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Verhandlungen über EndlagerOpposition ärgert Minister

Die Verhandlungen zur Suche nach einem Atom-Endlager sind gescheitert. Umweltminister Peter Altmaier (CDU) gibt der Opposition die Schuld. Die sieht das anders.

Schwierige Endlagersuche: Umweltminister Peter Altmaier in Aktion. Bild: dpa

HANNOVER/BERLIN dapd | Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) hat verärgert auf die vorerst gescheiterten Verhandlungen mit der Opposition über ein Gesetz zur Suche nach einem Atommüll-Endlager reagiert. Er habe bereits im Juni einen Gesetzentwurf vorgelegt, den SPD und Grüne abgelehnt hätten, sagte Altmaier am Samstag dem Radiosender NDR Info.

Dennoch zeigte er sich zuversichtlich, dass ein parteiübergreifender Konsens gefunden werden kann. Indes kam aus Niedersachsen, in dem der Salzstock Gorleben liegt, scharfe Kritik von den Grünen an dem Umweltminister.

„Ich setze darauf, dass sich nach dem unschönen Tag gestern die Vernunft wieder durchsetzt. Alle Beteiligten können bei einer Fortdauer des Konflikts nur verlieren“, sagte Altmaier weiter. SPD, Grüne und einige Länder-Regierungschefs hatten kurzfristig ihre Teilnahme an einer für kommende Woche geplanten Verhandlung abgesagt, zu der Altmaier geladen hatte. Daran sollten am 11. Oktober die 16 Ministerpräsidenten sowie die Partei- und Fraktionschefs teilnehmen.

Die Opposition wirft dem Minister vor, keine Beratungsgrundlage für das geplante Treffen vorgelegt zu haben. Nach Ansicht von SPD-Chef Sigmar Gabriel will Altmaier das Thema Endlagersuche in den bevorstehenden niedersächsischen Landtagswahlkampf bringen. Auch diesen Vorwurf wies der Bundesumweltminister zurück. Niemand werde einen Vorteil davon haben, wenn die Frage nach der Endlagersuche in den Wahlkampf hineingezogen werde, sagte Altmaier.

Einigungsfähigen kompletten Gesetzentwurf vorlegen

Nach Angaben des Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Bundestag, Jürgen Trittin, sind Opposition und grün-mitregierte Länder an einem Konsens in der Endlagerfrage interessiert. Für einen Konsens müssten die Dissense über die Sicherheitskriterien, Gorleben, die Zahl der Standorte und den Vorhabensträger geklärt werden. „Das geht nur, wenn Peter Altmaier seine Hausaufgaben macht und zu dem vereinbarten Verfahren zurückkehrt“, sagte Trittin.

Nach Einschätzung von Grünen-Parteichefin Claudia Roth ist der Minister nicht ernsthaft an einer Einigung darüber interessiert, wie man nach einem Standort für die Atommüll-Endlagerung suchen wolle, wie sie der Süddeutschen Zeitung sagte.

Grünen-Fraktionschefin Renate Künast sagte dem Berliner Tagesspiegel: „Die genauen Kriterien für die Endlagersuche, der konkrete Umgang mit Gorleben und die Anzahl der unterirdisch zu erkundenden Standorte sowie die konkrete Behördenstruktur, zu alledem hat er - anders als zugesagt - keinen einigungsfähigen Gesetzentwurf vorgelegt.“

Der Vorsitzende der Bürgerinitiative (BI) Umweltschutz Lüchow-Dannenberg, Martin Donat, forderte, dass zu dem Thema Endlagersuche "endlich eine umfassende gesellschaftliche Debatte eingeleitet wird".

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5 Kommentare

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  • E
    endlagerdialog

    Hier braucht es kein Gesetz, eine Entschließung der Regierungschefs von Bund und Ländern reicht aus. Das war 1979 so, das ist 2012 auch nicht anders. Hier ein Formulierungsvorschlag:

     

    "Die Regierungschefs von Bund und Ländern kommen überein, dass entgegen der Festlegung auf Gorleben am 28.09.1979 die Suche nach einem bestmöglichen Endlager für radioaktive Abfälle aus wissenschaftlichen Gründen und insbesondere zur Einhaltung des Strahlenschutzgrundsatzes der Minimierung nach § 6 Strahlenschutzverordnung in allen Bundesländern notwendig ist. Dem liegt zugrunde, dass für eine möglichst sichere Endlagerung die natürlichen geologischen Barrieren mit höchster Priorität herangezogen werden müssen. Eine nur an einem Standort geführte Argumentation zur Langzeitsicherheit kann wegen der enormen Unsicherheiten und des Nichtwissens bei den notwendigen Prognosezeiträumen von einer Million Jahren und mehr keine rationale Entscheidungsgrundlage sein."

     

    Siehe auch http://endlagerdialog.de/2012/10/die-trauer-um-gescheiterte-endlagersuchgesetz-haelt-engen-grenzen/

  • E
    endlagerdialog

    Hier braucht es kein Gesetz, eine Entschließung der Regierungschefs von Bund und Ländern reicht aus. Das war 1979 so, das ist 2012 auch nicht anders. Hier ein Formulierungsvorschlag:

     

    "Die Regierungschefs von Bund und Ländern kommen überein, dass entgegen der Festlegung auf Gorleben am 28.09.1979 die Suche nach einem bestmöglichen Endlager für radioaktive Abfälle aus wissenschaftlichen Gründen und insbesondere zur Einhaltung des Strahlenschutzgrundsatzes der Minimierung nach § 6 Strahlenschutzverordnung in allen Bundesländern notwendig ist. Dem liegt zugrunde, dass für eine möglichst sichere Endlagerung die natürlichen geologischen Barrieren mit höchster Priorität herangezogen werden müssen. Eine nur an einem Standort geführte Argumentation zur Langzeitsicherheit kann wegen der enormen Unsicherheiten und des Nichtwissens bei den notwendigen Prognosezeiträumen von einer Million Jahren und mehr keine rationale Entscheidungsgrundlage sein."

     

    Siehe auch http://endlagerdialog.de/2012/10/die-trauer-um-gescheiterte-endlagersuchgesetz-haelt-engen-grenzen/

  • N
    Nachtigall....

    Wie verlogen kann man sein? Rot-Grün hat ihre Regierungszeit mit einem "Moratorium" verschwendet! Keine Suche, keine Debatte um Alternativen zu Gorleben. Nixx! Die wollen keine Lösung da sie so lange sie eine blockieren können auch noch als "Umweltpartei" wahrgenommen werden.

    Unabhängig davon dass Gorleben im globalen Vergleich unerreicht sicher ist (wenn der Dreck endlich unten ist und nicht oben im Zwischenlager), eine Lösung will die Opposition doch gar nicht.

    Warum sich Roth, Trittin und der Dicke allerdings mit ihrer Haltung weiter profilieren können, liegt einzig an der Dummheit der Bevölkerung sowie der medialen Aufbereitung des Sondermülls den sie andauernd von sich geben.

  • R
    Rellüm

    Es ist die alte Taktik:

    Hinhalten, Vorschläge machen ohne den Kern des Problems zu treffen.

    täuschen - das Volk, die Opposition,

    Sicher kann er das besser als sein Vorgänger, er will alle übertölpeln, mit der Maske eines Biedermannes,

    das ist eben eine Regierung (vor allem die Gelben) die den Großen alles zu schanzen will, um ihre eigenen Macht zu sichern.

  • B
    Branko

    Solange nicht offiziell, klar und deutlich festgestellt worden ist, dass Gorleben als Standort ungeeignet ist und nie Atommüllendlager werden wird

    ist sämtliche weitere Diskussion zu diesem Thema absolut überflüssig, weil eine verantwortungsbewusste Standortbestimmung völlig unseriös bleibt.