piwik no script img

Verglühendes Geschehen

Was passiert, wenn überhaupt nichts passiert?

ZÜRICH/BERLIN rtr/taz ■ Es ist die Nachrichtenagentur Reuters, die unser Leben immer wieder in den Grundfesten erschüttert mit Meldungen wie der folgenden: „Nichts los an Schweizer Obligationenbörse: Der Handel an der Schweizer Obligationenbörse ist am Freitag nahezu zum Erliegen gekommen. Händler sagten, es sei überhaupt nichts los.“ Nichts niemand nie nirgends nicht. Es ist nichts los. Rein gar nichts. Das gewöhnliche Geschehen verglüht im Nichts. Oh, wie gut kennen wir dieses Gefühl, wenn gerade im August überhaupt nichts mehr passiert. Und es nichts wegzumelden gibt. Strahlt das nicht auf die übrige Zeit des Jahres aus? Müssen wir dann philosophisch werden? Oder schlichtweg die Leere beschreiben? Aber wie, wenn nur noch vier Zeilen zur Verfügung stehen? Können da nicht die Schweizer irgendetwas tun? Irgendetwas? Bitte, Schweizer, tut etwas! Ende.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen