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Vergewaltigungsvorwurf gegen AssangeNein heißt Nein

Der Vergewaltigungsvorwurf gegen Wikileaks-Mann Julian Assange ist juristisch nicht abwegig. Und nein, ein geplatztes Kondom gilt auch in Schweden nicht als Vergewaltigung.

Julian Assange soll keine Kondome mögen. Andere Menschen mögen keinen Sex ohne. Bild: froschperspektive / photocase.com

Ein bekannter Mann wird der Vergewaltigung beschuldigt, bestreitet die Tat und wirft seinerseits den mutmaßlichen Opfern vor, die Anschuldigung erfunden zu haben. Die Konstellation im Fall Julian Assange erinnert spontan an den Prozess des Wettermoderators Jörg Kachelmann. In beiden Fällen steht Aussage gegen Aussage, und die Öffentlichkeit ist unsicher, wem sie glauben soll.

Doch während das öffentliche Interesse an der Causa Kachelmann vor allem aus Voyeurismus und Sensationslust gespeist ist, hat das Verfahren gegen Assange eine enorme politische Dimension. Es ist ja kein Zufall, dass schon seit Wochen Vorwürfe kursieren, die CIA stecke hinter den Anschuldigungen. Wenn just in dem Moment Vergewaltigungsvorwürfe auftauchen, in dem Assanges Projekt Wikileaks die USA immer wieder neu bloßstellt, ist die Frage nach einem Komplott naheliegend.

Peinlich sind jedoch die Versuche, das mögliche Geschehen von vornherein zu verharmlosen. Viele Blogger machen sich jetzt über die schwedische Rechtslage lustig und finden es abwegig, dass in Schweden angeblich ungeschützter Geschlechtsverkehr oder das Platzen eines Kondoms als Vergewaltigung gewertet werde. Das ist natürlich Unsinn. Solche Paragrafen gibt es nicht. Eine Vergewaltigung ist auch in Schweden der mit Gewalt oder Drohung erzwungene Geschlechtsverkehr.

Es kommt also auch in Schweden darauf an, dass sich der Mann über die erkennbare Ablehnung der Frau hinwegsetzt und diese zum Sex zwingt. Auf das Motiv der Frau für ihre Ablehnung kommt es dabei nicht an. Ob sie den Mann nicht mag, zu müde ist oder sich mit dem Partner nicht über die Verwendung von Kondomen einigen kann, immer gilt: "No means No". Wenn ein Kondom platzt, wie es angeblich bei Assange passiert ist, ist das natürlich noch kein strafrechtliches Delikt. Wenn der Mann die Frau dann aber gegen ihren erkennbaren Willen zwingt, den Sex ungeschützt fortzusetzen, dann ist das sehr wohl eine Vergewaltigung. Das deutsche und das schwedische Recht unterscheiden sich da nur in Nuancen.

Auf einem anderen Blatt steht, ob die Anschuldigungen auch der Wahrheit entsprechen. Dabei ist weniger an eine CIA-Verschwörung als einen privaten Racheakt zu denken. Die beiden Frauen, die Assange anschuldigen, sind wohl kaum Agentinnen, sondern haben eine authentische Geschichte in der schwedischen Linken. Sie waren politische Fans von Assange, auch persönlich von ihm fasziniert. Selbst nach den angeblichen Vorfällen zeigten sie sich noch freundschaftlich mit Assange. Anna A. soll zunächst auch noch stolze Twitter-Nachrichten veröffentlicht und erst später wieder gelöscht haben. Ein CIA-Konstrukt würde wohl anders aussehen.

Plausibler ist die Annahme, dass die Frauen sauer wurden, als sie feststellten, dass Assange mit beiden geschlafen hatte. Nach unbestätigten Medienberichten beklagte sich die eine Frau bei der anderen, weil sich Assange nicht mehr bei ihr meldete.

Doch auch dann könnte strafrechtlich eine Vergewaltigung vorliegen, wenn Assange eine Frau tatsächlich zum ungeschützten Sex zwang. Dass sie ihm das in einer möglichen ersten Verliebtheit verziehen hat, schließt nicht aus, dass sie Assanges Verhalten wenige Tage später realistisch einschätzte. Da Assange aber jedenfalls nicht gewalttätig wurde, sondern "nur" ungerührt den Geschlechtsverkehr fortgesetzt haben soll, könnte ein minder schwerer Fall der Vergewaltigung vorliegen.

So lautet nach einer Meldung von Zeit.de inzwischen auch der zentrale Vorwurf. Die anderen genannten Delikte – sexuelle Belästigung und Nötigung – fallen gegenüber einer Vergewaltigung weniger ins Gewicht. Es kommt also ganz auf die Aufklärung des Sachverhalts an. Bis dahin gilt für Assange zwar die Unschuldsvermutung, die bei einem ernsten Tatverdacht und Fluchtgefahr aber auch eine U-Haft nicht ausschließt.

Ungewöhnlich erscheint aber das Engagement, mit dem Assange jetzt in England aufgestöbert wurde, nachdem man ihn zunächst ohne Vernehmung aus Schweden ausreisen ließ. Dies könnte nun wirklich etwas mit dem jüngsten Coup von Wikileaks zu tun haben.

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88 Kommentare

 / 
  • I
    irmi

    die ganze Sache ist eine Verschwörungstaktig der USA um ihn zu bekommen und kaputt zu machen.

    Endlich mal ein Mann der es wagte, die Machenschaften aufzudecken, wir sollten viel mehr solcher Informati-onen bekommen um nicht so vertrauensselig gegenüber den Politikern weltweit zu sein besonders USA.

  • VZ
    Volker Z.

    am besten vorm Sex noch Formulare und Verträge über den Sexualakt abschließen....( damit richtig Stimmung aufkommt)

     

    Meine Freundin und Ich sind gestern zu dem Schluss gekommen, das wir uns schon oft gegenseitig vergewaltigt haben...

     

    jedenfalls könnte jeder zur Polizei gehen und Blödsinn erzählen.......

     

    Was sind das für Überschriften, soll hier Vorverurteilt und kriminalisiert werden um eine bestimmte Leserklientel zu gefallen?

  • L
    linsenspaeller

    Es wird über kurz oder lang reisende Notare geben, die man telefonisch zum Blitzbesuch notfalls auf die Bettkante bestellen kann. Zum Beglaubigen eines Einverständnisformulars. Wem das zu teuer und unromantisch ist, für den werden sich gewiß clevere Geschäftemacher eine preiswerte Hotline ausdenken, wo sich ein laut und deutlich ins Handy gesprochenes "Ja, ich will!" diskret aber gerichtsfest auf Speicher festhalten läßt. Mit Foto wenn es sein muß. Was für eine Geschäftsidee!

  • A
    Alex

    Migräne vorher: Kein Sex;

    Migräne nachher: Knast?

     

    Tolles Gesetz!

  • TL
    tullner liebe

    Vwerstehe ich nicht ganz: Wenn Assange keine Gewalt angewandt hat, also mit ihrem Einverständnis weiter gevögelt hat, wieso ist das dann eine "Vergewaltigung"??

  • W
    wolfgängle

    wenn mich eine Frau vernascht und am anderen Tag stellt sich heraus sie hatte da aber keine längerfristige Interessen; mit mir, na wenn ich jetzt zu einem schwedischen Advokat gehe sagt der doch, Na wahr doch schön oder, wollen wirs doch dabei belassen. Warum würde der selbe Advokat bei einer Frau anders reagieren? Wegen dem Gesetz ist ja keine Frage der Moral, warum sieht das Gesetz hier anderes vor? Um diese Frage geht es, nicht um CIA/ assange/wikileaks/verschwörung. Ich bin ein Mann ist wohl eh lar.

  • M
    Martin

    Nein heisst natuerlich Nein,

     

    und wenn ein Nein nicht akzeptiert wurde, soll auch ermittelt werden. Aber diese ganze Geschichte mit den Vergewaltigungsvorwuerfen, dem Hin und Her der schwedischen Staatsanwaltschaft, dem Einschalten von Interpol fuer ein verhaeltnismaessig "harmloses" Delikt etc. ist schon sehr merkwuerdig.

     

    Interessant dazu auch folgender Beitrag

    http://radsoft.net/news/20101001,01.shtml

     

    Ohne irgendwem irgendwas unterstellen zu wollen, v.a nicht einem vermeintlichen Vergewaltigungsopfer, aber der dort dokumentierte Sinneswandel bei einem der Opfer ist schon mehr als seltsam.

  • N
    Nachfrager

    @ Razed

     

    Und woher weißt Du, dass es niemals ein Nein gegeben hat, Du Mäuschen?

     

    Die Überschrift bezieht sich auf die schwedische Rechtsauslegung, steht auch so im Text: No means No.

     

    Aber klar, im Zweifelsfalls ist die versammelte Linke hier mal wieder bereit, das Bedürfnis von Frauen als Nebenwiderspruch abzutun, denn es gibt ja größere Ziele (Revolution, USA bashen). Das war bei der Französischen Revolution so, das war 68 so und das ist bis heute so geblieben.

     

    Ick freu mir so.

  • F
    fritzifoppel

    ich bin der Meinung das man in dem Artikel an einigen Stellen das Wort Mann durch das Wort Mensch austauschen sollte .. ebenso an anderen Stellen das Wort Frau ..

     

    nur mal so als Denkanstoß

  • H
    Horst

    08.12.2010 19:09 Uhr:

    von bla:

    Vielmehr als den Vergewaltigungsvorwurf sollte man sich mal ernsthaft die Frage stellen inwiefern dieser Vorwurf einen internationalen Haftbefehl rechtfertigt!

     

    -----------------------------

     

    Es ist das erste Mal in der Geschichte der internationalen Polizei, daß wegen "einer solchen Sache" (wo es keine Vergewaltigung gegeben hat, kann man auch keine anklagen) ein Haftbefehl ausgestellt wurde.

     

    Kann man diese Sache eingentlich mit dem Vorgehen der Taliban irgendwie in Verbindung setzen? *G*

  • S
    Schroedingers

    Wieso schwadroniert der Autor nicht gleich ueber die Probleme im deutschen Brauwesen? Das waere noch ein Schritt weiter danebengegriffen und abgelenkt.

     

     

    Es geht darum, dass aufgrund des Verdachts einer sexuellen Belaestigung ein internationaler Haftbefehl ausgestellt wurde - was doch sehr sehr seltsam anmutet.

     

     

    Ich finde es gut, dass in der taz sehr unabhaengige Meinungen zu Wort kommen - aber mit solchen, auf Keywords wie "sexuelle Gewalt" konditionierten journalistischen Instinkt-Reaktionen ist niemandem geholfen.

  • R
    Razed

    "

    Einen neuen Haftbefehl, wieder einschließlich Vergewaltigungsverdachts, erwirkte eine neue Staatsanwältin: Marianne Ny aus Göteborg. Sie hob hervor, dass nach schwedischem Recht Nötigung oder Vergewaltigung in einem minder schweren Fall vorliegen kann, wenn sich eine Frau nach dem Sex unwohl fühlt oder sich ausgenutzt vorkommt.

    "

    Zitat aus

    http://www.faz.net/s/RubFC06D389EE76479E9E76425072B196C3/Doc~E87EEE82032EB4D1785FF2CA29EE4814D~ATpl~Ecommon~Scontent.html

     

    Vergleicht man den taz Artikel mit dem faz Artikel,

    dann weiss man, wo die Unterschiede zwischen beiden

    Zeitungen liegen.

    Die eine Zeitung berichtet Tatsachen, die andere meint "Nein heißt Nein", obwohl es niemals ein Nein gegeben hat.

     

    Und nun, liebe taz?

  • SI
    Schlimm ist wirklich

    schlimm ist wirklich, dass die taz sich beirren lässt.

     

    natürlich ist es MÖGLICH, dass assange ein "sextäter" ist, aber wie wahrscheinlich ist in hiesiger politischer konstellation es?

     

    danke, nächster artikel

  • A
    Aljuschka

    brüllt frau denn jetzt bei jeder unstimmigkeit gleich vergewaltigung? ich als frau fühle mich durch so einen fall lächerlich gemacht und er schadet jeder, die berechtigterweise eine vergewaltigung angezeigt hat. diese beiden "damen" sollten sich für ihren verletzten stolz andere ventile suchen. vielleicht hilft shoppen?

  • D
    DanielC

    @tut nix zur sache

     

     

    Das ist genau das was ich in meinem Kommentar gemeint hab. Sieh doch mal bitte die Taten von Assange etwas unabhängiger von Wikileaks, da sind noch mehr Leute aktiv. Ob er nun ein Narzisst ist und eine solche Tat begangen hat ist nicht so wichtig, wie dir von der Presse vorgegaukelt wird.

     

    Ob sie nun Pro oder Contra Assange ist, ist ebenfalls irrelevant, den das einzige was bei der ganzen Diskussion um die Vergewaltigungsvorwürfe passiert ist, dass die vermeintliche Tat mit der Idee Wikileaks konnotiert wird. Selbst Menschen die nicht an seine Schuld glauben und Artikel wie der hier, treiben diese Konnotierung nur vorran, ob sie wollen oder nicht.

     

    Das ist nichts weiter als eine Schmutzkampagne gegen Wikileaks bei dem alle Register gezogen werden - und das sagt jemand der nicht wirklich von der Wirksamkeit und dem Gedanken hinter Wikileaks überzeugt ist.

     

    Ich finde bloß diesen Mechanismus der blinden Medienberichterstattung in diesem Fall erschreckend - Wer sagt den das man nicht für Wikileaks im Sinne sein kann, aber trotzdem an der Schuld Assanges keinen Zweifel haben darf.

  • CR
    Christina R.

    "Anna A. soll zunächst auch noch stolze Twitter-Nachrichten veröffentlicht und erst später wieder gelöscht haben. Ein CIA-Konstrukt würde wohl anders aussehen."

     

    Wie CIA Konstrukte aussehen (Frauenrechte!) :

    http://www.hintergrund.de/20100330789/globales/kriege/afghanistan-krieg-cia-plant-manipulation-der-europaeischen-meinung.html

     

    Anna A. HAT stolz getwittert:

    http://www.crikey.com.au/2010/12/02/when-it-comes-to-assange-r-pe-case-the-swedes-are-making-it-up-as-they-go-along/

     

    Enie übereifrige schwedische Staatsanwältin:

    http://www.zeit.de/politik/ausland/2010-12/wikileaks-assange-schweden

     

    Anna Ardin/CIA Connestion ?

    http://www.counterpunch.org/shamir09142010.html

     

    Naomi Wolf über Assange:Terrorists. Go get 'em, Interpol!

     

    http://www.huffingtonpost.com/naomi-wolf/interpol-the-worlds-datin_b_793033.html

  • MS
    männliche Schnecke

    Männliche Sexualität als die neue "Hexe" die man verbrennen muß. Pfui !

  • N
    naja

    Ein bischen schwanger gibt es nicht. Ein bischen vergewaltigt aber scheinbar schon. Und das empfindet man dann scheinbar erst dann so, wenn eine jüngere Nebenbuhlerin auftaucht, bzw. wenn der Arsch vom onenightstand sich einfach nicht mehr meldet. Zuvor schwärmt man auf twitter noch von den tollen berühmten Leuten, mit denen man rumhängt, macht ihnen Frühstück, organisiert Parties für sie.

    Naja. Warum schlug die erste Staatsanwältin das Verfahren zunächst nieder?

  • A
    arkora

    Ernst Müller, Inhaber des Lehrstuhls für Strafrecht an der Uni Regensburg, "weist zunächst darauf hin, dass der bisher bekannte Tatvorwurf in den meisten europäischen Ländern den Tatbestand einer Vergewaltigung nicht erfüllen würde, weil von einer Gewaltanwendung oder Drohung bisher nicht die Rede war."

     

    Quelle: http://www.internet-law.de/2010/12/assange-und-der-europaische-haftbefehl.html

     

    Soviel zum Thema "Nuancen".

  • D
    David

    Eine der beiden Frauen, A. A., hat sich mittlerweile übrigens nach Palästina abgesetzt und möchte im weiteren nicht mit den Strafverfolgungsbehörden zusammenarbeiten.

     

    Eine ganze Reihe von Feministinnen wie Naomi Klein, Naomi Wolf und die europäsichen "Women Against Rape" haben das Verfahren um Assange mittlerweile scharf kritisiert.

     

    Nur die Taz kämpft weiter gegen Pappkameraden.

     

    Es geht hier nicht um die Verharmlosung von Vergewaltigung, irgendwelches verworrenes Männerrechtlertum, oder daraum, Assange zu heroisieren. Aber die Umstände lassen doch an vielem zweifeln, was da rechtlich gerade aufgefahren wird.

     

    Schade, dass in dem Artikel nicht auf eine Reihe von mittlerweile bekannt gewordenen Dingen eingegangen wird, die doch berechtigte Zweifel an der Glaubwürdigkeit der beiden Frauen aufkommen lassen müssen.

  • RP
    Realo Pragmata

    Tja, so leid mir das tut, wieder mal die Erkenntnis: Kein Sex mit "linken" Frauen!

  • J
    jon

    Der Artikel ist ja an sich gut, aber der Teil, wo erläutert wird, dass es Vergewaltigung ist, wenn "sie" nein sage, stört etwas: Genauso kann er derjenige sein, der nein sagt und sie diejenige, die das ignoriert oder aber sie/sie oder er/er. Nicht von den meistdiskutierten Fällen beeinflussen lassen!

  • FZ
    fragende zur statistik geplatzer kondome

    Hallo "Ich"

    Du schreibst:

     

    ---

     

    "Geplatzes Kondom" ist zu 99,9 % übrigens das Synonym für "aus Geilheit oder dem Suff/Kiff geschuldet nicht verhütet"

     

    ---

     

    Ich kann hier eine andere Sichtweise anbieten: Kondome sind bei mir nur geplatzt, wenn ich nicht erregt / feucht genug war. Suff und Kiff kann auch dabei gewesen sein, aber die Ursache war das doch nicht.

  • B
    Ben16

    Der Applaus vom Papst ist Assange sicher

  • AR
    Anton R. Eiser

    Lieber Herr Rath,

     

    Sie wissen nicht, wo Sie hinwollen und tun selbst, was sie den "Bloggern" vorwerfen, nämlich im Nebel der Vermutungen herumzustochern. Das Thema ist doch Folgendes: Ein Mann wird mit internationalem Haftbefehl gesucht, weil er angeblich zwei Frauen vergewaltigt hat. Diese haben ihn erst nach mehreren Tagen angezeigt, Assange hat sich für eine Anhörung angeboten, die Klage wurde zunächst zurückgezogen, Assange reiste aus. Eine andere Staatsanwältin erhob erneut Anklage.

     

    Die Vorwürfe stellen sich, gelinde gesagt, diffus dar, was auch eine Vereinigung junger feministischer Frauen innerhalb der sozialdemokratischen Frauen Schwedens so sieht. Ist es nicht legitim, auf offensichtliche Ungereimtheiten und Widersprüche hinzuweisen? Natürlich heißt Nein Nein! Aber wenn das bloße Erheben eines Vorwurfs, der zunächst juristisch nicht für stichhaltig gehalten wurde, ausreicht, um einen internationalen Haftbefehl zu erwirken, dann befinden wir uns in einem juristischen Raum, in dem Verleumdung Tür und Tor geöffnet sind.

     

    Dass Herr Assange nebenbei eine Weltmacht düpiert, indem er ihr wahres Gesicht zeigt, und ein Ex-Gouverneur seine Hinrichtung fordert, muss damit nichts zu tun haben. Die öffentliche Hinrichtung aber hat bereits begonnen. Es vermittelt sich der Eindruck, dass es eben nicht um Frauenrechte geht. Insofern ist dieser Artikel leider sehr naiv. Das mediale Blatt wendet sich; nicht weil neue Fakten vorliegen, sondern weil die Karawane in eine andere Richtung zieht. Und die TAZ macht mit. Schade.

  • F
    Frank

    Am Ende wird hier Aussage gegen Aussage stehen.

     

    Ob beide Frauen wirklich "Nein" gesagt haben nachdem sie bereits ihre Zustimmung zum Sex gegeben hatten, wird sich kaum ermitteln lassen.

  • HG
    Heinz Gummihaut

    die taz zeigt auf beeindruckende Weise der Blöd-Zeitung, wie man einen ordentlichen Artikel über Boulevard-Themen hinkriegt, nicht dieses 5-Zeilen-Spektakel, wo halt eine Vergewaltigung schnell geklärt sein muß.

    Sind die miesen Frauen eigentlich enttarnt (ich kann so´nen Artikel nicht durchlesen, sorry)?

    Aber es ist ja ganz klar mindestens so gutes Material wie bei Kachelmann, unglaublich aufregend und immer noch nix geklärt (oder doch? Sorry, ich kann so was nicht so mitverfolgen).

    Ich könnte mir vorstellen, das der gute A. vermeintlich auch schwul sein könnte.

    Ist der eigentlich reich geworden mit den Geldern bei Wiki-Freaks?

    Ich frag nur, weil ich dann auch so´n Portal aufmache. Ich werde eine machen, um alle Dokumente zu sammeln, die den Umgang von Angela mit ihrem untergetauchten Mann dokumentieren.

  • J
    Jengre

    Der erste ausgewogene und kluge Artikel zum Thema.

  • F
    frederyk

    Zitat:

    Doch auch dann könnte strafrechtlich eine Vergewaltigung vorliegen, wenn Assange eine Frau tatsächlich zum ungeschützten Sex zwang.

    ----

     

    Ok das klingt ja noch fair-

     

    weiter im Text:

    Dass sie ihm das in einer möglichen ersten Verliebtheit verziehen hat, schließt nicht aus, dass sie Assanges Verhalten wenige Tage später realistisch einschätzte.

    ---

    Was heißt denn hier „realistisch“ ? Wenn er nachher keine Lust mehr hat (was auch hier wohl vorliegt) kann sie sich nochmal überlegen, ob sie eigentlich Sex haben wollte? Und was heißt hier erste Verliebtheit? Wer nach einer Vergewaltigung noch „verliebt“ ist, der gehört meiner Meinung nach in Behandlung. Eine Vergewaltigung ist ein derartig grausames und einschneidendes Verbrechen, dass ein halbwegs gesunder Mensch jede Möglichkeit suchen wird entweder den Täter zu bestrafen/bestrafen zu lassen oder wenn das nicht geht zu fliehen versuchen wird. Aber eine Sache wird er garantiert nicht mehr machen: mehrfach im Internet verkünden (auf Englisch!), wie toll doch jemand sei und dass man sich auf das nächste Treffen freue.

     

     

    Zitat:

    Da Assange aber jedenfalls nicht gewalttätig wurde, sondern "nur" ungerührt den Geschlechtsverkehr fortgesetzt haben soll, könnte ein minder schwerer Fall der Vergewaltigung vorliegen.

    ---

     

    Wenn von (siehe oben) mindestens psychisch labilen Frauen aus einem „nur“ fortsetzen des Geschlechtsverkehrs im Verbund mit „verliebt bleiben“, ein „minder schwerer Fall der Vergewaltigung" konstruiert werden kann, dann wird es in der nächsten Generation wohl ein Ritterschlag für Macho sein, für Vergewaltigung bestraft worden zu werden.

     

    Insofern ist das Verhalten der Juristen hier, unabhängig vom konkreten Fall eine Amokfahrt gegen den Rechtsstaat. Ohne Gewalt oder Zwang keine Vergewaltigung, so einfach.

     

    Bei Sex mit Kindern und Tieren, heißt es eben Missbrauch, da egal ob die Opfer es selbst wollen oder nicht, es ist und sollte immer eine Straftat sein/bleiben. Denn weder Kinder, noch Tiere können eine freie eigene Meinung haben, da sie abhängige „Schutzbefohlene“ sind. Das gilt auch für afghanische Beamte, welche mit amerikanischen Steuergeldern Sex mit kleinen Jungs hatten.

     

    Dass die beiden Damen, welche eine „gewisse Karriere“ in einer linken Szene haben sollen, nicht in der Lage sein sollen einen freien eigenen Willen zu äußern, wer soll es denn dann tut? Soll man eine Sexvertrag vor dem Geschlechtsverkehr schließen, am Besten mit Notar?

  • M
    markenware

    Auch schon aufgewacht?

    Dann Guten Morgen!

     

    Die Vergewaltigungsvorwürfe stehen seit dem letzten Sommer im Raum; ebenso die für uns unklare Definition des schwedischen Strafrechts.

    Die deutsche Qualitätspresse scheint unisono keine skandinavischen Korrespondenten zu haben, die das Thema mal aufarbeiten bzw. Rechtsexperten befragen könnten.

    Wenn die traditionellen Holzmedien kein Interesse an seriöser Information haben und stattdessen den Untergang des Abendlandes ob der WL-Veröffentlichungen beklagen, muß man sich auch nicht wundern, wenn obskure Blogbeiträge (jeder ungeschützte Verkehr sei strafbar, geplatzte Kondome) die Runde machen.

    Eine nachvollziehbare Erläuterung der schwedischen Vergewaltigungsrechtsprechung steht nach wie vor aus.

  • JS
    John Silver

    wie dem auch sei, jedenfalls sollten Historiker die neue Personenkategorie von geschichtlich relevanten Akteuren einrichten, zu der der amerikanische Schwimmfreak, der die burmesiche Oppositionsfuehrerin kurz vor Ablauf ihres Hausarrests aufsuchte (gab der Junta einen Rechtfertigungsgrund zur Fortsetzung) genauso gehoert wie die beiden Wikileaks-Groupies, die ja nun auch ein Plaetzchen in der Geschichte gefunden haben...

  • R
    Realist

    Natürlich heisst nein nein, auch dann, wenn er prominent ist und sie das sexy findet, solang sie allein ist in seinem Leben.

    Dass aber offensichtlich die erste befasste Staatsanwältin keinen Grund gesehen hatte, den A. in Schweden auch nur zu verhören, was er ja zur Klärung der Causa vor seiner Ausreise aus Schweden sogar von sich aus angeboten haben soll (diverse primäre Quellen im Netz), bleibt bei den meisten Berichten einfach unberichtet.

    Nach einer Enttäuschung plötzlich auf parajuristische Rache per Vergewaltigungsvorwurf zu verfallen ist nichts, was nur Promi-Exen einfällt, das ist eine normale, alltägliche Entwicklung, wenn sie ihn hinterher so richtig 'reinreiten will ...

    Juristisch muss das selbstverständlich aufgeklärt werden, aber der Imageschaden lässt sich eben NICHT aufklären, eben das macht diese Sorte Rufmord an Männern ja so attraktiv.

  • I
    Ich

    "Geplatzes Kondom" ist zu 99,9 % übrigens das Synonym für "aus Geilheit oder dem Suff/Kiff geschuldet nicht verhütet".

  • E
    egal

    Danke für diesen sachlichen Artikel.Ich möchte noch anmerken, dass mensch durch ungeschützten' Geschlechtsverkehr' auch Aids und Syphilis bekommen kann, auch diese Krankheiten möchte ich mir nicht so gerne auferzwingen lassen.

    Ach ja noch was : Sexuelle Gewalt und Vergewaltigung sind nicht normal ,aber doch leider alltäglich, was die sexuelle Gewalt an Kindern z.B. zeigt. Alltäglich deshalb, weil viel zu wenig dagegen getan wird,es hängen viel zu viele Menschen mit drin( ?drin? is dat berlinerisch oder wat? ) ).Es wird vertuscht, und Machtstrukturen spielen da auch eine Rolle.

    Daher ist es erstaunlich( bzw. auch nicht ), dass jetzt jemand mit internationalem Haftbefehl deswegen gesucht wird.Aber das ist ein anderer Kontext.

  • D
    DanielC

    Der Kern einer möglichen Benachteiligung Assanges liegt doch wohl nicht in dem Aspekt ob er es war oder nicht. Ich mag darüber nicht spekulieren, weil dieses Gebiet so wackelig ist wie Götterspeise.

     

    Wenn man eine rechtliche Schieflage ausmachen will, dann doch nicht über Verschwörung, Konstruktion und Falle, sondern wohl eher in der simplen Frage - seit wann Interpol Haftbefehle für Wald- und Wiesenstraftäter ausstellt?

     

    Sollte da die ein oder andere Regierung Einfluß auf diese Institution genommen haben, ist der Schaden für die Freiheit erheblich und ich bin dieser Tage langsam dazu bereit das Wort "vermeintlich" davor zu setzen.

     

    Ist er schuldig ab in den Bau, sollte er es nicht sein auch gut, aber eigentlich ist das egal, den Eines sollten wir nicht vergessen - Assange ist nicht gleich Wikileaks und Wikileaks nicht gleich Assange. Man mag uns das vlt. Glauben machen, den damit wäre eine Diskreditierung von Assange gleichbedeutend mit einer von Wikileaks.

     

    Liebe TAZ fragt euch doch bitte, ob ihr da mitmachen wollt.

  • KJ
    Knud Jahnke

    Das Internet ist groß und subjektiv. Aber falls die Recherchen von http://radsoft.net/news/20101001,01.shtml nicht erfunden sind, dann spräche dies auch nur gegen die geringste Schuld von Herrn Assange und für falsche Vorwürfe, die, erst mal vollkommen unabhängig von den USA, jetzt sehr willkommen sind.

  • TN
    Tut nix zur Sache

    Danke!

     

    Ich finde es beschämend, wie hier zur Hatz auf zwei Frauen geblasen wird. Entlarvend für viele selbstdeklarierte Menschenrechtsaktivisten.

     

    Dass dies von Assange selber angestiftet wurde wäre beim Zutreffen der Vorwürfe ein Macht-Missbrauch erster Güte, und eine gute Verschwörung für die Offenlegung durch Wikileaks.

     

    Dass die beiden Frauen im Nachhinein befürchten durch Assange mit HIV infiziert worden zu sein und daher in Erfahrung bringen wollten, ob sich mehrere Monate der Angst durch einen erzwungenen HIV Test vermeiden lassen ist für mich durchaus realistisch und eine ernstzunehmende Sorge.

     

     

    Dass Herr Assange nun glaubt, sich durch Erpressung eine Sonderbehandlung durch die schwedische Justiz erzwingen zu können und die beiden Frauen mit einer solchen Diffamierungskampagne seiner Anhänger in den Untergrund treibt, erregt Übelkeit.

     

    Hier werden die politischen Ziele von Wikileaks zum persönlichen Vorteil instrumentalisiert - und die volle Macht der erregten Masse gegen zwei geschädigte Frauen zum Zwecke der Vorveruteilung und unstatthaften Einflussnahme zum Einsatz gebracht.

     

    Bravo. Darauf kann Wikileaks dann in Zukunft stolz sein. :-/

  • Z
    Zyniker

    Herrn Kachelmann ist die Hand ausgerutscht und Herrn Assange das Kondom verrutscht?

  • T
    TSH

    Danke für den ausgewogenen Artikel!

  • F
    Franjo

    Ihren Kommentar hier eingeben

    Es ist schon verwunderlich wie selbst Pressemänner

    den J.Assange prophylaktisch in den Knast schicken

    wollen. Diese fadenscheinigen Begründungen sind doch

    ein Witz. Dies Anbiederungsgeste gegenüber bestimmten

    feministischen Gruppierungen ist ja unglaublich.

    Zudem spielt sie den Erzkonservativen in die Hände,

    die mit dieser Taktik den Gutmenschen bei den Kritikern herauszukitzeln immer wieder die besten Erfolge haben. Die eigentlichen Probleme sind plötzlich ganz weit weg. Schade, daß sich selbst

    die TAZ hier so "rechten" läßt.

  • KN
    Kolia N. Ohmann

    okay gehen wir mal davon aus es gibt keine Verschörung. So ist es immer noch ein irrationales Verhalten der Frau entweder ist es eine Vergewaltigung oder nicht - und nicht erst wenn man nicht die einzige Frau ist die den Promi aufgerissen hat...

    Und bei einer Vergewaltiung gibt es ausdem forensische Spuren weil wenn die Frau nicht will dann will auch ihr Körper nicht, sprich ihre Vagina wird nicht feucht...

  • TK
    Thorben Kaufmann

    1. "No means no!" - das ist korrekt und kann man auch so sehen.

    2. Wenn sich auch nur eine der Damen von "ihm" haben verführen lassen, und dies vielleicht auch mit zärtlich aggressiven Mitteln und sie daraufhin auch einwilligten: Wo ist da die Vergewaltigung? Sollen sich jetzt zigtausende (Männchen wie Weibchen) der Justiz stellen, sie haben oder würden ggf. regelmäßig ihren vielleicht sogar Partner vergewaltigen? Um es klarer zu sagen: wer nur Sex nach den Regeln des Papstes und der CIA macht, hat vielleicht etwas im Leben verschlafen. Ich muss ja nicht gleich jemanden mit grober Gewalt drohen, um ihn/sie zu überreden. Da sollte man/frau die Grenzen schon kennen und auch die des (Sex-)Partners achten.

    3. Zu dumm nur, dass die Mädels auch gleich alles raustwittern müssen. Vielleicht haben ja Assanges körperliche Emotionen das tippen eines Live-Berichts selbst mit Internet-Kürzeln unmöglich gemacht. Aber ist das dann Gewalt? Spaß beiseite: Da ich die Twitter-Meldungen nicht gelesen habe und deshalb auch nicht bewerten kann, was genau geschrieben wurde, kann ich auch nicht sagen, ob "sie" es nun positiv gewertet hatte oder nicht.

    Wenn "sie" es positiv gewertet hatte (ob in einer Verliebtheit oder nicht) kann sie dies später schlecht zur Waffe gegen jemand machen! Selbst wenn Assange mit halb Schweden kopuliert hätte und alle waren danach positiv gestimmt, so kann ich nicht später ernstnehmbar behaupten, dass ich es gar nicht so toll fand und man gar dazu gezwungen wurde. Und auch hier muss ich den Standpunkt der Männer stark vertreten: Einem Mann kann eine Vergewaltigung schnell und glaubhaft vorgeworfen werden! Einer Frau kann man/MANN dies nicht wirklich glaubhaft! Also ein wirklich gelungener Angriffspunkt für Leute die sich im Netz um "Terrorbekämpfung" bemühen.

     

    Hieraus resultiert für mich die Ansicht, dass wenn es sich um eine Gewalttat gehandelt haben soll und zusätzlich vom CIA (oder auch anderen Interessengruppen) die Rede ist, die Gewalt auf die Frauen und damit auch auf Assange wohl eher durch die Herren mit dem ganz großen Gemächt ausgeübt worden ist. Bestimmt nicht sexueller Natur, aber Gewalt bleibt Gewalt. Nur muss man unterscheiden können zwischen Gewalt der Form "leichte sexuelle Zudringlichkeiten, ggf. beidseitig gewollt" und der Form "Einengung der persönlichen Freiheit durch Gewalt, oder gar Todesangst".

     

    Ein Vorteil hat die Verhaftung Assanges ja gar für ihn: Man kann ihn jetzt nicht auf der Straße umlegen und ihm vielleicht noch einen Bart für das islamistische Terror-Outfit ankleben. So müsste man ihn halt mit einem Suppenlöffel der Knastkantine erstechen.

     

    Cheers!

     

    PS: Kein Freibrief für Vergewaltigungen!

  • K
    korruptas_ministerias

    Ich glaube mehr muss dazu nicht gesagt werden...

     

    http://www.heise.de/tp/r4/artikel/33/33799/1.html

  • G
    guenter

    mal ganz abgesehen davon das niemand außer den beteiligten weiß, was an den vorwürfen dran ist...linke sind die beiden genannten tanten sicherlich nicht. zumindest würde ich engagement gegen abtreibung und kuba nicht unbedingt als links ansehn, aber das die taz da einen anderen standard anlegt als ich war auch schon vorher klar ^^

  • A
    audio001

    Klar, wenn dieses tatsächliche eine Vergewaltigung war, dann ist sie strafwürdig!- Ich bin aber ein kritischer Begleiter dieses Vorwurfs!

     

    Ich habe das Schicksal eines Freundes miterleben dürfen, der wegen einer angeblichen Vergewaltigung zu vier Jahren Gefängnis verurteilt wurden,- bis sich dann nach fast zwei Jahren Haft herausgestellt hat, dass wesentliche Aussagen der angeblich Geschädigten sich als unwahr erwiesen haben.

     

    Er wurde dann im Wiederaufnahmeverfahren freigesprochen!- Hätte die Polizei gewissenhafter recherchiert, hätte sich die Staatsanwaltschaft nicht auf die Recherche der Polizei verlassen, hätte das Gericht kritischer nachgefragt, wäre es zu diesem Fehlurteil gar nicht erst gekommen!

     

    Dieser Fall hat mir deutlich gemacht, dass ein Vergewaltigungsvorwurf sehr schnell in den Raum gestellt werden kann und es ungleich schwieriger ist sich als Beschuldigter zu entlasten!

     

     

    Das vor dem Hintergrund WikiLeaks auch noch andere Interessen einen derartigen „Vergewaltigungsvorwurf“ beflügelt haben könnten, das schließe ich ohnehin nicht mehr aus!

     

    An den Zufall, dass Vergewaltigungsvorwurf und WikiLeaks Veröffentlichungen zusammefallen, glaube ich ohnhin nicht. Wer hat da wohl auf wen Druck ausgeübt?

  • MW
    M Westernhagen

    Dreyfus lässt grüßen!

     

    Das ist doch kein Fall sondern eine Anhäufung von seltsamen "circumstances" die nur 2 Ziele verfolgen:

     

    1. Rufmord

    2. Auslieferung an die USA oder an eines ihrer Vasallenstaaten

     

    Der Sieg der Wahrheit offenbart sich einmal mehr im Verhalten Derer die sie fürchten.

     

    Die Daten sind Bürgerinformationen, gesammelt von Bürgern für Bürger. Erst die elitäre Geheimniskrämerei macht Sie zu etwas Kriminellen. Ich hoffe Wiki’s Mannen machen weiter denn sie revolutionieren die animal farm.

  • W
    Wollux

    "Viele Blogger machen sich jetzt über die schwedische Rechtslage lustig und finden es abwegig, dass in Schweden angeblich ungeschützter Geschlechtsverkehr oder das Platzen eines Kondoms als Vergewaltigung gewertet werde."

     

    Nun, das kann man durch bessere Information verhindern! Aber unsere Leit(d)medien labern ja lieber wolkig herum. Macht halt weniger Arbeit und mehr Meinungmache!

  • A
    arribert

    Ich habe mal irgendwo gelesen, dass es gar nicht um Vergewaltigung oder ein Nein geht, sondern, dass es darum geht, dass Assange aufgrund seiner Bekanntheit ein besonderes sexuelles Interesse wecken soll (gilt in Schweden für jeden anderen mäßig bekannten Menschen auch). Das heißt, er soll es ausgenutzt haben, was in Schweden als Nein gilt. Die betroffenen Frauen wollten auch nur, dass er sich auf eventuelle Geschlechtskrankheiten hin untersuchen lässt, eine Anzeige hatten die nie im Sinn, weshalb der erste Haftbefehl via Gericht einkassiert wurde. Der zweite wurde dann von Frau Ny in die Wege geleitet, die Assange persönlich die Ausreise aber genehmigt hat.

  • GF
    Gerda Fürch

    Allerdings, Nein heißt tatsächlich Nein!

  • O
    OskarMaria

    Von der TAZ hätte ich erwartet, dass wenn sie das Thema Assange und sein schwedischer "Sexskandal" aufgreift, nicht auf den üblichen Trampelpfaden argumentiert wird, die man zu diesem Thema in jeder Ecke des Internet und auf jedem Zipfel gedrucktem Papier lesen kann.

     

    Irgendwie habe ich bei all dem Gekritzel zu diesem Thema den Eindruck, überall mit Geschlechtsverkehrsverweigerern zu tun zu haben. Die sich nur theoretisch mit dem Thema befassen, praktisch aber so etwas noch nie gemacht haben. Und wenn, dann nur mit dreifach übergezogenem Kondom und Rechtsbeistand an der Bettkante.

     

    Man kann durchaus davon ausgehen, dass jener Assange ein selbst verliebtes Arschloch ist. Der seine eigen definierte Wichtigkeit beim weiblichen Geschlecht ausnutzt, um sein ständiges Herumreisen durch einen Fick hier und da aufzubessern.

     

    Und offensichtlich gibt es immer noch genug Frauen, die sich von solch einer angenommenen Wichtigkeit angesprochen fühlen, und ihm auf seinem Weg Wohnung, Bett und etwas Sex zur Verfügung stellen.

     

    Die Ernüchterung kommt dann garantiert - der Kerl zieht weiter seinen Weg. Seine Aufgabe, seine Berufung ist ihm wichtiger als jene flüchtige Bekannte auf seinem rastlosen Weg. Er verweigert weitere gemeinsame Zeit, ruft nicht zurück, bricht den Kontakt völlig ab. Die Frau stellt schließlich fest - welch Überraschung - dass sie nicht die Einzige ist.

     

    Mit der Enttäuschung und der Wut kommt dann auch etwas Vernunft ins Spiel. Der Mann war wohl nicht hehre Recke für Gerechtigkeit und eine spätere Beziehung, sondern eher ein geiler Typ, der eine Chance genutzt hat. Was wenn der Kerl HIV-positiv ist oder mir eine andere Geschlechtskrankheit angehängt hat?

     

    Genau das konnte man im Sommer dazu lesen. Die beiden Frauen haben sich zur Polizei aufgemacht, um nachzufragen, ob man Assange zu einem entsprechenden Test zwingen können. Keine Ahnung, was daraus geworden ist.

     

    Die schwedische Justiz hat nach langem Zögern schlussendlich aus dieser eher menschlichen Tragödie einen politischen Skandal gemacht. Denn statt den beiden Frauen zu ihrem Recht zu verhelfen und Julian Assange zu einem Gesundheitscheck zu zwingen, wurde ein politischer Hinterhalt für Wikileaks daraus gebastelt.

     

    Man käut jenes wahrscheinlich höchst einvernehmliche Schlafzimmergeschehen rechtlich so lange wider, bis eine Vergewaltigung, sexuelle Nötigung und Belästigung daraus wird. Macht daraus gerade in dem Moment, wo Wikileaks die brisanteste Veröffentlichung seiner jungen Geschichte vorbereitet, einen internationalen Haftbefehl und zieht so den Solotänzer Assange in stillem Einvernehmen mit den amerikanischen Freunden aus dem Verkehr.

     

    Opfer sind dabei jene beiden Frauen, deren Sexleben jetzt weltweit diskutiert und seziert wird. Das alles in einer konzertierten Aktion zusammen mit Bankern, Hostern und Internetprovidern, um endlich jene unliebsame Internetplattform aus dem Netz zu prügeln.

     

    Gruß OskarMaria

  • A
    Alfred

    Okay, jetzt kennen wir Ihre nicht-neutrale Meinung, Herr Rath - nun vergessen Sie aber bei der ganzen Geschichte, dass wegen einer nicht stattgefunden Vergewaltigung, d.h. jeder hat VORHER dem Sex zugestimmt, eine INTERNATIONALE FAHNDUNG via Interpol herausgegeben wurde. Warum steht nichts in Ihrem Artikel? Über Verhältnismäßigkeit zum Beispiel. Oder warum Sie Ihre Meinung so ausdrücken, als ob es schon eine Verurteilung gab?

     

    Der Druck durch die Politik ist geradezu logisch. Wieso sollte Amazon, Mastercard und deutsche Provider einknicken, aber eine vom Staat angestellte Staatsanwältin, auf die durch Profilierung im Amt sicherlich der nächst höhere Posten wartet, nicht?

  • GF
    Gerda Fürch

    Aha! Nun bin ich ein Stückchen weiter aufgeklärt. Und Du? und Ihr? - und Sie etwa auch? In jeder Beziehung?

  • DI
    das ich

    also, das komische wort schreibt sich ja, spricht sich ja "vergewaltigung".

     

    also, wo findet sich in diesem fall die gewalt?

     

    etwa darin, daß die "opfer" erst später erkannt haben, daß ihnen gewalt angetan wurde? h a l l o ! wie soll es denn der täter bemerkt haben?

     

    die ganze sache stinkt einfach von vorne bis hinten. das ist der eine aspekt. der andere ist: irgendwie trifft sich da christliche (sexual-)moral mit femenistischer opferhaltung.

     

    erwachsene menschen poppenn 'ne runde miteinander - und nach tiefen, gründlichen nachdenken ("in sich gehen") entdecken sie, daß da was von übel war. und klar: dann ist der andere der bösewicht, der täter...hmm, muß man jetzt immer vor dem sex einen notariellen vertrag abschliessen? oder gar alles auf video aufnehmen, zur beweissicherung...na, da würden sich manche freuen ;-)

  • A
    Anton

    Eine "Vergewaltigung" wegen Verliebtheit mal eben verzeihen und dann fällt es einem eine Woche später wieder ein? Äh What? Soweit ich weiß hat die Frau um die es geht Assange an besagtem morgen sogar noch zur Bahn gebracht und ihm sein Ticket gekauft. Sorry, aber in diesem Zusammenhang von einer "Vergewaltigung" zu sprechen scheint mir ein wenig abwegig.

  • V
    vic

    So furchtbar es für das mutmaßliche Opfer ist, die Tat beweisen zu müssen, so gänzlich unmöglich ist es für den mutmaßlichen Täter seine Unschuld zu beweisen.

    Zudem ist Vergewaltigung die einzige Anschuldigung, bei der selbst nach einem Freispruch, der mutmaßliche Täter immer schuldig bleibt. Das geht nie wieder ab.

    Wie auch das mutmaßliche Opfer, glaubt man ihr nicht, für immer traumatisiert sein wird.

    Schwierig also.

    Ich denke, wenn Assange am Ende, warum auch immer, an die USA ausgeliefert wird, wissen wir Bescheid.

  • A
    aef

    Was ich dennoch nicht verstehe: warum wird dann gleich Interpol eingeschaltet und er mit mehr Aufwand ein Mörder verfolgt? Das hat wahrscheinlich die meisten Leute sehr misstrauisch gemacht, nicht die Vorwürfe an sich. Als Person scheint Assange ja in der Tat ein ziemliches Arschloch zu sein, weswegen sich so viele Leute von ihm distanziert haben. Daß man nun aber die persönlichen und politischen DInge nicht mehr voneinander trennen kann, ist aber in erster Linie ein "Verdienst" der rechten Boulevardmedien, die jede Gelegenheit zur Hetze nutzen.

  • A
    August

    Unglaublich scharfsinger Bericht...ich bin fasziniert!!!

  • TL
    Terence Lennox

    Sorry, aber das stimmt einfach nicht. In Schweden gilt es auch als "minder schwere Vergewaltigung", wenn die Frau nach einem einvernehmlich ohne Kondom geführten Geschlechtsverkehr Bedenken anmeldet, diesen Geschlechtsverkehr wirklich einvernehmlich geführt zu haben, Soll heißen: Heute bilde ich mir ein, gestern nein gesagt zu haben. Zudem hat die Staatsanwältin der BBC in Interview gegeben und dort den Satz fallenlassen: "Assagne ist gefährlich, weil er ein Serientäter ist. Uns ist aus Recherchen bekannt, dass bereits zwei weitere Male ein Kondom bei ihm gerissen ist." Da ist also sehr wohl von gerissenen Kondomen die Rede.

     

    Was mich wundert ist, dass man der skandinavischen Hysterie-Linken das Wort redet. Mich - als Linken - widert an, wenn linker Journalismus nicht recherchiert ist. Wie das hier der Fall ist. Linke als Diener der Rechten, Linke als Moraldespoten und stalinistische Lebensregler: Das kann mir gestohlen bleiben.

  • J
    Jan

    Endlich mal ein Artikel der sich mit der mehr oder weniger "intressanten" Rechtssprechung Schwendens beschäftigt.

    Allerding fehlt wie in vielen Artikeln eine Quelleangabe und damit eine Möglichkeit zur Überprüfung der schwedischen Definitition eines Vergewaltigungsvorwurfes.

  • AS
    Andreas Schmidt

    Selbst nach den angeblichen Vorfällen zeigten sie sich noch freundschaftlich mit Assange. Anna A. soll zunächst auch noch stolze Twitter-Nachrichten veröffentlicht und erst später wieder gelöscht haben. Ein CIA-Konstrukt würde wohl anders aussehen.

     

    Und eine tatsächlich vergewaltigte Frau würde sich anders verhalten.

     

    Plausibler ist die Annahme, dass die Frauen sauer wurden, als sie feststellten, dass Assange mit beiden geschlafen hatte. Nach unbestätigten Medienberichten beklagte sich die eine Frau bei der anderen, weil sich Assange nicht mehr bei ihr meldete.

     

    Ja, dass ist allerdings plausibler.

     

    Und ich finde es ungeheuerlich, dass die TAZ unterschlägt, dass wegen so eines "Verbrechens" ganz sicher kein internationaler Haftbefehl durch Interpol ausgestellt wird. Wenn in meiner Heimatstadt im Ruhrgebiet Fatima F. täglich von ihrem Onkel vergewaltigt wird, ist das nicht einmal eine drei Zeilen Meldung auf der letzten Seite des lokalen Käseblättchens wert.

    Hier findet gerade ein massiver Angriff auf die Pressefreiheit statt und die TAZ hat nichts besseres zu tun als auf diesem Niveau zu berichten?

     

    Ich werde mein TAZ Abbonement kündigen. Da kann ich ja gleich Bild lesen und RTL2 schauen.

  • T
    tazleser

    Artikel gefällt mir sehr gut.

     

    Aber die Konstellation von "der Mann die Frau" kommt mir etwas zu oft vor.

  • L
    Leser

    Sicher heißt nein, nein.

    Ob nun nein zu sex mit kondom, oder sex ohne kondom, oder mit geplatztem oder intaktem, oder rot gefärbtem oder blauem.

     

    Die frage ist bloß, ob es eine erkennbare chance gibt, jemanden halbwegs guten gewissens dafür zu verurteilen.

     

    Die probleme werden ja zuletzt im falle des angeklagten wettermoderators deutlich. Dabei ist das bzgl. der beweisbarkeit noch eine nummer kleiner.

     

    Ein glaubwürdigkeitsgutachten zu der frage, zu welchem kondom ja oder nein gesagt wurde, ohje ...

     

    Unzählige verfahren, in denen vermutlich die beweislage auch nicht gut, aber immer noch besser als in diesem fall sind, werden von staatsanwaltschaften eingestellt.

    Das ist unbefriedigend, weil entweder die falsche anschuldigung oder das andere delikt, um welches es geht, unsanktioniert bleibt.

    Doch wenn keine aussicht besteht herauszufinden wer lügt, gibt es wohl kaum eine alternative.

  • M
    Merci-Marc_ella

    Danke! Endlich werden die sexistischen, verschwörungstheoretischen Vergewaltigungsversteher_innen und -leugner_innen zumindest in Frage gestellt - wenn auch bei weitem nicht so, wie ich es mir wünschen würde..

  • SK
    sabine koschinat

    Im schwedischen Rechtssystem sind die Grenzen zur Verbrechensrubrizierung "Vergewaltigung" deutlich niedriger angesetzt, als in den meisten anderen EU-Staaten. Marianne Ny gilt darüber hinaus als besonders weitgehende Staatsanwältin. So hatte sie sich einst in einem Fall von Frauenmisshandlung dafür ausgesprochen, dass Männer, die von Frauen beschuldigt werden, aber nicht verurteilt sind, in jedem Fall vorsorglich eingesperrt werden müssten – um der Frau "Raum zum Nachdenken" zu verschaffen. "Erst wenn der Mann gefangen genommen ist und die Frau in aller Ruhe Zeit bekommt, mit etwas Abstand auf ihr Dasein zu blicken, bekommt sie die Chance zu entdecken, wie sie behandelt wurde", sagte sie damals.

     

    Q: http://www.zeit.de/politik/ausland/2010-12/wikileaks-assange-schweden

  • SH
    Sverige har sett bättre tider

    Die Faktenlage wird hier gründlich auf den Kopf gestellt.

    Gerade in Schweden gilt "Nein heißt Nein" und der Vergewaltiger hat keine Chance mit der dummen Ausrede durchzukommen, die Frau habe zuvor "Ja" gesagt. Das mag woanders zuweilen klappen, in Schweden aber nicht.

    Deswegen kann es kaum so gewesen sein, dass sich Assange über ein "Nein" gewaltsam hinweggesetzt hat. Wie wäre dann zu erklären, dass dir ursprüngliche Anklage von der vorgesetzten Staatsanwältin kassiert und in ein Bußgelddelikt ("ofredande") umgewandelt wurde? Um dann in dem Moment wieder aufgenommen zu werden, in dem gewaltiger Druck auf Schweden lastet, Assange zur Strecke zu bringen? Um nun ausgerechnet von Marianne Ny verfolgt zu werden, die sich als karrieregeile Rambo-Figur einen Namen gemacht hat? Es sind einfach zu viele "Zufälle" in meinen Augen und ich nehme den schwedischen Behörden nicht ab, im Interesse der betroffenen Frauen zu handeln.

  • W
    wütend

    Warum wird Frauen vorgeworfen, immer irgendwelche ,persönlichen Racheakte" auszubrüten? Als ob Frauen nichts anderes zu tun hätten, als herumzulaufen und sich zu fragen, wen sie heute der Vergewaltigung beschuldigen sollten ... wenn man bedenkt, wie hoch die Zahlen von sexuellen Übergriffen sind und wenn man gleichzeitig ausrechnet, wie wenige Frauen dies anzeigen oder wie wenige Urteile am Ende gefällt werden ... dann muss den wenigen Frauen, die sich trotzdem trauen, soetwas durchzuziehen, Gehör verschafft werden.

  • ID
    In diesem Staat lieber anonym. IP habt Ihr ja.

    Der Vergewaltigungsvorwurf gegen Wikileaks-Mann Julian Assange ist juristisch nicht abwegig.

    -------------------------------

    Deshalb hat ja die schwedische Justiz den Haftbefehl und die Ermittlungen eingestellt, weile keine erkennbaren Strafhandlungen zu erkennen waren. Vor vielen Wochen. Deshalb hat Assange wochenlang in Schweden auf ein Gespräch oder Verhör oder was auch immer gewartet und sich zur Verfügung gestellt. Die schwedische Justiz hatte kein Interesse.

    ABER.

    Als dann aber die ersten Kabel veröffentlicht waren,

    da wurde urplötzlich ein Haftbefehl ausgestellt und international Jagd auf einen der Vergewaltigung Verdächtigen - wann gab es das schon mal - gemacht.

    Nein heißt Nein.

    ABER.

    Eine Lüge bleibt eine Lüge!

  • O
    Oceanborn

    Ich stimme dem Artikel in fast allen Punkten zu, allein ein Punkt hätte noch recherchiert werden sollen um es wirklich abzurunden:

     

    In wie vielen Fällen von minder schweren Vergewaltigung wurde der Verdächtige zum Verhör zwecks Entscheid über Anklageerhebung (darum geht es ja genau) per europäischem Haftbefehl, bzw. Interpol "geladen"?

  • M
    m3t4b0m4n

    Zeigt mir doch bitte, bitte, bitte nur einen einzigen Fall von sexueller Nötigung, der in dieser Manier jemals verfolgt wurde.

     

    Nee, nee, wer zwischen Straf- und politischer Verfolgung nicht unterscheiden kann, der betreibt in dieser Sache nur eines; das Trivial-Zerreden eines der größten Skandale des Jahrzehnts. Die wollten einen Terroristen, keinen Vergewaltiger, alles andere ist Augenwischerei.

  • SS
    Sebastian Schmidt

    Das die ehenwerten Damen im Internet u.a. bei Twittert mit ihrem Fang geprahlt haben, scheint die TAZ mit ihrer merwürdigen Anti Wikileaksberichterstattung nicht zu beeindrucken.

  • D
    detailgetreu

    "Es kommt also auch in Schweden darauf an, dass sich der Mann über die erkennbare Ablehnung der Frau hinwegsetzt und diese zum Sex zwingt. [...]"

     

    Liebe TAZ,

     

    auch Männer können vergewaltigt werden.

  • A
    Alex

    Endlich mal ein neutraler Artikel zu dem Thema den ich voll und ganz so unterschreiben würden *thumbsup*

  • V
    Vogel

    Find ich merkwürdig. Entweder ist es eine Vergewaltigung, dann würde das doch wohl nicht "in der ersten Verliebtheit verziehen" oder es ist keine. Ich glaube nicht, dass ein Vergewaltigungsopfer erst fröhlich weiter mit ihrem Vergewaltiger Zeit verbringt und dann wenn er eine andere hat, anfängt sich an die Vergewaltigung zu erinnern. Also bitte....

  • H
    Horst

    Dass die TAZ in diesem Zusammenhang auf die Zeit verweist - das Blatt der Transatantliker und Metzners, also den Gschädigten der letzten Veröffentlichungen durch Wikileaks - ist äußerst interessant.

     

    Oben bleiben.

  • JJ
    J. Jim

    Ohne die Aussagen der Klägerinnen in diesem konkreten Fall anzuzweifeln, hier 3 Grundsätzliche Fragen zum Ton des Artikels:

     

    1. bedeutet ein "Nein" mitten im einvernehmlichen Sex etwa automatisch, dass alles, was dem folgt, Vergewaltigung ist?

    2. kann man sich NACH dem einvernehmlichen Sex entscheiden, dass es Vergewaltigung war?

    3. Schließt das "aus der linken Szene kommen" etwa aus, von der CIA oder sonstwem manipuliert zu werden?

     

    Zu viele Subjektivitäten, um objektiv beantwortet werden zu können.

  • HL
    Hauke Laging

    Wie soll denn bei dieser Sachlage ein "ernster Tatverdacht" entstehen?

  • CT
    Christophe T.

    das find ich jetzt aber komisch dass die TAZ jetzt plötzlich einen auf Revue Presse macht ... mag schon sein dass der Assange nich ganz clean ist - aber das ist ja nicht unbedingt der Punkt der interessant ist - so aehnlich wenig wie ob der Westerwelle schwul oder Heinz Mueller heimlich Pot raucht.

     

    Tut nicht viel zur Sache ... oder ? Warum schreibt die Taz dann nicht eher was intellegentes ueber die Wikileaks - das find ich hat viel mehr Gealt an oeffentlichem Interesse ..

  • C
    chr

    Danke!

    Ekelerregende Relativierer der Marke "als Mann ist man da ja immer ausgeliefert" finden sich allerdings auch in der Mainstream-Presse und nicht nur bei einigen Blogs.

     

    Auf den Kommentarzeilen bei Springer, Daily-Mail und co. tobt sowieso schon wieder der menschenfeindliche Wahnsinn.

    Schlimm und gefährlich ist das.

  • M
    Manuel

    Lieber Herr Rath,

     

    wieso erwähnen Sie nicht, dass die Anklage erst fallen gelassen wurde und später doch wieder von Frau Ny aufgeriffen wurde? Warum erwähnen Sie nicht, dass Assange die ermittelnde Staatsanwältin gebeten hat, ihn über die Vorwürfe aufzuklären und ihn zu befragen während er sich mehrere Wochen weiterhin in Schweden aufhielt ? Und warum ignorieren Sie den Umstand, dass Assange selbst zum Zeitpunkt der Ausstellung des Haftbefehls nicht darüber aufgeklärt wurde, was ihm vorgeworfen wird?

     

    Sie behaupten unterschwellig, dass Assanges Unterstützer blind daran glauben würden dass er unschuldig sei aber das ist schlicht falsch. Es geht darum, wie viel (d.h. wenig) Menschenrechte und Pressefreiheit in dem Moment Wert sind, in dem sie den Mächtigen im Westen nicht opportun sind.

  • GA
    Guter Artikel

    Sehr guter Artikel und der einzige Artikel überhaupt in dem steht um was es geht. Überall hört man nur Assanges Version von der großen CIA-Verschwörung. Seine Argumentation von einer Auslieferung an die USA ist auch reiner Blödsinn. Es gibt gegen ihn in den USA bisher ganz einfach keine Anklage. Es wird auch keine geben wegen der er irgendwo in der zivilisierten Welt ausgeliefert würde Er ist kein US-Bürger weshalb Landesverrat u.ä. ausfällt und er hat auch keine Spionage oder Hackerangriffe gestartet. Er hat nur Informationen veröffentlicht, die ein US-Militärinformatiker Wikileaks gab. Diesen hat er bewusst enttarnt weshalb andere Aktivisten ausstiegen. Der Informatiker geht bestimmt für mehrere jahre ins Gefängnis. Das würde er in jedem anderen land auch von denen die ihn hinrichten würden mal abgesehen. Assange kassiert dafür jetzt den Ruhm. Das liest man vor lauter US-Bashing, ernsthaften Informationen und banalem Diplomatenklartext über Guido und CO. überhaupt nicht.

  • K
    knittel

    Es wäre nicht das erste Mal das bei den Linken Geheimdienstleute vorkommen

  • A
    Arkora

    Großartige Leistung, dass die Taz jetzt darüber philosophiert, ob Assange Sex lieber ohne Kondome mag.

     

    Das ist ja nur noch peinlich hier.

     

    Und wenn sich das deutsche Recht im Hinblick auf dort sog. Vergewaltigung "nur in Nuancen" vom schwedischen unterscheidet, warum gibt es dann in Schweden drei mal mehr "Vergewaltigungsfälle"? In keinem EU-Land gibt es so viele Fälle wie in Schweden. Sind die Schweden ein Volk von Vergewaltigern? Das ist doch abwegig. Das hängt *selbstverständlich* damit zusammen, dass sich die Rechtslage in Schweden, ebenso wie die Art der Strafverfolgung, eben mehr als "nur in Nuancen" von anderen Ländern unterscheidet, oder anders ausgedrückt: Was in Schweden Vergewaltigung ist, ist es woanders nicht.

     

    Und das gilt natürlich auch nur dann, wenn die Aussagen der beiden Frauen überhaupt zutreffen, und daran gibt es ja mittlerweile berechtigte und begründbare Zweifel.

  • J
    Jottka

    Sie beschreiben – bisherigen Quellen zufolge – den ersten Sex zwischen Assange und Anna Ardin, dem weitere Male ungeschützten Sexes, Wohnungsverlassen usw. usf. folgten. Das müssen ja auch immens bedrohliche Situationen gewesen sein.

     

    … und im Falle der zweiten Dame … wenn sie morgens Brötchen holen kann, dann kann sie doch eigentlich auch Kondome mitbringen wenn ihr das wirklich wichtig ist, oder?!

     

    Sie haben eine seltsame, rosinenpickende Ansicht von Gleichberechtigung und Gleichverpflichtung.

  • TZ
    tippo zip

    Hier steht wohl Aussage gegen Aussage, genauso wie bei Kachelmann. Bleibt also nur ein Indizienprozess oder "in dubio pro reo".

  • B
    bla

    Vielmehr als den Vergewaltigungsvorwurf sollte man sich mal ernsthaft die Frage stellen inwiefern dieser Vorwurf einen internationalen Haftbefehl rechtfertigt!

     

    Hinter diesem steckt zum Einen die gestörte Staatsanwältin auf der einen Seite und zum Anderen könnte es gut möglich sein, dass dies auch darauf zurückzuführen ist, dass sich hier ein großes Interesse der USA wiederspiegelt.

  • SA
    Seksan Ammawat

    Wenn ein Mann eine Frau oder einen anderen Mann gegen den Willen der oder des Betreffenden ohne Kondom zum Geschlechtsverkehr zwingt, ist dies ganz offensichtlich eine Vergewaltigung. Sich hierüber lustig zu machen oder das Verhalten zu verharmlosen, ist abwegig. Dass sich aber der US-Verteidigungsminister Gates über die Verhaftung von Assange freut ("Das ist eine gute Sache"), gibt doch sehr zu denken. Ebenso die Sachlage, dass die USA bereits zuvor einen regelrechten Krieg gegen Wikileaks und Assange begannen bis hin zu Todesdrohungen. Dass die Zerstörung des Individuum Assange gewünscht ist, ist wohl zweifelsohne der Fall. Zudem sind die Anschuldigungen in ihrer Entstehung obskur, wurden zudem im Verlauf eskaliert und es zeigte sich auch ein ganz merkwürdiges Verhalten der schwedischen Justiz. Die Sache muss nicht einmal eine bereits vorab genau geplante Sex-Falle gewesen sein, ebenso gut könnte es sich um eine Instrumentalisierung und Manipulation im Nachhinein handeln. Alle Informationen, die vorliegen, sprechen gegen eine Vergewaltigung. Aller Wahrscheinlichkeit geht es nur noch um die Zerstörung von Julian Assange um jeden Preis.

  • HB
    Hinterm Berg

    Und für die Aufklärung eines solchen "Sachverhalts" (geplatztes Kondom) musste Interpol eingeschaltet werden, nachdem sich Assange nach den beiden Affären drei Wochen lang in Schweden aufgehalten hatte und der schwedischen Staatsanwaltschaft zur Verfügung stand? Natürlich sind Vergewaltigungsvorwürfe sehr ernst zu nehmen, aber je mehr Einzelheiten (so sie denn stimmen) über die angeblichen Taten ans Licht kommen, umso weniger ist das alles zu verstehen. Die beiteiligten pseudo-feministisch angehauchten Damen (die angeblichen Opfer, ihre männliche Verteidigerin und die Staatsanwältinnen) verunglimpfen mit ihrem Gebaren alle Frauen, die unter (sexueller) Gewalt leiden.

  • N
    naraesk

    Endlich einmal ein übersichtlicher und vernünftiger Artikel hierzu. Danke.