: Verhöhnung von Minderheiten
betr.: „Meinung, Freiheit, falsche Freunde“, taz vom 2. 2. 06
Mit großem Interesse las ich Ihren Kommentar, der sich in Prägnanz erfreulich abhebt von so manchem anderen, das jetzt zum Thema veröffentlicht wird. Trotz solcher Zustimmung aber einige kritische Anmerkungen: „Erstens: Darf ein Medium religiöse Symbole satirisch aufgreifen? Auch wenn dies möglicherweise die Gefühle von Glaubenden verletzt? Selbstverständlich. Wo Meinungs-, Presse- und Kunstfreiheit herrscht, ist nichts und niemand vor Satire sicher.“ So weit, so gut. Aber: „Anstand und Respekt vor anderen Kulturen bedeutet nicht, in einer demokratischen und säkularen Gesellschaft deren religiöse Dogmen zu übernehmen.“
Ist das im vorliegenden Fall wirklich der Punkt? Oder geht es nicht eher darum, dass eine Verhöhnung von Minderheiten, ihrer Kultur und ihrer Religion abzulehnen ist – weil dies Fremdenhass fördert und Integration verhindert? Die Muslime sind in Europa eine solche Minderheit. Niemand plädiert dafür, ihre religiösen Dogmen zu übernehmen. Europa wird nicht muslimisch. Die Darstellung Mohammeds ist Muslimen durch den Koran untersagt. Eine herabwürdigende und verunglimpfende Darstellung sollte sich aus Common Sense und gesellschaftlichem Verantwortungsgefühl – vielleicht auch gutem Geschmack – verbieten. PETER PHILIPP, Troisdorf