    Hkay

    @Hussein:

    Kurdistan?

    Was ist das? Kann man das essen?

    __________________________________________________

    Die Kurden sind ein Volk im Osten der Türkei bei denen es Gang und Gebe ist "Ehrenmorde" zu begehen. Es ist in ihrer Kultur verankert und hat nichts mit Religion zu tun.

    Der Koran wurde in einer Zeit übersandt, in der unser Prophet verfolgt wurde und Frauen wie nichts behandelt wurden. Neugeborene weiblichen Geschlechts wurden direkt nach der Geburt lebendig begraben.

    Dies ist nur eines der damaligen Missstände die durch den Koran behoben wurde.

    Natürlich gibt es einige agressive Passagen im Koran, aber die gibt es in der Bibel und in der Thora auch. Es ist demnach Auslegungs- und Interpretationssache.

    Um den Koran zu verstehen muss man parallel das Leben des Propheten lesen, weil er den Koran gelebt hat.

     

    Obwohl ich selber in einigen Fällen zur Todesstrafe tendiere z.B. Kinderschänder,

    darf laut der aktuellsten Auslegeung des Koran nicht getötet werden. Jeder der Sünden begeht, muss am Tag des jügsten Gerichts darüber Rechenschaft ablegen.

     

    Die Kurden im Osten der Türkei leben extrem patriachalisch. Es ist nahezu barbarisch wie dort mit Frauen umgegangen wird. Leider hat der türk. Staat auch kein Einfluss drauf. Man denkt sich: " Lasst sie nur machen, solange sie unter sich bleiben". Genau wie die Deutschen es bisher mit den Migranten handhaben.

     

    Bitte kein Zensur

  • D
    Dagegen

    Bis vor einer Stunde wusste ich nur von vielen aus Deutschland verschleppten türkischstämmigen Mädchen und jetzt weiß ich von einem konkreten Fall....ist es nicht traurig?!

    Mit unserer falsch verstandenen Toleranz fördern wir dieses barbarische Verhalten!

    Eine Ohrfeige an alle Frauen dieser Erde!

    Wir entwickel uns zurück!

  • M
    Marti

    Auch wenn es immer wieder geleugnet wird: nach dem klassischen islamischen Recht aller vier sunnitischen Rechtsschulen und der Rechtsschule der Schiiten ist es dem Vater und dem Großvater väterlicherseits erlaubt, in seiner Rolle als wali mudschbir (Ehevormund mit der Berechtingung zum Zwang) die Braut auch gegen ihren ausdrücklichen Willen in die Ehe mit einen beliebigen Muslim zu zwingen.

     

    Das ist der ein Teil der islamischen Wirklichkeit, der hinter solchen Fällen steht.

     

    Wer Unzucht (zina) begeht, hat nach klassischem islamischen Recht den Anspruch auf Schutz seines Lebens verwirkt.

     

    Das ist der zweite Teil der islamischen Wirklichkeit, der hinter solchen Fällen steht.

     

    Dazu kommt dass Unzucht im islamischen Verständnis ein ganz schlimmes Verbrechen ist, die Tötung eines Menschen dagegen im schlimmsten Fall die Sache von Schadensausgleich (qisas), und keinesfalls ein schlimmes Verbrechen.

     

    Mohammed und seine Gefährten haben ganz alltäglich und vielfältigst Menschen getötet. Sie sind bis heute normsetzende Vorbilder.

     

    In einigen Islamformen, etwa bei den Aleviten, spielt das klassische islamische Recht in Glaubenssystem zum Glück kaum eine Rolle, aber geprägt davon sind sie doch.

     

    Und leider setzen sich alevitische Vorstellungen keineswegs durch, ganz im Gegenteil, die Aleviten in der Türkei sehen sich unter einem starken Sunnitisierungsdruck.

  • P
    Photograph

    Ein Onkel sticht 5 Mal auf ein verletztes und wehrloses 17 Jähriges Mädchen auf einer Krankenliege ein, einzig und allein um Sie zu töten.

    Warum passt dieses Photo nicht?

     

    Oder ist es Allahs Wunsch gewesen das ungezogene Mädchen zu töten und damit das Messer ein Symbol für Mohammed, also das Photo eine Art Mohammed Karikatur?

    Achtung - Morgen brennen die ersten Zeitungskioske die die TAZ verkaufen...

  • A
    Ausgewanderter

    @Hussein

     

    Es gibt kein "Kurdistan". Zeige mir mal eine Landkarte, auf der es ein "Kurdistan" gibt. Allenfalls die der PKK und ihrer extremistischen Anhänger.

     

    @türke

     

    Die Erhabenheit dessen, der Millionen solcher Barbaren in seinem eigenen Land durchfüttert, die dann in U-Bahn-Stationen mit dem Schlachtruf "Scheiß Deutsche" Rentner halb tot treten, oder, wie jetzt gerade geschehen, fridlich musikhörende Deutsche zusammenschlage und zusammentreten.

     

    Ich bin nicht so erhaben. Deswegen habe ich mich vor fast sieben Jahren in ein Land begeben, das türkenfrei ist und nur in seinem Süden - also weit weg von mir - ein Muselproblem hat.

     

    Macht mal weiter so, langsam dreht sich der Wind und fängt an euch eisig ins Gesicht zu wehen. Dann werden Schäuble, Böhmer und wie diese Hohlköpfe noch so heißen, mächtig ins Stottern kommen, den Wählern und Steuerzahlern die "Bereicherung" zu erklären. Es täte euch gut, mal langsam still zu werden, standesgemäß gesenkten Blickes durch die Zivisilation zu gehen.

     

    Ein PIler

  • M
    Maik

    Willkommen in der EU, willkommen in Deutschland. Diese Menschen mit Ihrer Herzlichkeit.... Ich könnt kotzen, Islam ist Frieden.

  • AS
    Abu Schnacker

    @ tja: Ich würde mich nicht unbedingt an Herrn Rether wenden, wenn ich etwas über den Islam und die orthodoxen Muslime erfahren möchte. Ich ziehe es vor, mir Aussagen von Muslimen von der Quelle zu besorgen, etwa aus einer Reportage des DLF vom 28.2.08 (ohne Titel; Manuskript: Dorothea Jung). Dort gab es die folgende Passage zu hören:

     

    "Sinan ist 17 und kommt aus der Türkei. Sein Foto ist auf einer Postkarte zu sehen. Darauf steht der Slogan: "EHRE IST, FÜR DIE FREIHEIT MEINER SCHWESTER ZU KÄMPFEN!" Für diese Postkarte hat Sinan sich zusammen mit einem Freund fotografieren lassen - er wollte damit eine Kampagne gegen Ehrenmorde unterstützen, die sich ein Mädchenzentrum in Berlin-Neukölln ausgedacht hatte.

     

    Daraufhin bekam Sinan Ärger mit seinen Kumpels im Kiez:

     

    (O-Ton Sinan:) "Ja, wieso ich da mitmache, was für ein Junge ich bin - die sagen, daß ich Zuhälter bin, daß ich meine Schwester verkaufe. Die bezeichnen meine Schwester als Schlampe. Schöne Scheiße!"

     

    Der junge Berliner Türke stand plötzlich bei seinen Landsleuten im Verdacht, ehrlos zu sein. Das brachte ihn in Erklärungsnöte:

     

    (O-Ton Sinan:) "Meine Schwester darf auch nicht mit jemandem schlafen. Die darf einen Freund haben, aber darf nicht zu weit gehen. Weil: wenn sie jetzt heiratet - man will ja immer das Blut sehen; und wenn sie jetzt kein Blut hat nach der Heirat, dann wird sie nach Hause geschickt und dann ist wirklich die Ehre kaputt. Dieses Risiko können wir nicht eingehen, oder?"

     

    (Ende des zitierten Berichts)

     

    Wenn die Schwester für die "kaputte Ehre" der Familie ermordet wird, so nennt man das einen Ehrenmord. Das Wort steht verkürzt für "Mord aus Gründen bzw. zur Sühnung der verletzten Familienehre".

     

    Man kann einen solchen Mord natürlich auch "Familiendrama" nennen. Aber man sollte bei der Bezeichnung schon so genau sein, wie man es etwa bei der Bestellung eines Flugtickets auch ist. Oder buchst du einfach einen Flug "nach Amerika", wenn du eigentlich in Toronto, Kanada, landen willst? Das Wort "Familiendrama" lässt den Mord einfach verschwinden - mit Worten soll etwas ungeschehen gemacht werden, das zu Empörung und näherem Hinsehen führen würde.

     

    Ideologen und Beschöniger sind immer daran zu erkennen, dass sie sich allein im Allgemeinen und Ungefähren aufhalten wollen. Es ist das auffälligste Merkmal des verdruckst-heimlichen Viktorianismus solch verlogener Schein-Aufklärer vom Schlage Rether.

  • T
    takamura

    "Massenehrenmord": schön, dass die taz die sich rühmt anders zu sein, eine art Bildzeitung für sogenannte linke geworden ist.

     

    keine ahnung von den hintergründen einer tat aber darauf los schreiben.

    ist das journalismus bzw. investigativer journalismus. jeder iost käuflich und um unabhängig zu sein fehlt einfach vielen der mut. konformismus geht vor konfrontaion. konfrontation mit der differenzierten wahrheiten. schade für die TAZ

  • AB
    alles beim Alten

    Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah. Bringt doch mal ein paar Meldungen aus Deutschland. Es gibt auch hier genug.

     

    @türke: Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.

    http://www.sueddeutsche.de/politik/148/360971/text/

  • R
    Rojas

    Ich glaube nicht, dass es viel bringt, wenn man der Wahrheit ausweicht und auf "Familiendramen" etc. verweist.

     

    1.) Im Koran in Sure 24, Vers 32 steht: "Verheiratet die Ledigen!" - d.h. es es nicht vorgesehen, dass Muslime ein Liebesleben, geschweige denn ein Sexualleben "in eigener Regie" haben. Theoretisch gilt das für beide Geschlechter, praktisch vor allem für muslimische Mädchen und Frauen. Ergo haben sie, auch auf Grund der strengen islamischen Geschlechtertrennung, keine andere Chance zu einem Ehe - und letzten Endes auch Sexual - partner zu kommen als durch die "arrangierte Ehe". Junge muslimische Männer sind in islamischen Ländern faktisch höchstens indirekt eingeschränkt, weil sie an die Frauen nicht "herankommen", aber nicht direkt. In Deutschland wird jungen muslimischen Männer stillschweigend von ihren Familien zugestanden, dass sie sich mit deutschen Mädchen und Frauen auch vor der Ehe "sexuell ausprobieren" ("Die Zeit").

     

    2.) Islamische Familien stehen unter ständigen "Ehrendruck", dass "ihre" Frauen auch nicht den leisesten "Verdacht" von vorehelicher Sexualität aufkommen lassen. Der "Verdacht" alleine führt zu sofortigem "Gesichtsverlust" der Familie im sozialen Umfeld und das "Gesicht", kann nur durch Ermordung des "Schandflecks", also der Frau, die angeblich die "Ehre verletzt" hat, wieder hergestellt werden. "Ehrenmörder" gelten in islamischen Gesellschaften dementsprechend gemeinhin als "Helden" (was man ja bei "Familiendramen" so noch nicht gehört hat). Ergo werden in vielen islamischen Ländern wie Pakistan oder Jordanien "Ehrenmorde" nur mild oder gar nicht bestraft (was ebenfalls wohl auf Familiendramen nicht zutrifft).

     

    3.)Ohne eine sexuelle Revolution die zu Folge hat, dass sich die Anerkennung des Rechtes auf sexuelle Selbstbestimmung und des Rechtes auf ein "Sexualleben in eigener Regie" auch im islamischen Kulturkreis durchsetzt und die vor allem auch diesen "Ehrendruck" von den Schultern der Familienmitglieder nimmt, wird es mit den "Ehrenmorden" immer so weitergehen - muss es ja.

     

    Im Übrigen empfehle ich "Die Gewalt der Ehre" von Werner Schiffauer zu ergoogeln. Das ganze, bekanntlich schon 1983 als "suhrkamp-Taschenbuch" erschienene Buch ist vollständig eingescannt und völlig legal als pdf-Dokument abrufbar.

     

    Ansonsten: www.ehrenmord.de - die Untertexte von Gülsen Celebi sind sehr aufschlussreich, oder die Bücher von Mina Ahadi und Necla Kelek lesen.

  • G
    Ginni

    Mit tut die 17jährige sehr leid und ich wünsche ihr, dass sie überlebt und den Rest ihres Lebens selbst bestimmen kann.

     

    Was ist passiert?

    Ein Mädchen, bei uns würde mancher noch Teenager zu ihr sagen, lebt in einer türkischen Stadt.

    Ihr Vater will sie mit seinem Wunschkandidaten verheiraten, gefragt wird sie dabei nicht, obwohl sie das offensichtlich total ablehnt, wie die Streitereien im Vorfeld zeigen.

     

    Sie hat einen Freund, muss das aber vor ihrer Familie verstecken.

    Trotzdem entdecken ihre Verwandten die Freundschaft, stürmen den Arbeitsplatz des Freundes und prügeln ihn krankenhausreif.

     

    Das Mädchen springt vor Angst (vor ihrem eigenen Vater, ihren Brüdern und Cousins!) aus dem Fenster und bricht sich dabei die Knochen.

     

    Der Krankenwagen kommt und als sie versorgt und ins Krankenhaus gebracht werden soll, sticht ihr Onkel 5 mal mit einem Messer auf sie ein und sagt, er wird sie auf jeden Fall ermorden!

     

    Was ist das anderes als absichtliche, geplante und kaltblütige Körperverletzung mit erwünschter Todesfolge?

     

    Wer da euphemistisch von "Familiendrama" spricht, bewegt sich außerhalb des humanistischen Menschenbildes.

  • C
    Chaos

    Peinlich, echt peinlich, wie sich hier einige über das "ach-so-BILDige-Foto" aufregen - fast so, als ob man bei einem Bericht über Auschwitz keine Gaskammern und ausgehungerten Häftlinge sehen wollte.

     

    Wäre ihnen ein zerschmetterter, zerstochener Mädchenkörper lieber? Wie auch immer, ich glaube ich hab den neuesten Kanidaten für das Unwort des Jahres aus Absurdistan gefunden: "MASSENEHRENMORD"

     

    Wundervoll, einfach wundervoll. *würg*

     

    Bin mal gespannt, ob sie den Vater überhaupt verurteilen werden...

  • I
    irmgard

    Liebe Andersgläubige (Türken)im Forum: Falls ihr es noch nicht wisst: Der Unterschied zwischen türkischen (islamischen) und deutschen Gewalttätern ist am System zu erklären.

     

    "Ehrenmord" ist korankonform. Die Mörder haben es schriftlich (Koran), dass sie richtig gehandelt haben.

     

    Jeder Mord in Deutschland ist ein Gewaltverbrechen und wird (sollte) nach deutschen, nichtkoranischen Gesetzen bestraft werden.

     

    Was in Kurdistan oder sonstwo in der Türkei passiert, ist Türkensache. Es ist mittlerweile bekannt, dass die Türken auf jeder Hochzeit tanzen, die Profit bringt. Um den Profit zu halten, reicht der Islam aber garantiert nicht aus! Auch wenn - in Deutschland - mittlerweile - die brutalsten Anweisungen des Islam Anwendung finden.

     

    Auf Dauer, das sage ich euch, zieht das nicht!

  • H
    Honk

    Nennen wir es "Familiendrama", weil "Ehrenmord" weißt ja gleich auf Mord = Tötung hin.

    Wobei Familiendrama ist harmlos. Das kann auch mal eine ausgefallene Ferienreise sein.

     

    Wie sagte Frau Maria Böhmer so schön: Diese Menschen mit ihrer vielfältigen Kultur, ihrer Herzlichkeit und ihrer Lebensfreude sind eine Bereicherung für uns alle!”

  • PU
    Piet Unterländer

    ich empfehle "tja" sich mal längerfristig und nicht als Tourist in solche Gefilde zu begeben, um direkt zu erfahren wie es sich als Frau in bestimmten Gesellschaften / Kulturen so anfühlt. Da kann von "Beziehung" im Sinne von Liebesbeziehung zwischen Ehepartnern nie und nimmer die Rede sein.

     

    Diejenigen, die solche Taten in Form von "tja" relativieren kennen die betreffenden Gesellschaften / Kulturen zumeist eben nur von Studiosusreisen und von Eintagesausflügen, die sie von der Küste aus machen. Das gilt wohl auch für den vollkommen auf- und abgeklärten unsäglichen Herrn Rether.

  • BB
    Besorgter Beobachter

    Es ist ja kaum zuglauben dass man hier jetzt auch dies Neonazi scheisse lesen kann. So was wie Ehrenmorde gibt es nicht.

  • S
    Schorsch

    @tja: dass sie der redaktion einen kommunisten wie hagen rether empfehlen,sagt uns ja wohl alles nötige über sie...

  • WZ
    Walter Z

    Das Wort "Ehrenmord" ist widerlist. Türkei und Ehre passt nicht zusammen. Man tötet niemanden aus Ehre. Das sind Mordversuche die man versucht zu verniedlichen, weil die "Südländer" (bzw. Orientalen) ja so hitzig sind.

  • K
    korgüll

    Es ist völlig egal, wie man diese Art von Gewalt nennt. Sie ist vollkommen unakzeptabel und hat nichts mit Kultur zu tun, auf die sich Verfechter dieser menschenverachtenden Traditionen berufen - es ist schlichtweg Barbarei.

     

    Um nicht in den Ruch einer reaktionären Gesinnung zu kommen: Der Eine-Welt-Gedanke ist mir der liebste, aber Beispiele wie diese zeigen, dass der Weg dahin noch weit ist. Derzeit kann man es nur mit Henryk M. Broder halten und jede Art von Toleranz oder Relativierung dieser Unkultur ablehnen.

     

    Da würde auch der von mir sehr geschätzte Hagen Rether nicht widersprechen - überhaupt taugt er als Argumentationshilfe hier nicht, denn er wendet sich gegen Etablierung des Islams als terroristisches Schreckgespenst, ist aber bestimmt kein Apologet von gesellschaftlich sanktioniertem Massenmord.

     

    Solange sich nun die Aufklärung nicht bis in diese Winkel der Welt fortpflanzt, solange die Leute dort die Indoktrination zu Gewalt, kultureller Intoleranz und Aberglaube mit der Muttermilch aufsaugen, solange die verdammte Religion - ob in Auslegung pervertiert oder nicht - die Wertstruktur einer Gesellschaft definiert und dem Individuum so wenig Wert gegenüber irgedwelcher "Normen" beigemessen wird, so lange werden solche perversen Exzesse unehtischer Gewalt passieren.

     

    Tragischerweise hilft "Der Westen" mit seiner eigenen menschenfeindlichen Ideologie, dem bedingungslosen Kapitalismus, bei der Verhärtung der Fronten mit. Krieg für Öl, Demokratisierung mit Waffengewalt und so...

     

    Obwohl ich nicht schlau aus dem werde, was "türke" uns genau sagen will, verstehe ich im Großen und Ganzen schon wenn er meint. Ein jeder kehr vor seiner Tür, da hat er Dreck genug dafür.

  • S
    SgtAwesome

    Schön daß die verständnisvollen Berufsbetroffenen (in dem Falle "tja") wieder SOFORT zur Stelle sind um zu relativieren.... stimmt nennen wir es in Zukunft nicht mehr Ehrenmord sondern Familiendrama, das wird den ganzen erstochenen und erschossenen junge Frauen bestimmt helfen.

    Schon mal aufgefallen daß es sich bei "Familiendramen" meistens um einen sogenannten erweiterten Suizid aus Eifersucht oder durch bevorstehende Scheidung handelt (und dann auch so genannt wird, auch wenn ein Türkischer Familienvater ihn begeht) während bei diesen "Ehrenmorden" eigentlich fast immer nur die Tochter/Schwiegertochter von Brüdern/Onkeln/Cousins/Vätern ermordet werden weil sie zu westlich leben/einen ungläubigen Freund haben/sich nicht zwangsverheiraten lassen wollen und damit die "Ehre der Familie beschmutzen"? Oder vielleicht mal aufgefallen daß diese Morde in bestimmten Kulturkreisen sehr viel häufiger vorkommen als in anderen? Sollte evtl. auch mal dein geliebter Herr Rether drüber nachdenken, dann würde er vielleicht nicht mehr so einen Unsinn erzählen und direkt einen auf beleidigt machen wenn man Misstände mal anspricht.

  • R
    Relativierung

    Ja klar, immer schön relativieren. Ist natürlich nur ein Familiendrama wie es sie bei uns auch gibt. In Wahrheit ist dies Normalität, wenn sich den mal eine Frau wagt, sich der Zwangsheirat zu widersetzen (was leider sehr selten vorkommt). Aber die Islamliebenden Antiimps müssen natürlich immer alles verharmlosen was aus islamisch-religiösen Gründen verbrochen wird...

  • S
    stefan

    familientragödie. haha. sehr gut.

    aus der perspektive sind die sittenwächter der taliban wahrscheinlich auch nur ein paar etwas zu engagierte mitarbeiter des afghanischen ordnungsamtes.

    manman. das kommt davon, wenn man seit jahren ohne argumente und gegen den ausdrücklichen willen der bevölkerungsmehrheit den eu-beitritt der türkei schönredet.

  • K
    Konrad

    Obwohl ich sicher kein ausländerfeindlicher Mensch bin, steht außer Frage, dass die türkische "Kultur" Frauen wie Vieh zu halten und selber den großen Macho raushängen zu lassen, Frauen anderer Kulturen als Schlampen zu bezeichnen nur weil man deren Vertrauen=Dummheit, Geschlechtsverkehr auch ungeschützt zu vollziehen als Heldentum bezeichnet und sich damit brüstet.

     

    Bei den Türken stehen Begriffe wie Ehre (obwohl viele im täglichen Leben nicht den blassesten Schimmer haben, was Ehre tatsächlich bedeutet wenn man das Verhalten derer kurz beobachtet) und Religion als Alibi dafür, dass man nicht mehr in der Lage ist sich verbal und in einem anständigen Ton zu unterhalten. Da schalten die einfach auf ... HEY DU HAST MEINE MUTTER; DEN ISLAM, MEINE FAMILIE , MEINE EHRE oder wen auch immer beleidigt und ICH habe JETZT und HIER das RECHT dich abzustechen!

     

    Es fehlen also ganz schnell die Argumente und das einzige was bleibt sind Fäuste und leider auch Messer.

     

    Wir sollten uns nichts vormachen einen DERARTIG primitiven Kult möchte ich persönlich nicht in Deutschland und anderswo miterleben müssen! Die Kunst einer zivilisierten Kultur besteht nun mal darin Konflikte nicht selbst und sofort in einer Kurzschlusshandlung zu lösen sondern, strategisch und (auch wenn's öfter länger dauert) mit Worten und einhergehend mit dem geltenen Gesetz zu lösen.

     

    So etwas wie Ehre ist ein veraltetes Konzept von Selbstbehinderung. Man macht sich das Leben nur selbst schwer damit.

     

    Daher ist klar, solange (und das werden sicher mindestens 10 Jahre sein) hat die Türkei nichts in der EU verloren. (Aber die braucht die Türkei ja auch nicht wirklich).

     

    (Der Verfasser dieses Textes hat auch Türkische Bekannte und spricht mit jenen auch derart offen über das Thema, OHNE die europäische Illusion der Vollkommenheit der Demokratie zu überschätzen noch andere religiöse Glauben zu bevorzugen - einfach NEUTRAL)

     

    Mein Beileid liegt bei den Opfern dieser Tragödie!

  • S
    Sonea

    Familiendrama ist meiner Meinung nach insgesamt ein euphemistischer Ausdruck für vorwiegend männliche Gewalt in Familien, die viel zu oft auch bei uns stattfindet.

  • DS
    Danny Schweizer

    @bitte nicht übertreiben: natürlich hat das was mit Religion zu tun. Das ist religiöser Fanatismus. Entartete Religionsauslegung. So wie Hexenverbrennungen.

  • DS
    Danny Schweizer

    Andere Länder, andere Sitten. Solange Deutschland diese Kultur nicht durch mangelnde Integrationspolitik importiert, braucht man soetwas nicht kommentieren.

    Wenn wir anfangen alles zu hinterfragen, was andere Länder von Deutschland unterscheidet, kämen wir aus dem protestieren nicht mehr heraus. Aber Ehrenmorde (die ich abscheulich und menschlich absolut rückständig finde) sind halt gerade ein hippes Thema.

  • PB
    Pater Braun

    Das mit dem Foto ist echt gnadenlos töricht - BILD hin oder her: Die größten Dummheiten geschehen aufgrund von Gedankenlosigkeit.

  • HS
    His Spamness

    Warum immer diese dämlichen "Ehren-/Familien-/blabla-"-präfixe? Hat die taz solch reißerische Schlagzeilen wirklich nötig? Mord ist Mord. So sollte man es auch nennen. Man darf das Vokabular der "Ehrenmörder" nicht übernehmen sonst bekräftigt man sie doch nur in ihrer Sicht.

  • JO
    Jürgen Orlok

    Auch dies ist ein realer , wenn auch extremer Bestandteil, von MultiKulti.

    Nur irgendwie sind alle anderen so viel besser als wir Deutschen. Briten wurden uns als Hüter der Demokratie verkauft, als sie noch klotzig Kolonialmacht waren, etc, etc,

     

    Wir sollten doch genauer hinsehen, wen wir so vor uns haben, ob Deutschen, Kurde, Somali, USler etc ... Was jedoch kaum bestreitbar ist, daß sogenannte Migranten bzw Asylbewerber eine ganz besondere Auswahl von Menschen sind - und leider nicht immer die besseren, moralisch gesehen ....

     

    Eine simple Studie würde es zeigen, doch das gilt ja gleich als rassistisch !

  • A
    Alan

    Was denn? soll es eine Gattungslehre der Gewalt

    geben? Was immer das heisst entweder

    "Ehrenmord" oder "Familiendrama" das geht

    ueberhaupt nicht! Und wenn einer sagt

    "tja das ist bei uns in dieser Schrift bestaetigt"

    dann geht das auch nicht. Die Gruendrechte des

    Menschen sind UNANTASTBAR.

  • C
    cerise

    Ich kann mich "amp" nur anschließen, dieses Foto ist doch das allerletzte - geht's denn wirklich nicht ohne? Dieses gräßliche Verbrechen bedarf wahrlich keiner "Illustration" und Effekthascherei!!!

     

    Liebe/r tja, der Begriff Ehrenmord ist in diesem Fall wohl der einzig zutreffende (=> Der Multikulti-Irrtum von Seyran Ates/Ullstein Verlag).

    Bei einem Familiendrama gehe ich doch eher von einer Affekthandlung aus.

    Nicht vergleichbar mit einem vorsätzlichen Mord aus Angst vor einem dubiosen Ehrverlust (u. Verlust der Kontrolle über die Sexualität der Frau)!

  • R
    Rolf

    Hagen Rether ist ein Appeasement-Vollidiot! Bei einem "Familiendrama" nach deutschem Sprachgebrauch handelt es sich allgemein gesprochen zu 99% um einen erweiterten Suizid, und nicht um die Widerherstellung von "Familienehre" durch Mord!

     

    Herr Rether behauptet im übrigen auch, die syrische Regierung sei friedliebend, das Kopftuch ein Zeichen der Emanzipation und der Islam im allgemeinen ganz superduperhypertoll. Indiskutabel der Mann.

  • D
    denninger

    In einem Punkt liegt "tja" schon richtig:

    "Ehrenmord" ist ebenso eine untragbare Verbrämung wie "Familiendrama". Es handelt sich in beiden Fällen zunächst um ein Tötungsdelik. Ohne Wenn und Aber.

  • M
    Marti

    Ich lese gerade ein Buch über den "Schutz von Blut und Gut" ('ismat ad-damm wa-l-mal) im islamischen Recht von einem Dr. Abbas Suman aus dem Jahre 1996.

     

    Der "Schutz des Blutes", also des Lebens, wird aufgehoben durch den Abfall vom Islam, durch unerlaubtes Töten eines anderen Muslims oder durch "zina", das heißt "Unzucht" nach islamischer Vorstellung.

     

    Ohne den "Schutz des Blutes" ist das Vergießen des Blutes nach islamischen Recht erlaubt (halal ad-damm), das heißt konkret, Frauen die Unzucht getrieben haben, dürfen getötet werden und zwar nicht nur vom Staat, denn der kommt da erst mal gar nicht vor. Der Staat war dafür klassischerweise gar nicht zuständig, das war und ist die Familie oder der Klan.

     

    Leider wird dieser ganze Komplex von unserer Islamwissenschaft fast immer peinlicherweise verschwiegen.

     

    Wie übrigens vieles andere auch, etwa dass Nichtmuslime erstmal gleichfalls "halal ad-damm" sind.

     

    Die Wikipedia hat erfreulicherweise z.B. einen Artikel zu Thema "harbi":

     

    http://de.wikipedia.org/wiki/Harbi

     

    Unsere fundamentalistischen Freunde informieren uns aber in neuerer Zeit auch zunehmend direkt über das Internet über das klassische islamische Recht:

     

    http://attibyaan.wordpress.com/2008/08/31/das-hukm-uber-blut-besitz-und-ehre-der-kuffar/

  • H
    Hussein

    Kurdisch dominierter Osten ... die taz übernimmt immer kritikloser Formulierungen von Kreisen, Behörden und Institutionen, die komplett parteiisch sind. Dieses Gebiet ist Kurdistan.

    Und dieses Gebiet befindet sich seit Jahren in einem Belagerungszustand - nur wer belagert hier wen?

    Es ist die Bevölkerung dort, die sich umgeben sieht von Waffen. MIT, JITEM, Armee, Polizei, Dorfschützer, Kommandos und dann am Ende auch Männer, die ihre Ehre über die Religion, über die Familie und über den einfachen Verstand stellen.

    Diese Probleme sind aber nicht typisch für Kurdistan, es gibt diese Probleme auch in vielen anderen Ländern.

    Und davon lese ich in der taz gar nichts.

    Stattdessen wird in der taz ein Teil der Bevölkerung seiner kurdischen Identität beraubt, was sind sie denn dort? Vielleicht arbeitet die taz mal genauer, wenn es um Wörter, Begriffe und Urheber solcher Sachen gilt.

  • P
    pekerst

    Könnte es sein, dass Ehrenmord ohne Anführungsstriche ein bisschen zuviel der Ehre ist für ein solches Verbrechen? Dass Mord auch in der Türkei oder sonstwo auf diese Erdball nichts mit Ehre zu tun haben kann, sollte sich auch in die taz-Redaktion herumgesprochen haben.

  • A
    Andi

    @Bitte nicht übertreiben

     

    Ich schließe mich Ihnen an.

    Es gab Zeiten, da haben wir blinds darauf reagiert,

    so wie es die Poltik und Medien auch wollten.

    Die taz würde dies natürlich auch gerne sehen, aber

    die Rechnung geht nicht auf.

    Dank des Internets ( siehe Hinweis von "tja")

    können wir uns Gott sei dank selber ein Bild vom

    Ganzen machen.

    Es wird immer noch welche geben, die dies für

    Ihre Zwecke ausnutzen werden. Z.B. die Poltik,

    um die Türkei nicht in die EU aufnehmen zu wollen,

    auch die taz hat Journatilsten die dies unterstützen, aber das die EU Bulgarien und Rumänien Gelder verweigerten, weil bei denen die

    Korruotion die Überhand behielt, wird nur klein

    geredet. Der Westen darf die Türkei nicht einfach

    so absägen. Wir müssen die Türkei aufnehmen.

    Man sehe was alles geändert wurde, durch die

    Richtlinien der EU - weiter so.

    Dann stelle man sich das Ergebnis vor:

    Ein moslemischer Staat in der EU.

    Wissen wie sehr die anderen Muslimischen Staaten

    dies in die Enge treibt?

    Ja wirklich, denken Sie mal soweit.

  • HR
    HP Remmler

    Das hat mit nichts anderem als mit Religion zu tun, liebe® "Bitte nicht übertreiben". Die natürliche Tötungshemmung, die jedem Menschen eigen ist, wird von nichts so sehr untergraben wie von religiöser Verblendung - in jeder Religion. Denken Sie doch mal an die Nummer mit Abraham und Isaak!

     

    Im übrigen: Das Bild mit dem Messer zu diesem Artikel finde ich ebenfalls extrem daneben, und es heißt "Trage", nicht "Bahre". Wenn man auf der Bahre liegt, ist man schon tot, und auch wenn bei der bedauernswerten Frau nicht viel dazu gefehlt hat: sie lag mit Sicherheit auf einer Trage.

  • H
    Hm...

    Wo ist denn bitte das Problem, so sind nunmal die Traditionen in der Türkei, und jeder der das nicht begreift, kann sich gleich mal das berühmte Schimpfwort mit dem großen braunen "N" am Anfang abholen...

     

    Wenn man vor einiger Zeit genau dasselbe Thema ansprach und kritisierte, auch den medialen Umgang damit in Deutschland, hatte man auch sein Schimpfwort mit dem braunen "N" vorneweg sicher, nur diesmal von den Deutschen selbst.

     

    Wenn die Türkei erstmal in der EU ist, dann wirds richtig lustig, nur nicht für die Frauen. Ich verstehe eh nicht, wie man für einen EU-Beitritt der Türkei sein kann, wenn man sich mal die Lage der Frauen und anderer Minderheiten dort anschaut. Aber was solls, hauptsache links, hauptsache gut. Aber bitte dann nicht jammern oder rummaulen, ihr habt es alle vorher gewußt.

     

    @ Bitte nicht übertreiben:

     

    "Das muss man so sagen und das muss sich ändern - mit Religion hat das übrigens reichlich wenig zu tun ..."

     

    Das sagen sie als Ungläubiger;jeder der kein Moslem ist, ist für die Moslems ein Ungläubiger, nur so nebenbei. Wenn man sich mal Täterstimmen anhört, die sagen immer etwas ganz anderes. Komisch oder ? Mich mich eigentlich nicht, denn es hat doch etwas mit der Religion zu tun, wenn auch über ein zwei Ecken.

     

    @ tja

     

    Sie kennen die Aussagen von diversen Türken ? Das Wort Ehre hat bei nicht wenigen einen ganz besonderen Stellenwert, insofern kann man schon von Ehrenmord, oder besser Unehrenmord sprechen.

     

    Was ist schon so ehrenvoll daran, einen schwächeren niederzumetzeln - wenn sie sich wenigstens einen gleichstarken Gegner suchen würden, aber nein, tun sie nicht, denn Frau schlägt und sticht fast immer nicht zurück.

  • H
    hydrazin

    Was soll man da sagen? Ist halt die Türkei.. Bitte um einen schnellen EU-Betritt, dann wird alles besser :lol:

  • T
    türke

    Böse Türken = Gute Deutsche

     

    Bravo!

     

    Solche Meldungen geben den Deutschen dass Gefühl der Erhabenheit, vor allem hilft es bei der Verdrängung, der zehntausenfachen Tochterschändungen - durch Edeldeutsche.

  • K
    Krause

    @ Tja,

     

    Wie oft soll man den Unterschied zwischen Familiendrama und Ehrenmord noch erklären:

     

    Familiendrama: Vater verliert Job, aus Verzweifelung löscht er zuerst seine Familie aus und dann (wichtig!!!) sich. Das ist häufig eine Verzweifelungstat eines Einzelnen, die sozial nicht akzeptiert ist.

     

    Ehrenmord: wie im Artikel beschrieben. Der ganz große Unterschied ist. Ehrenmord ist in nicht unerheblichen Teilen der türkischen Gesellschaft akzeptiert!!! Es gibt dazu Statistiken.

     

    Man sollte nicht für alles Verständnis haben.

  • R
    Rogaller

    "Familiendrama", "Ehrenmord" ... Ist es nicht "typisch deutsch", dass die erste Reaktion auf das Entsetzliche eine Debatte über das richtige Etikett ist, unter dem wir es abheften können? Überdies scheint es unmöglich zu sein sich hierzu zu äußern, ohne sich als Zyniker, Rassist oder Mulitikulti-Naivling zu outen. Also sage ich nur eins: Mir fehlen die Worte!

  • BN
    Bitte nicht übertreiben

    Man kann es mit der politschen Korrektheit auch übertreiben liebe / lieber "tja". Solche Art von "Familiendramen" kommen im hier beschriebenen Kulturkreis erheblich häufiger vor als bei uns, das ist keine Geschmacksfrage sondern schlicht nicht zu akzeptieren. Entscheidend ist, das hinter diesen Vorgängen eine Kultur steht, in der solche Handlungen für rechtmäßig ja gar zwingend notwendig angesehen werden.

     

    Das muss man so sagen und das muss sich ändern - mit Religion hat das übrigens reichlich wenig zu tun ...

  • O
    Otti

    @Tja:wenn in westlichen Familien so etwas geschieht,wird der Täter von der Familie geächtet bzw. an die Polizei ausgelefert.Bei den Fällen im Islam , erfährt diese Person eine Aufwertung und wird von den Angehörigen noch gedeckt oder sogar ermutigt.Aber immer schön relativieren, verharmlosen...

     

    Der Anschleimer Rether findet übrigens auch das Kopftuch und wahrscheinlich andere mittelalterliche Sitten im Islam ganz toll www.achgut.de (Stolz und Vorurteil)

  • W
    White_Chocobo

    @ ersten Kommentar

    Was hat es bitte mit einem "Familiendrama" zu tun, wenn mehrere Männer einen Radiosender stürmen, den dortigen DJ ohne zu reden verprügeln, die Tochter (und Freundin des DJs) vor lauter Panik vor der Familie aus dem Fenster (!) springt und dann der Onkel die schwerverletzte sogar noch auf der Notarztbahre versucht zu erstechen?? Gehts noch?!

  • A
    amp

    Was ist denn das bitte für ein Photo zu so einem ersten Thema?!?!?!?! Findet ihr das witzig??????? Das ist schlimmer als Bildzeitung lesen

  • T
    tja

    Das ganze könnte man durchaus auch "Familiendrama" titeln, aber bei Türken ist das natürlich "Ehrenmord". www.youtube.com -> Hagen Rether; ist den Redakteuren zu empfehlen