Verhaftungen vor Wahl in Bangladesch: 2.000 Oppositionelle festgenommen
In Bangladesch fordert ein breites Oppositionsbündnis die autoritäre Regierung heraus. Diese reagierte in den vergangenen Wochen mit Festnahmen.
Einem weiteren Parteivertreter zufolge wurden auch elf Oppositionskandidaten für die Wahl am 30. Dezember festgenommen. Sechs von ihnen würden weiterhin festgehalten.
Nach Angaben der Polizei lagen gegen einen Teil der Betroffenen Haftbefehle vor. Andere wurden demnach im Zusammenhang mit laufenden Ermittlungen als Verdächtige eingestuft. Parteisprecher Ahmed dementierte dies und warf der Regierungspartei Awami League vor, sie wolle vor Beginn des Wahlkampfs am Montag „Angst“ verbreiten.
Die BNP, die ein Bündnis von Oppositionsparteien anführt, hatte die Parlamentswahl im Jahr 2014 boykottiert. Die Parteivorsitzende und ehemalige Regierungschefin Khaleda Zia sitzt wegen Korruptionsvorwürfen im Gefängnis. Einen Ersatzkandidaten hat die BNP bislang nicht nominiert.
Zia und die derzeitige Regierungschefin Sheikh Hasina pflegen eine erbitterte Feindschaft, die das südasiatische Land immer wieder politisch lähmt. Seit mehr als 25 Jahren wechselten sich die Rivalinnen an der Staatsspitze ab. In den vergangenen Jahren hatte Hasina die Oberhand, sie regiert seit 2009.
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