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Versuchte Lkw-Gebühr

■ Wissmann kündigt erhöhte Maut an / Bahn will mehr mit Lkw transportieren

Berlin (dpa/taz) – Die Betreiber in- und ausländischer Brummis werden ab 1997 deutlich höhere Straßenbenutzungsgebühren zahlen müssen, wenn die EU-Verkehrsminister zustimmen und sich die Regierungen Dänemarks und der Benelux-Staaten mit der Bundesregierung über die Höhe der Gebühren einigen können. Verkehrsminister Matthias Wissmann (CDU) jedenfalls kündigte gestern in Bonn an, die Maut von 2.450 Mark (1.250 Ecu) auf 7.000 Mark (3.500 Ecu) steigen lassen zu wollen. Wissmann, der sein mit den Brummi-Verbänden lang diskutiertes Gütertransitkonzept vorstellte, verwies darauf, daß sich seit 1980 das Lkw-Verkehrsaufkommen nahezu verdreifacht habe. Die angekündigte Mauterhöhung soll mehr Güterverkehr von der Straße auf Schiene und Binnenschiff holen. Wissmann drohte den EU-Ministerkollegen, er werde ein ganzjähriges Wochenendfahrverbot einführen, falls sie nicht mitzögen.

Mitziehen müßte auch die Deutsche Bahn AG, die jetzt den Transport von Expreßgut auf die Straße verlagern will. Gefahrgut soll bereits von Freitag an überhaupt nicht mehr über die Expreßschiene rollen. Die Bahntrans, ein Tochterunternehmen der Bahn AG und der Thyssen Haniel Logistic GmbH, wird nach Bahnangaben den Expreßdienst übernehmen. Bis Ende 1997 sollen dabei auch die 355 Annahmen der Bahn für Expreßgut geschlossen werden.

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