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Verstrahlung in FukushimaMeeresboden betoniert

Tepco versucht es nun mit Unterwasserbeton. Der Betreiber des AKW von Fukushima will mit einer Betondecke die weitere Kontaminierung des Meeresboden vor der Küste eindämmen.

Direkt am Wasser: die Reaktorruinen von Fukushima. Bild: dpa

TOKIO afp | Vor dem verunglückten japanischen Atomkraftwerk Fukushima soll der Meeresboden mit einer 60 Zentimeter dicken Betonschicht abgedichtet werden. Wie der Kraftwerksbetreiber Tepco am Mittwoch mitteilte, soll die Betondecke mehr als 73.000 Quadratmeter groß sein - so groß wie zehn Fußballfelder.

Damit solle eine weitere Kontaminierung des Ozeans verhindert werden, sagte eine Sprecherin. Bei Messungen in der Bucht seien "relativ hohe Konzentrationen radioaktiver Stoffe im Meeresboden" festgestellt worden.

Durch ein verheerendes Erdbeben und einen anschließenden Tsunami war die Atomanlage in Fukushima am 11. März 2011 schwer beschädigt worden. In den Wochen und Monaten nach der Katastrophe gelangte Radioaktivität in die Umwelt und radioaktiv verseuchtes Wasser ins Meer.

Zehntausende Menschen mussten die verstrahlten Gebiete rund um das Kraftwerk verlassen.

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7 Kommentare

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  • R
    reclaim

    AFP/TAZ: "Bei Messungen in der Bucht seien "relativ hohe Konzentrationen radioaktiver Stoffe im Meeresboden" festgestellt worden."

     

    Shimbun "Bitte zur Kenntnis nehmen: Es gibt vor Fukushima keine Bucht."

     

    Ich lach mich schlapp. Danke!

     

    Liebe Taz-Redaktion: Das gibt dann mal wieder 3 Monate Agentur-Meldungs-Nachplapper-Verbot. Während der drei Monate kauf ich dann vielleicht auch mal wieder Eure Zeitung :)

  • S
    Shimbun

    Bitte zur Kenntnis nehmen: Es gibt vor Fukushima keine Bucht. Deswegen kann in selbiger auch nicht der Meeresboden betoniert werden. Und darum haben die Kommentatoren auch recht, denen das albern vorkommt.

  • R
    reclaim

    @"Realist":

     

    Einen solchen Kommentar wie Ihren, kann ich persönlich mir nur durch eine Vermutung erklären, dass sie für das Streuen derartiger Kommentare in einschlägigen Foren und Kommentarbereichen bezahlt werden.

     

    Denn Atomenergie ist weder umweltfreundlich noch billig ( Stichwort "Lagerung des radiaktiven Mülls") und selbst wenn sie billig wäre, würde das nicht die von ihr ausgehende Lebensgefährdung rechtfertigen.

     

    Und Atomkraftwerke sind auch nicht erst bei Katastrophen wie in Three Mile Island, Chernobyl oder Fukushima, Chalk River, Majak, Windscale oder Simi Valley umweltschädlich, sondern konstant: Siehe z.B signifikant erhöhte Leukämie-Fallzahlen in der Umgebung von AKW ( http://enenews.com/u-s-university-study-23-higher-incidence-of-childhood-leukemia-within-16-km-of-nuclear-facilities-more) oder tritiumverseuchtes Grundasser in der Nähe von amerikanischen AKW ( http://enenews.com/groundwater-with-23000-pciliter-of-radioactive-material-found-around-tennessee-nuke-plant-exceeds-limit-for-drinking-water )

     

    Leckenden Lagerungsstätten wie die Asse oder der Hanford-Site garnicht erst zu reden.

     

    Und selbstverständlich kann man vorbeugen und 100%ige Sicherheit erzielen: SHUT THEM ALL DOWN!

     

    ...

     

    Das "geschene in Fukusima" ist auch keine "große Katastrophe gewesen" wie Sie schreiben: Vielmehr ist das was in Fukushima passiert ist und das was dort bis heute immernoch tagtäglich passiert und das was dort die nächsten Jahrzehnte bis Jahrhunderte auch noch tagtäglich passieren wird, eine große, menschengemachte Katastrophe.

     

    ...und hat nicht nur Auswirkungen auf die "umliegenden bewohnten Gebiete" wie Sie schreiben. Es sei denn, sie zählen tatsächlich auch z.B die amerikanische Westküste, Hawaii und Neuseeland zu den "umliegenden bewohnten Gebieten". Und auch alle diejenigen, die z.B hier in Europa Seelachs aus den betroffenen Fanggebieten verspeisen.

     

    Nur in einem Punkt schreiben Sie zumindest die halbe Wahrheit: Ja. Das Absschalten deutscher AKW, stellt keine Lösung für das unlösbare Problem namen Fukushima in Japan dar. Allerdings verschweigen sie, dass das Absschalten deutscher AKW selbstverständlich doch eine Lösung darstellt. Nämlich die Lösung für das Problem, dass soetwas wie in Fukushima derzeit auch jede Sekunde in Deutschland passieren kann.

     

    ...

     

    Ihre Hoffnung, dass sich dioe Lage in Japan bald bessert, dürfte übrigens vergebens sein. Es sei denn Sie verstehen unter "bald" Zeitspannen im Bereich mehrerer Jahrhunderte...

  • R
    Realist

    Die Kernenergie IST sehr preiswert und umweltfreundlich.

    Um ein AKW zu bauen braucht man zwar enorm viel Geld weshalb ist der Bau weiterer AKWs nicht sinnvoll wäre, doch Kernenergie ist weitaus billiger als Alternativenergien.

    Umweltschädlich sind AKWs erst bei einer Katastrophe wie in Fukushima.

    Katastrophen passieren nun mal. Man kann dem zwar Vorbeugen indem man die Sicherheit immer wieder überprüft, eine hundertprozentige Sicherheit gibt es allesdings nicht.

     

    Das Geschehene in Fukushima ist eine große Katastrophe gewesen und hat immer noch negative Auswirkungen auf die umliegenden bewohnten Gebiete sowie die Umwelt, doch man sollte in die Zukunft schauen anstatt sich über Dinge aufzuregen die man nicht mehr rückgängig machen.Lösungen sind gefragt.

    Aber ist die Abschaltung von AKWs in Deutschland eine Lösung des Fukushima-Problems? Ganz klar: nein!

     

    Lösungen müssen nicht für Deutschland her, sondern für Fukushima. Hilfe vor Ort ist gefragt und so kurios das ganze auch erscheinen mag, den Meeresboden einzubetonieren und einen "Sakrophag" zu bauen (wie in Tschernobyl)ist doch mal ein Schritt in die richtige Richtung.

    HELFT DER UMWELT+Menschen IN FUKUSHIMA und macht euch keine Sorgen um Deutschland solange das nicht nötig ist.

     

    Hoffen wir, dass sich die Lage dort bald bessert!

  • K
    Katharina

    Das klingt genau so hilflos, ohnmächtig und "albern", wie alle nach dem GAU vorgenommenen Maßnahmen. Es gibt halt nichts dagegen, that's it. Beton hier, Bleimantel da - so wenig, wie ein Deich den Tsunami hätte aufhalten können oder ein Gerüst das Erdbeben verhindert hätte, so wenig kann man mit Beton rückgängig machen, dass das Meer verstrahlt ist (vor allem ein Jahr später!) und sich der Sch... irgendwann in unserer aller Nahrung wiederfindet. Und wenn jetzt wieder jemand sagt, das sei "negativ" geschweige denn "zynisch" - Zynismus ist, immer wieder über diese ganz einfache Tatsache der unaufhaltsamen und längst stattgefundenen nuklearen Verseuchung überrascht zu tun.

  • G
    Gerold

    Kernenegie ist weder preiswert noch umweltfreundlich.

  • A
    Atomwilly

    60cm Beton auf dem Meeresboden...

    Klingt irgendwie albern.