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Vergessene Geiseln

■ Im Libanon entführter US–Amerikaner meldet sich auf einem Video–Band / Anklage gegen US–Regierung

Berlin (taz) - Alles redet über Nicholas Daniloff. Doch über den in Moskau festgehaltenen Journalisten sind wirkliche Geiseln in Vergessenheit geraten. Sechs US–amerikanische Staatsbürger gelten derzeit im Libanon als entführt. Einer von ihnen, der 55jährige David Jacobsen, meldete sich jetzt auf einem Videoband, das der Fernsehgesellschaft CBS in Beirut zugeleitet wurde, und beklagte sich bitter über das Fehlen jeglicher Initiativen zu seiner Befreiung. „Ich bin verwirrt, weil Daniloff im Austausch gegen einen russischen Spion freigelassen wurde, der gegen das amerikanische Volk tätig geworden ist, ich aber noch immer Gefangener bin“, so der Jacobsen, der vor seiner Entführung Verwaltungschef der Amerikanischen Universitätsklinik in Beirut war. Schon am 16. September war ein Schreiben Jacobsens aufgetaucht, der sich vermutlich in der Gewalt des schiitischen „Heiligen Krieg“ befindet. klh

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