piwik no script img

Vergewaltigungen in Südafrika"Kein Gericht kann mich heilen"

Eine Studie zeigt, dass in Südafrika Vergewaltigungen oft zur Männlichkeit dazugehören: Einer von vier befragten Männern hat Frauen zum Sex gezwungen.

Nur eine von neun Frauen, die die Gewalt überlebt haben, geht zur Polizei. Nur fünf Prozent der Täter vor Gericht werden verurteilt. Bild: dpa

"Es frisst mich auf", sagt Buyisiwe Khumalo und reibt sich die Arme, die in einem grün-gelben Ringelpullover stecken. Die eisige Kälte des südafrikanischen Winters dringt in das ärmliche Haus im Township Thembisa am Ortsrand der Wirtschaftsmetropole Johannesburg. Es ist das Haus ihres Großvaters, der letzten Monat verstarb. Nun lebt sie hier alleine mit ihrer Schwester.

Buyisiwe Khumalo hat gerade einen Kampf gewonnen: Sieben Männer sind schuldig gesprochen worden und warten jetzt auf ihr Urteil. Ein kleiner Sieg, immerhin, aber "kein Gericht der Welt kann mich heilen. Selbst wenn sie alle lange Jahre hinter Gittern verbringen." Die Wut auf die Bande, die sie vergewaltigte, wird das nicht lindern, sagt die Dreißigjährige: "Sie haben mir mein Leben genommen."

Dreimal hat sie schon versucht, sich umzubringen. Sie wollte auch den Prozess gegen ihre Vergewaltiger fallen lassen: Er dauerte eine Ewigkeit und offenbarte alle unzumutbaren Schwächen der südafrikanischen Strafverfolgung.

Khumalos Geschichte beginnt an einem Nachmittag vor vier Jahren: Buyisiwe Khumalo war zu Hause, als es an der Tür klopfte, erzählt sie. Mit einem zögerlichen Blick durchs Fenster wollte sie sich Gewissheit über den unerwarteten Besuch verschaffen, da sei schon die Tür aufgetreten worden. Ein junger Mann zwang sie bei vorgehaltener Waffe, sich zu entkleiden, und vergewaltigte sie. Dann zerrte er sie halbnackt in den Hinterhof - dort warteten drei Jungs, jeder zwang sie zum Sex. Sie verschwanden, doch kehrten mit anderen Männern zurück, erwischten Khumalo noch an der Tür und hielten sie von der Flucht ab, nahmen sie mit. In einem anderen Teil der Siedlung wurde sie von vier weiteren Männern aus der Gruppe vergewaltigt. Eine Nachbarin kam im letzten Moment hinzu und schrie, als sie sah, was passierte. Sie wurde später eine wichtige Zeugin im Prozess gegen die Täter - Tshepo, der Anführer mit der Waffe, ist noch auf der Flucht.

Es waren zwei Schuljungen unter 18, die anderen knapp unter 25 Jahren, die sich anfeuerten wie wilde Tiere, als sie sich über Khumalo hermachten. Einer war wegen Anstiftung zur Vergewaltigung bereits verurteilt, zwei wegen Einbruch und Diebstahl vorbestraft. Jetzt drohen ihnen 15 Jahre Haft. Während des Prozesses zeigten sie keinerlei Anzeichen von Reue.

Vor Gericht musste Buyisiwe Khumalo ihren Peinigern immer wieder begegnen, Beleidigungen seitens der Täter - selbst im Gerichtssaal - ertragen. Die Mutter eines Täters drohte ihr: "Du wirst 2010 nicht mehr erleben."

Mit 55.000 angezeigten Fällen 2007 hat Südafrika eine der höchsten Vergewaltigungsraten der Welt, aber nur ein Bruchteil der Fälle gelangt überhaupt vor Gericht. Die Richter scheinen ein bizarres Rechtsverständnis zu haben. "Fast immer muss die Frau ihre Unschuld beweisen", beklagt Nhlanhla Mokwena, Koordinatorin bei POWA, der in Johannesburg ansässigen Frauenorganisation "People Opposing Woman Abuse" - "wir kämpfen darum, dass Prozesse nicht länger als drei bis sechs Monate dauern, in der Regel sind es jedoch Jahre."

Oft würden Täter aus Mangel an Beweisen wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Polizeiakten verschwänden, werden von Tätern "gekauft", oder unsensibles Verhalten der Polizisten führt dazu, dass Opfer nicht ernst genommen werden.

"Das Tabu wird langsam in den größeren Städten gebrochen, Frauengruppen bieten Unterstützung und Unterkünfte, wenn sich Frauen in Sicherheit bringen wollen", erklärt Mokwena. Auf dem Land jedoch gibt es fast keine Hoffnung auf Veränderung. Traditionelle Ansichten über die unbedingte Dominanz von Männern seien verbreitet. In den meisten Haushalten sind Frauen auch finanziell von Männern abhängig und schweigen.

Mit einer jetzt erstmals vorgelegten Studie hat Professorin Rachel Jewkes, Mitarbeiterin des Medizinischen Untersuchungsrates in Südafrika, endlich harte Fakten über das Profil der Täter auf den Tisch gelegt. Danach hat jeder vierte befragte Mann bereits eine Frau vergewaltigt (siehe Kasten). Die Zahlen seien nicht unerwartet. "Vergewaltigung ist ein Verbrechen, das von einer Machtvorstellung herrührt."

In der Studie sind Männer aller sozialen Klassen und Rassen in den Provinzen KwaZulu/Natal und Ostkap befragt worden. Vergewaltiger waren Männer, die eine gehobenere Ausbildung hatten und öfter über ein kleines Einkommen (500 Rand im Monat - 45 Euro) verfügten. Stärker repräsentiert in der Gruppe der Vergewaltiger waren gemischtrassige Männer.

"Zum Teil wurzeln die hohen Vergewaltigungszahlen Südafrikas in unserer unglaublich gestörten Vergangenheit", sagt Jewkes. "Südafrikanische Männer werden seit Jahrhunderten zu einer Maskulinität sozialisiert, die Ideen von Stärke und Härte zu Grunde legt und Gewalt befürwortet, um Kontrolle über Frauen und Männer durchzusetzen." Drei Prozent der Befragten haben auch Männer vergewaltigt.

Jewkes Studie legt nahe, dass bereits im Kindesalter die Grundzüge für ein gewalttätiges Verhalten gelegt werden. Das Sozialgefüge in südafrikanischen Familien ist häufig zerstört, viele Väter und auch Mütter abwesend, Armut, hohe Arbeitslosigkeit und Alkohol verstärken oft die Not, Faktoren, die zu Ärger und Machtlosigkeit führen und sich häufig in Gewalt entladen.

Dumisani Rebombo ist einer von tausenden von Männern, die als Teenager eine Frau vergewaltigt haben. "Meine Freunde johlten und klatschten, als hätten wir etwas richtig gemacht", sagt der 49-Jährige, der mit 15 Jahren zusammen mit anderen ein Mädchen in seinem Dorf zum Sex zwang. "Ich gab dem Druck der Freunde nach, mich als Mann zu beweisen." Marihuana und Bier halfen ihm über seine Ängste bei dem Gewaltakt hinweg.

Doch die Schuld ließ ihn nie los. Rebombo arbeitet in einer Hilfsorganisation, die sich um arbeitslose Mütter kümmert; ihre Berichte über sexuelle Gewalt erinnerten ihn täglich an seine Tat. Jahre später suchte er die Frau und bat um Vergebung.

Das südafrikanische Männerforum setzt sich für Frauenrechte ein: "Die Zahlen der Studie sind zu hoch, aber sie sind nicht allein kulturell bedingt." POWA fordert, Mütter müssten Männer so erziehen, dass sie Frauen respektieren, als gleichberechtigt ansehen und ihre Rechte als Mensch fördern, so Nhlanhla Mokwena.

Täglich gehen vier Frauen zu POWA in Johannesburg, um nach einer Vergewaltigung Hilfe zu erhalten. Aber nur eine von neun Frauen, die die Gewalt überlebt haben, geht zur Polizei. Nur fünf Prozent der Täter vor Gericht werden verurteilt.

Die "One in Nine Campaign" von POWA besteht seit 2006 - in dem Jahr stand der heutige südafrikanische Präsident Jacob Zuma wegen Vergewaltigung vor Gericht. Die Kampagne sollte Solidarität ausdrücken mit dem Kampf der Frau, die laut POWA von Zuma in seinem Haus vergewaltigt wurde. "Wir haben mit ihr gearbeitet und ihr Zustand ließ keine Zweifel aufkommen", sagt Nhlanhla. "Zuma ist kein Vorbild für Südafrikas Gesellschaft."

Nun will Zuma im Amt als Präsident besonderes Augenmerk auf Gewalt gegen Frauen und Kinder richten und Verbrechen reduzieren. Aber Lisa Vetten, Analystin und Mitarbeiterin beim Rechtsberatungszentrum "Tshwaranang", kritisiert die "Kultur der Straflosigkeit", die Unfähigkeit der Justiz, sexuelle Gewaltverbrechen aufzuklären. "Verhaftungen, Untersuchungen, Gerichtsfälle und Verurteilungen - all das muss peinlich genau und jährlich berichtet werden und nicht noch durch Schlampigkeit Anreize für Täter schaffen", sagt Vetten. "Polizisten gaben sogar zu, Statistiken zu manipulieren, wenn Vergewaltigungszahlen höher waren als im Vorjahr, um nicht als mangelhaft Arbeitende dazustehen."

Für Buyisiwe Khumalo gibt es trotz Urteil keine Gerechtigkeit. Sie hat eine demütigendes Verhör bei der Polizei nach ihrer Vergewaltigung erlebt und einen Arzt, der sie abweisend behandelte. Sie selbst ging mit ihrer Freundin in die Taverne nach den Tätern suchen, die dort nach ihrem Anruf bei der Polizei verhaftet wurden. Nach zwei Unterleibsoperationen kann sie immer noch keinen Urin halten. "Vergiss die Papiere und Gerichte", sagt sie. Khumalo setzt auf Selbsthilfe: "Vielleicht kann ich eines Tages Frauen in meiner Gemeinde helfen, sie beraten, sich gegen gewalttätige Männer zu schützen." Aber noch ringt sie um ihr eigenes Leben.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

37 Kommentare

 / 
Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • S
    senada

    Ich habe selber in Südafrika gelebt und das Problem ist da. Aber es ist nur eins von sehr vielen sozialen Problemen. Das ist der taz echt "rassen" und "gemischrassig" steht, finde ich sehr rassistisch. Es liegt nicht an der Etnhie eines Menschen ob er zum Vergewaltiger, Mörder oder sonst was wird. Erstmal sind die meisten Menschen die in SA leben nunmal schwarz, nur eine kleine Minderheit ( die wirtschaftliche Elite) ist weiß. Und denen geht es auch gut. Die haben Geld, einen Job und leben auf dem gleichen Standard wie wir in Deutschland oder anderen westeuroäischen Ländern.

    Wenn alle Weißen in den Flats, Townships leben müssten, unter wirtklich erbärmlichen Bedingungen, so wie die Schwarzen und farbigen Menschen, ohne Job und ohne eine Perspektive > unter menschenunwürdigen Bedingungen, dann würden die Weißen Menschen auch verzweifeln... und dann zur Falsche greifen,alkoholkrank werden und so weiter. Und sie würden auch diesen sozialen Abstieg erleiden. In diesen asozialen gesellschaftlichen Zuständen ist es egla welche Hautfarbe man hat, die "Klasse" machts.

    Und natürlich will ich das nicht verallgemeinern, es gibt auch arme weiße Südafrikaner, genauso wie es erfolgreiche schwarze Südafrikaner gibt,die es zu mehr Wohlstand gebracht haben. Und für die, die immer sagen, dass nach der Apardheid die schwarzen doch jetzt die gleichen rechte haben, und sie selber schuld snd, dass es ihnen immer noch so schlecht geht, der sollte wirklich mal dorthin fahrenund sich das anschauen. Ich habe als Afrodeutsche so viel Rassismus, abwertende Blicke und Benachteiligung erlebt, wie in meinem ganzen Leben in Deutschland noch nie. Und ich war nich 1987 dort, sondern vor 2 Jahren, als SA sein Bild von der multikulturellen und toleranten Regenbogennation in die Welt propagiert hat.

  • PS
    Profi Schnacksler

    @ Von So einfach ist das:

     

    Die (weißen) Afrikaaner niederländischer Herkunft waren übrigens vor den Bantu am Kap, früher als sie waren nur die Buschleute.

  • UU
    unter und über

    "9,8 Prozent der 1.738 Befragten waren unter zehn Jahre alt, als sie erstmals ein Mädchen zum Sex gezwungen haben."

    Liebe taz, kann es sein das ~unter 15~ gemeint ist ?

    Mag ja sein das in Afrika alles etwas anders ist, aber dann würde es mit der altersabstufung im Kasten hinhauen.

  • E
    Elias

    @ Von So einfach ist das:

     

    Es wurden mit dem Ende der Apartheit aber keine Europäer "entmachtet" (verjagt ja eh nicht) sondern Afrikaner. Weiße Afrikaner eben. Denn über die Buren kann vieles gesagt werden, nur "Europäer" sind diese nach über 300 Jahren in Südafrika gewiss nicht mehr.

  • P
    Profi-Schnacksler

    @Svetozar Schnuckelberger

     

    Sie meinen wohl "Schnacksel-Theorie"?

  • H
    Helmut

    "Es waren zwei Schuljungen unter 18, die anderen knapp unter 25 Jahren, die sich anfeuerten wie wilde Tiere"

     

    Mit Verlaub - Wilde Tiere feuern sich nicht an, außerdem stammt die Brutalität gegen Frauen auch nicht aus dem Tierreich, es wäre für ein männliches Tier geradezu widersinnig, sein Fortpflanzungspotential zu demütigen oder zu verletzen. Im (wilden) Tierreich geht es um Umwerbung und Eroberung der Weibchen und um das Besiegen von anderen Männchen, die dasselbe Ansinnen treibt, aber doch wirklich nicht um die Vernichtung und Verletzung von Weibchen. Diese Abartigkeiten haben wir schon unserer "sozialisierten" Menschlichkeit und deren Eigenarten zuzuschreiben!

  • P
    pc4587

    @ Gott

     

    Man kann es auch übertreiben mit der pc.

  • SS
    Svetozar Schnuckelberger

    Hatte etwa gar Gloria v. Thurn und Taxis mit ihrem "Schnacksel"-Zitat doch recht?

  • SS
    Svetozar Schnuckelberger

    Solange es dort hochranige Politiker gibt, die fest daran glauben, dass die Penetration einer "Jungfrau" (vorzugsweise im Alter von ca. 12 Jahren) gegen Aids hilft, wird sich wohl kaum etwas ändern.

  • G
    Gott

    "In der Studie sind Männer aller sozialen Klassen und Rassen in den Provinzen KwaZulu/Natal und Ostkap befragt worden. Vergewaltiger waren Männer, die eine gehobenere Ausbildung hatten und öfter über ein kleines Einkommen (500 Rand im Monat - 45 Euro) verfügten. Stärker repräsentiert in der Gruppe der Vergewaltiger waren gemischtrassige Männer."

    ---------

    Jetzt spricht die taz auch schon von Rassen? Als ob das irgendeine Bedeutung hätte. Ich würde wetten, dass wenn man sich die Studie mal genau anschaut und die Zahlen hinterfragt raus kommt, dass die sogenannte "Rasse" keinerlei Auswirkung hat.

     

    Das selbe sieht man ja hier in Deutschland: In der Kriminalitätsstatistik sind die Ausländer auch überrepräsentiert, welches sich aber leicht dadurch erklären lässt, dass unser Bildungssystem Ausländer überdurchschnittlich oft auf die Hauptschule schickt. Vergleicht man Deutsche und Ausländer mit gleichen Bildungsabschluss ergeben sich keine Unterschiede im Kriminalitätsverhalten.

     

    Aber sicherlich haben sich die taz-Redakteure mal hingesetzt und geschaut wie die Studie wirklich aussah. *rofl*

  • P
    PerditaDolorosa

    Immer dieses Rassismusgeplaerr! Das kann man so prima zu jedem Thema anstimmen, weil der Durchschnittsmensch seine Zeitgenossen immer in irgendwelche Schubladen stecken muß. Dabei vergessen die Leute, dass es, aus biologischer Sicht nicht sinnvoll ist die Menschheit in unterschiedliche Rassen zu unterteilen, da wir ob dunkelhäutig, blond, ob mit oder ohne Epikanthus-Falte uns viel zu ähnlich sind. Wir werden noch alle pervers über dieses Thema, da es so hochideologisiert wurde, dass keiner mehr die Wahrheit aussprechen darf. Warum darf eigentlich niemand sagen, daß die meisten Vergewaltiger in Südafrika XYZ (nein ich schreibe es auch nicht aus, da verboten aber jeder weiß, was er da einfügen soll) sind? Warum dürfen wir Tatsachen nicht einfach ansprechen? Wie will man Probleme lösen, die man, aus Angst das Rassismus-Tabu zu brechen, nicht einmal definieren darf?

  • S
    SoSo

    Sich für 50 Prozent der schwarzen "befreiten" afrikanischen (weiblichen) Bevölkerung einzusetzen=Rassismus??? Hilfe, da fällt mir nichts mehr ein...

  • S
    SoIstEs

    Das hat nichts mit Rassismus zu tun, liebe Leute. Ich habe mich gerade gefragt, wer in Massen nach Thailand reist um dort Kinder und junge Frauen für Geld zu vergewaltigen? Es sind keine Afroamerikaner aus Südafrika. Oh... da geht aber eine heile Welt der Vorurteile über Bord, oder? Hört auf den Moralapostel zu spielen und die dort herrschende Erzeihungsform für alles Veranwtortlich zu machen. Wenn krieg herrscht, dann ist FAST JEDER Mann dazu bereit alles zu vergewaltigen, was nicht bei drei auf den Bäumen sitzt. Wir Europäer stehen denen in nichts nah. Und ich frage mach was auf unseren Straßen los wäre, wäre Vergewaltigung kein Delikt.

    Es gibt da ein ganz anderes Problem. Komplexe, Frust, Verzweiflung, Herdentrieb, Armut, Hass und Zorn.

     

    Wie heißt es so schön? Ein Mensch, der gelernt hat sich selbst zu beherrschen, dem vergeht die Lust, andere beherrschen zu wollen.

  • F
    frühreif ?

    " 9,8 Prozent der 1.738 Befragten waren unter zehn Jahre alt, als sie erstmals ein Mädchen zum Sex gezwungen haben. "

    Kann es sein das da jemand die Statistik etwas durcheinandergebracht hat ?

    Oder das der ein oder andere Macho da etwas übertrieben hat bei der Umfrage.

    Das kommt mir etwas merkwürdig vor...

    scheint mir urgendwie erklärungsbedürftig.

  • A
    Alex

    @Ralf

     

    Ihr habt mich verstanden, offenbar (fast) als Einziger, einen Gruss von Ufer zu Ufer.

    ER errette mich vor meinen Freunden, gegen meine Feinde kann ich mir selbst helfen.

  • MD
    Michel D

    @Alex

     

    hoffentlich haben Sie das alles so ein Bisschen verstanden.

  • DR
    Dieter Roebig

    Mich erschüttert wie man hier Vergewaltigungen an Frauen in Südafrika kommentiert. Wer schon einmal in Südafrika war und ein bisschen näher sich mit dem Alltag dort befasst hat wird feststellen das Frauen und auch Kinder Freiwild sind-die Gesellschaft mehrheitlich Machohhaft geprägt ist-die Kultur in erster Linie auf Männlichkeit aus ist. Diese Studie gibt das exemplarisch wieder. Solange wir Männer Frauen nicht als gleichwertig betrachten,sondern als Gebrauchsgegenstand wird es Vergewaltigungen geben-und die Frauen als Selbstschuld dargestellt werden. Respekt hat auch damit zu tun ein Nein zu akzeptieren und es nicht mit hab dich nicht so abzutun. In Südafrika ist dazu noch ein sehr weiter Weg und auch wir Deutsche haben noch sehr viel zu tun um umzudenken. Rassismus und antisemitische Töne sind da wirklich fehl am Platz! Es geht hier um den Menschen und wie wertvoll er ist.

  • R
    Rora

    In dem Artikel wird doch gerade gesagt, dass die hohen Vergewaltigungsraten sich zumindestens zum Teil mit der partriarchalen Apartheidsstruktur erklären lassen und die Unterdrückung von Frauen und Schwarzen durchaus miteinander zusammenhängt. Weiße Frauen hatten in der Apartheid übrigens auch nicht sonderlich viele Rechte (Wahlrecht!) im Vergleich zu der schwarzen Bevölkerung, nur meist mehr zu Essen... ^^

     

    Ein wenig irritierend ist jedoch der selbstverständliche Gebrauch des Wortes "Rasse" in diesem Artikel! Der Begriff sollte sich überholt haben, die taz sollte nicht in Apartheidsdenklogik verfallen!

  • BM
    Britt Meyer

    Das Problem ist seit Jahren bekannt, aber der südafrikanischen Regierung fehlt es an Konsequenz, dagegen vorzugehen. Und solange das nicht passiert, wird sich auch nichts ändern. Armes Südafrika.

  • U
    uiop

    Liebe taz,

     

    was sind eigentlich "gemischtrassige" Männer? Bzw. bedeutet die Übernahme solcher Terminologie in eurem Artikel, dass ihr in der ideologischen Einteilung der Menschheit in "Rassen" und in der entsprechenden Redeweise kein Problem seht? Nur so eine Frage...

  • M
    mahatma

    @ "So einfach ist das": Vorurteile gegen "Linxcommunities" hast du aber keine, oder? Seit wann sind Leute wie unten stehender Alex repräsentativ dafür? Und was viele Europäer nd andere angeht: Zuerst alles kaputt machen, inklusive der Umwelt, mit exzessiver Gewalt die Leute an Gewalt als Normalität gewöhnen, und nach dem der Trümmerhaufen angerichtet ist, dann mit dem Finger drauf zeigen und sagen: "Da, seht sie Euch doch an !" Das ist tatsächlich Rassismus.

  • M
    marina

    @ Alex: Du liest in den Artikel Behauptungen hinein, die überhaupt nicht drinstehen !

     

    @llgemein: Ich bin ziemlich sicher, dass die mehr als 100 Jahre dauernde Kolonialunterdrückung zu einer Verstärkung und Veränderung der vorher vorhandenen Gewalt (damals v.a. die Kriege der Zulus etc.) geführt hat, wobei Banden-Gewalt und männl.Vergewaltigung eng zusammen- hängen.

  • G
    grafinger

    Aber klar, "Ralf", ntürlich ist "Intellekt" (sic!) rein jüdisch - Du Schegez!

    Dein Grafinger; Intelligenz und Allgemeinbildung für religions- und ethnisch neutral haltend

  • D
    denninger

    Wie wäre es, wenn sich alle mal wieder beruhigen.

    Vergewaltigungen sich keine Verbrechen der Afrikaner oder Asiaten oder der "Dritten-Welt" (Sorry für den blöden Ausdruck) Bewohner.

    Vergewaltigungen sind entweder eine Waffe einer kriegsführenden Partei (Bsp Rote Armee, Division LeClerc, Amnestiebefehl an der Ostfront, Kongo, Katanga, Vietnam, Sudan ......) oder Ausdruck einer zerstörten Gesellschaft. Ob bzw. wie weit daran die Apartheit verantwortlich ist und auch in wie weit "traditionelle" Wertevorstellungen die Verbrechen verursachen sollt schon diskutiert werden dürfen.

    Meine persönliche Meinung ist dass die Apartheit mit Sicherheit die Gesellschaftsgefüge der Afrikaner durcheinanderbrachte, die sozialen Werte und das Frauenbild der Gesellschaft aber "traditionellen" Ursprungs sind.

  • H
    Hannes

    Sinnloser Streit um einen sinnlos provozierenden Kommentar. Mit keinem Wort wird die Hautfarbe der Täter bedacht, weil diese irrelevant ist. Die Studie stellt weiterhin fest, dass die Vergewaltigungen sich durch die ganze südafrikanische Gesellschaft ziehen und keine Hautfarbe haben. Bedauerlich das bei Alex direkt, die eigene Stereotypen-Schublade aufgesprungen ist:

    "Oh es ist von Vergewaltigern die Rede....müssen Schwarze gewesen sein...diese Rassisten schreiben auch noch darüber."

  • P
    Paula

    "Bedauerliche Zwischenfälle" ist in der Tat höchstgradig untertrieben. Südafrika ist das Land mit der höchsten Vergewaltigungsrate außerhalb einer Kriegszone. Und in Kriegen wird sexualisierte Gewalt zur Demoralisierung des Feindes eingesetzt (s. medicamondiale.org). In psychologischer Literatur wird SA oft als Kriegszone klassifiziert.

    Warum es in Südafrika so ist, dass Vergewaltigungen zum Alltag gehören, kann hier nicht Plattform einer Diskussion sein, da das Problem viel zu tief und vielschichtig ist. Dass es jedoch so ist, ist eine Tatsache. Dass "gemischtrassige", die dort zu lande "Coloureds" heißen, überproportional die Täter sind scheint Ergebnis der Studie zu sein, hat aber meiner Meinung nichts mit Rassismus zu tun, sondern liegt in Ihrer (Alex) Interpretation. Man muss bestimmte Probleme beim Namen nennen und es hilft nicht darüber hinweg, dass man sich bevor es zur Thematisierung kommt andere BEgrifflichkeiten überlegt.

    Ich war selbst ein Jahr in Südafrika und habe erlebt, dass die Angst vor einer Vergewaltigung eine Determinante ist im Alltag einer Frau (und das vor dem Hintergrund, dass ich eine "privilegierte" weiße Frau bin und in "sichereren" Vierteln leben konnte). Vergewaltigungen treten vermehrt in den Townships auf und überwiegend ist es die arme Bevölkerung die Täter dieser nicht fassbaren Gewalt ist (auch statistisch bewiesen). Und die arme Bevölkerung ist nun mal schwarz oder coloured.

    Medien benutzen nun mal Bildsprache, aber den Vorwurf des Rassisums finde ich absolut deplatziert. Wenn eine Frau von 8 Männern vergewaltigt wird, was bitterer Alltag in Südafrika ist, weiß ich nicht ob "wilde Tiere" nicht noch eine Beschönigung der ganzen Situation ist. Mit schwarz, weiß, grün, gelb oder was auch immer hat das rein garnichts zu tun.

  • P
    Panther

    Es ist ein Irrwitz zu glauben, man kann nach dem Sieg über die Apartheid einen Rechtsstaat schaffen, indem es keine Vergewaltigungen gibt.

     

    Mord, Totschlag, Vergewaltigung kommen in jedem Land vor.

     

    @Alex: Es ist arrogant aus Europa auf Afrika zu schauen und ganz genau zu wissen, was dort vor sich geht ohne sich je intensiv mit der Problematik beschäftigt zu haben.

     

    Ich kann aus eigener Erfahrung berichten, welches Selbstbild die Männer von sich haben.

    Arbeitslosigket, Armut, Alkoholismus sind nicht kleinzureden.

     

    Dieser Artikel gibt ein Bild wieder, dass ich schon lange habe.

  • AE
    Alexander Erben

    @Alex:

    Entscheidend in diesem Artikel ist, dass Vergewaltigungen in Südafrika eben keine "bedauerlichen Zwischenfälle" darstellen sondern regelmäßig stattfinden, und an keiner Stelle wird behauptet, dass es in Südafrika unter der Apartheid keine Vergewaltigungen gegeben hätte.

    Auf Rasse oder Hautfarbe wird es auch nirgends zurückgeführt, lediglich der Satz "Stärker repräsentiert in der Gruppe der Vergewaltiger waren gemischtrassige Männer" mutet auch mir etwas seltsam an. Hauptaugenmerk in der Ergründung der Ursachen liegt jedoch auf Kultur und Werten von Teilen einer Gesellschaft, innerhalb derer Vergewaltigungen anscheinend als normal gelten.

  • SE
    So einfach ist das

    lieber alex,

     

    *Sendung mit der Maus Musik* Das war: tatsächlich mal Journalismus in der taz. Es wurde berichtet und nicht instrumentalisiert. Sorry, wenn mal ein gelesenes Wort nicht in deinem Sinne instrumentalisiert bis die Schwarte kracht. Und auch wenn Apartheit (an sich übrignx) natürlich scheisse ist, wird dir jedenfalls in deiner bürgerlichen linxcommunity eines wohl jedenfalls erstmal nicht klar werden:

    Europäer entmachtet, gejagt und raus aus Südafrika = Wohlstand und Humanität......?....?....Peng, voll in die Fresse.

  • A
    andrea

    @Alex: "Bedauerliche Zwischenfälle" ist eine Bezeichnung, die die Opfer verhöhnt und das Ausmaß des Problems verharmlost. Zugegeben, der vergleich mit "wilden Tieren" und andere Bezeichnungenin diesem Artikel bedienen rassistische Stereotype. Insgesamt könnte er auch ausführlicher sein. Aber eine Instrumentalisierung des Themas zu rassistischen Zwecken kann ich nicht erkennen.

    Der Zusammenhang mit der Überwindung der Apartheid erschließt sich mir nicht - ist Südafrika deshalb über jede Kritik erhaben? Wohl kaum.

    Sexuelle Gewalt gegen Frauen, ein Männlichkeitsbild, das Gewalt und sexuelle Ausbeutung von Frauen erzwingt, eine Gerichtsbarkeit, die nihct bereit ist, Opfer sexueller Gewalt zu schützen und die Täter zu bestrafen - das ist ein ernstzunehmendes Problem und nicht "weniger schlimm" als Apartheid - es darf keine Hierarchie zwischen den verschiedenen Unterdrückungsformen geben. Egal wo.

  • S
    silvia

    bedauerliche Zwischenfälle? Vergewaltigung von Frauen sind also ein bedauerliche Zwischenfälle? Was nutzt der Sieg über Rassismus, wenn die Menschenwürde mit Füßen getreten wird.

  • CI
    Carlo Ihde

    Instrumentalisiert werden in Südfrika vor allem hilflose Frauen. Dass Frauen in männlichen Gewaltsystemen in abseitige Opferrollen gedrängt werden, die sie entmenschlichen und ihnen ihre Würde nehmen, ist astreines linkes Gedankengut, werter herr Alex. Schlagen Sie mal bei Philosophen wie Herbert Marcuse, Erich Fromm und Theodor Adorno nach.

     

    Mit dem Ende der Apartheid hat Südafrika noch lange nicht die entscheidende Krise überstanden, genausowenig wie Ostdeutschland mit der Wende.

     

    In ganz Afrika ist ein Geschlechterdiskurs nötig, den sich Europa über Jahrhunderte von Hexenverfolgung und Verweigerung von Frauenwahlrecht und Frauenstudium erschreckend langwierig erkämpfen musste. Die größte Sorge ist für mich, dass wir dort helfen wollen, es aber nicht können. Bin ich etwa rechtsradikal, weil ich hier an die Hexenverfolgung erinnere? Sind nicht etwa eher die Hexenverfolger rechtsradikal? Das sind alles so Fragen, werter Herr Alex.

     

    Grüße

  • R
    Ralf

    @ Alex

     

    Niedlich niedlich niedlicher Versuch, Herr Herrenmensch, aber Ironie erfordert Intellekt - und so etwas ist euch ja zu jüdisch.

  • A
    aso

    @ Alex:

    „...widerlich, wie hier ... rassistische Vorurteile geschürt werden...“:

    Vergewaltigung ist kein Rassenphänomen, sondern hat mit Machismo zu tun.

    Überall dort, wo übersteigertes Dominanzgehabe in der Männergesellschaft zum guten Ton gehört, ist der Nährboden für Vergewaltigung gesät.

    Auch ohne dieses widerliche Delikt liegt Südafrika in der Kriminalstatistik an vorderster Stelle.

    Sicher auch nur so ein rassistisches Vorurteil gelle?

  • S
    schlegel

    Alex hat recht!!! In einem Land, dass die Apartheid besiegt hat, kann und darf es keine Probleme mit Vergewaltigungen geben!

  • R
    Robert

    Was redest du denn? Das ist ein auf einer Studie basierender Artikel und hat rein gar nichts mit rassistischen Vorurteilen zu tun. Vielleicht solltest du nicht nur die Überschrift, sondern den ganzen Artikel lesen^^

  • A
    Alex

    Widerlich, widerlich, widerlich, wie hier in einem scheinbar linken Blatt rassistische Vorurteile geschürt werden. Entscheidend für Südafrika war der Sieg gegen die Apartheid unter Führung von Nelson Mandela. Jetzt diese bedauerlichen Zwischenfälle zu instrumentalisieren hätte ich eher von einem rechtsradikalen Blatt erwartet.