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Versorgungsnotstand

■ „Frühgeborenen-Tourismus“ in Baden-Württemberg

Stuttgart (ap) - Baden-Württembergs Kinderärzte haben angesichts eines dramatischen Versorgungsnotstandes bei Früh - und Neugeborenen Alarm geschlagen. Die Klinikstationen für Risikokinder seien in Südwestdeutschland „permanent zwischen 120 und 150 Prozent belegt“, klagte der Leitende Arzt der Kinderklinik Waiblingen, Walter Kollmann, am Donnerstag in Stuttgart. Viele der oft schwerstkranken kleinen Patienten müßten abgewiesen werden, weil nicht genügend Beatmungs oder Betreuungsplätze vorhanden seien und Betreuungspersonal fehle. Kollmann sprach von einem regelrechten „Frühgeborenen -Tourismus“ von Klinik zu Klinik. Allein in Stuttgart müßten jährlich rund 900 Kleinstkinder verlegt werden. Insgesamt indes handele es sich um ein bundesweites Problem. Als Ursache nannte der Mediziner die seit Beginn der 80er Jahre zunehmende Zahl von Früh- und Neugeborenen. Die Zahl der Risiko-Kinder wachse, weil viele junge Frauen erst ihre Berufsausbildung abschließen wollten und sich mit dem Heiraten Zeit ließen.

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