: Verletzte bei Anschlägen in Tunesien
■ Vier Tourismushotels in Monastir und Sousse betroffen / Keine Deutschen unter den Opfern
Tunis (dpa/taz) - Bei Anschlägen auf vier Hotels in den tunesischen Tourismusstädten Monastir und Sousse wurden in der Nacht zum Montag dreizehn Menschen verletzt. Nach Angaben des tunesischen Innenministeriums handelt es sich um sieben Italiener, fünf Briten und einen einheimischen Hotelangestellten. Deutsche sind entgegen ersten Berichten des Ministeriums nicht unter den Betroffenen. Die Sprengladungen waren in vier Luxushotels, je zwei in beiden zu dieser Zeit von Urlaubern stark besuchten Städten, unterge bracht. Sie gingen nach Behördenangaben fast gleichzeitig um 23.00 Uhr hoch. Eine Sprengladung wurde von einem Hotelgast entdeckt und ins Freie geschleudert. In diesem Augenblick explodierte sie und verletzte den Mann. Die Täter werden bei islamischen Kreisen, vermutet. Sie hatten in den vergangenen Wochen wiederholt gegen die Staatsführung demonstriert. Bei Zwischenfällen mit der Polizei gab es mehrere Verletzte. Urlauber aus Europa, die sich häufig nicht mit der in islamischen Ländern erforderlichen Zurückhaltung kleiden und benehmen, haben möglicherweise den Zorn der Islamisten auf sich gezogen. Ausländischen Beobachtern zufolge geht es den Attentätern jedoch in erster Linie darum, das Regime von Staatspräsident Habib Bourgiba zu erschüttern, der aus Monastir stammt. In Großbritannien boten die Reisebüros ihren Kunden, die Pauschalreisen nach Tunesien gebucht hatten, Alternativen in andere Länder an. Wie die bitische Rundfunkgesellschaft BBC berichtete, gingen am Montag 40 Prozent der Kunden auf das Angebot ein.
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