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Verfassungsschutz gegen PunkbandDer Feind steht links

„Feine Sahne Fischfilet“ spielen Punk. Das hält der Verfassungsschutz in Mecklenburg-Vorpommern für sehr gefährlich.

„Antifaschisten, die Mucke machen“ – die Punkband Feine Sahne Fischfilet. Bild: Ole OlÈ

Lorenz Caffier hat ein schönes Vorwort für den Verfassungsschutzbericht Mecklenburg-Vorpommerns von 2011 geschrieben. Der Innenminister des Bundeslands macht sich dort für den Demokratiegedanken und für bürgerliches Engagement stark.

„Ich danke allen, die für eine gelebte Demokratie, für unser Gemeinwesen eintreten“, grüßt der 57-Jährige eingangs. Damit könnten etwa Gruppierungen wie die aus dem pommernschen Demmin stammende Band Feine Sahne Fischfilet (FSF) gemeint sein, die in Texten zum entschlossenen Kampf gegen rechts im braunsumpfigen Bundesland aufrufen.

Und die den jungen Leuten im Ostseelande eine echte Alternative zu den rechten ländlichen Subkulturen aufzeigt. Doch stattdessen taucht die Punkband, deren Mitglieder heute in Greifswald und Rostock leben, unter der Rubrik „Linksextremismus“, Unterkategorie „Autonome Gruppen“ auf Seite 84 des jüngst veröffentlichten Berichts auf. Es wird ihnen eine „explizit antistaatliche Haltung“ und das Abbilden der „Bauanleitung“ eines Molotowcocktails vorgeworfen.

Die antinationalen Aussagen („Stolz auf eine Nation? Stolz auf irgendein beschissenes Konstrukt? Wir kotzen gleich!“) sollen für die Staatsfeindlichkeit als Beleg herhalten. Bei der vermeintlichen „Bauanleitung“ handelt es sich um eine satirisch zum „Club-Molli“ verfremdete Club-Mate-Flasche, eine leicht pennälerhaft anmutende Abbildung, die Anfang 2010 durch linke Foren geisterte, versehen mit der Überschrift „für den widerstand auf der straße“. Ein Fall für den Verfassungsschutz?

„Sie genügen den Kriterien des Verfassungsschutzgesetzes und sind damit für uns als Gefahr von links relevant“, sagt Roland Vogler-Wander, ein Sprecher des Ministeriums für Inneres in Mecklenburg-Vorpommern. Die Verfassungsschutzbehörde erkenne in den Aussagen der Band extremistisches Potenzial.

Die Nennung von antifaschistischen Bands in Verfassungsschutzberichten spiegelt einen bundesweiten Trend wieder. Auch im VS-Bericht Brandenburgs vom März 2011 finden sich Eintragungen im Kapitel „Hass-Musik mit linksextremistischen Bezügen“, die fragwürdig erscheinen müssen, gerade im Jahr der Aufdeckung der NSU-Mordserie.

Demokratische Jugendkultur in Vorpommern

Doch spätestens seit der Neuordnung der Extremismusprogramme durch Familienministerin Kristina Schröder (CDU) Ende 2010 laufen antifaschistische Gruppierungen immer stärker Gefahr, zu Verfassungsfeinden erklärt zu werden. Mit wem will man dann aber die Verfassung schützen?

Bild: taz

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Feine Sahne Fischfilet waren eine bis dato kaum überregional bekannte Punkband – Streetpunk mit leichtem Ska-Einschlag der an Bands wie die Mighty Mighty Bosstones erinnern. Sänger Monchi sagt im taz-Gespräch, sie seien „Antifaschisten, die Mucke machen“. Und damit sind sie mittlerweile für die demokratische Jugendkultur auf dem vorpommernschen Lande ein wichtiger Faktor geworden, auch wenn manche Songs (wie „So sind wir“) etwas derbe klingen mögen.

Am 9. November veröffentlichen sie nun ihr drittes Album „Scheitern und Verstehen“ auf dem Hamburger Audiolith-Label. Damit werden sie Labelmates von Bands wie Egotronic und Frittenbude. Labelchef Lars Lewerenz kommentiert die fragwürdige Ehrung seiner Band: „Das ist fast schon derb lustig, wenn’s auf der anderen Seite nicht so finster wäre.“

Bereits im April dieses Jahres hat das Landeskriminalamt des Bundeslands versucht, den Erstling „Backstage mit Freunden“ – drei Jahre nach dessen Erscheinen – auf den Index zu bringen. Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien wies den Vorstoß zurück. Ein Konzert im Rahmen des Antifa-Festivals in Loitz 2009 verhinderte der dortige Bürgermeister.

Die prominente Nennung jetzt im Verfassungsschutzbericht scheint durchaus Methode zu haben. Man wolle die Band um jeden Preis kriminalisieren, sagt Monchi. Trotzig singt er in dem Lied „Stumpfe Parolen“: „Ihr wollt uns einschüchtern, das schafft ihr nicht“. Der NSU hat in Rostock 2004 einen seiner Morde begangen. Die Neonazilinie entlang der Küste bis nach Hamburg ist berüchtigt. Doch für den Verfassungsschutz steht der Feind genauso links wie rechts.

Verknüpfungen des NSU

„Für staatstragenden Antifaschismus stehen wir natürlich nicht“, sagt Monchi, „den würden die natürlich lieber sehen.“ Vogler-Wander spricht von erhöhter Gewaltbereitschaft im Zusammenhang mit Gruppen wie FSF: „Für uns geht auch vom Linksextremismus eine Bedrohung aus – und wir sind hier bestimmt nicht auf dem rechten Auge blind.“

Katharina König findet es fragwürdig, dass stattdessen die Verknüpfungen des NSU in Mecklenburg-Vorpommern nur in drei Absätzen Erwähnung finden. König kennt FSF und deren Musik gut. Die Abgeordnete der Linken im thüringischen Landtag wird bald einen Vortrag zum NSU beim Antifaschistischen Aktionstag halten, den die Band zum Albumrelease initiiert hat. Zum spärlichen Auftauchen des NSU im VS-Bericht sagt sie: „Man kann nicht einfach sagen: Das muss der Untersuchungsausschuss klären, damit haben wir hier nichts zu tun.“

Auch Verfassungsschutzexperte Tom Schreiber (SPD) sagt, es sei wichtig, „dass ein funktionierender Verfassungsschutz die Aufarbeitung der NSU-Strukturen auch innerhalb der Länder offensiv angeht und nicht abwartet.“ Dass man sich in Mecklenburg-Vorpommern generell nicht an die Spitze einer solchen Bewegung setze, könne auch Imagegründe haben, schließlich gehe es auch um den Tourismus.

Man muss nicht einmal die wenigen Passagen zum NSU als Gradmesser dafür nehmen, um die Nennung von Feine Sahne Fischfilet im Verfassungsschutzbericht für ungeheuerlich zu halten. Außer den Verbindungen zum Neonazi-Fanzine Der weisse Wolf (2002 grüßte man den NSU dort) finden sich keine weiteren Erkenntnisse zum NSU.

Und auch diese Verbindung fand zunächst das ehrenamtlich tätige Antifaschistische Pressearchiv und Bildungszentrum in Berlin (apabiz) heraus, nicht VS oder BKA. Man muss sich nur vorstellen, wie Landstriche wie Demmin oder Anklam aussähen, gäbe es Bands wie FSF nicht.

„Krass, gewundert hat’s uns aber nicht.“

Sänger Monchi ist „ernüchtert“, dass man stattdessen einer Band wie FSF zwei Seiten eines VS-Berichts widmet. „Krass, gewundert hat’s uns aber nicht.“ Bei einem Konzert in Berlin hat die Band, deren Mitglieder zwischen 21 und 25 Jahre alt sind, von den zwei Seiten im VS-Bericht erfahren. Die Band nimmt es aber auch mit Humor. „Vielen Dank für die Werbung“, habe man kurz vor Erscheinen des neuen Albums jetzt auch gedacht.

Auf Nazi-Blogs wie http://freies-pommern.de/freies-pommern.de und Mupinfo wurden Monchi und Band längst zur Zielscheibe erklärt. Vor einigen Jahren kursierte in Nazikreisen ein Aufkleber, auf dem der Sänger der Antifa-Band mit gespaltenem Schädel zu sehen war. „Wir haben natürlich bei jedem Konzert auf dem Schirm, dass Nazis kommen könnten“, sagt der 25-Jährige. Entsprechend sichern sie ihre Auftritte. In rechten Blogs wird die Band auch Stinkende Sahne Walfilet genannt. Die Nazis nehmen die Band ernst.

Im Umkreis Demmins ist vor allem der „Nationale Widerstand Landkreis Demmin“ aktiv, der zu großen Teilen aus NPD-Kadern besteht. In beiden Demminer Wahlkreisen war die NPD bei den Landtagswahlen 2011 mit 6,2 und 7,9 Prozent viertstärkste Kraft. Was die Straftaten im Jahr 2011 im gesamten Bundesland betrifft, so werden laut Landeskriminalamt zwei Drittel der politisch motivierten Straftaten dem rechten Spektrum zugeordnet.

Der „erhebliche Zuwachs“ bei den links motivierten Straftaten (von 111 in 2010 auf 329 im Jahr 2011) dürfte eine einfache Erklärung haben: Im Jahr der Landtagswahlen fiel das Entfernen von Plakaten der NPD etwa genauso in die Statistik wie das Beschmieren eines NPD-Büros. Linken-Abgeordnete König befürchtet, dass Bands wie FSF dank der Behörden Probleme bekommen könnten, in kommunal unterstützten Jugendeinrichtungen aufzutreten. Damit stärke man indirekt die rechten Subkulturen.

„Die Inhalte des VS-Berichts erinnern in schlimmer Art und Weise an das, was wir in den 90ern hatten“, sagt sie, „nämlich, dass man rechte Gewalt herunterspielt und aus linken Jugendlichen Staatsfeinde macht. Die Konsequenzen dessen sehen wir heute.“ Lorenz Caffier sagte übrigens bei der Veröffentlichung des Berichts, die wehrhafte Demokratie befinde sich „in einer großen Bewährungsprobe“. Dem ist nichts hinzuzufügen.

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31 Kommentare

 / 
  • T
    Thy

    Ich find's unangemessen, in einem Artikel Nazi-Blogs zu verlinken. Das ist echt völlig unnötig.

  • R
    rao85

    Hmmm.... Kann man nicht irgendwie den Verfassungsschutz shitstormen für diese Absurdität?

  • F
    Felxo

    Toller Artikel und besonders schön wenn man ihn zwei Wochen später nochmal liest.

    Grund: Der Spiegel musste mal wieder seine Online Präsenz bedienen. Und was ist hier leichter als zu kopieren.

     

    http://www.spiegel.de/panorama/feine-sahne-fischfilet-im-verfassungsschutzbericht-mecklenburg-vorpommern-a-864974.html

  • F
    Flo

    Eine bessere Promo kann´s doch garnicht geben.

    VS-Bericht --> Audiolith --> TAZ --> große Bühnen!

    So können sie mit Ihrer Musik vielleicht auch mal ein wenig Kohle verdienen. Wenn ein paar "radikale" Punkkids aus gut saturierten Akademikerhaushalten auf ihre Konzerte gehen, könnte das richtig gut laufen. Ich gönne es Ihnen!

  • A
    afu

    daß mensch als punkrocker nicht umbedingt gut auf die staatsbüttel zu sprechen ist, sollte klar sein.als ich anfang der 80er anfing, punk zu hören und mich auch so kleidete,stellte ich überascht fest, dass die netten uniformierten herren mich bei jeder gelegenheit drangsalierten und schikanierten, obwohl ich doch nur die mucke hören wollte und den stil toll fand und denen nichts getan hatte.die haben mich aber wie einen staatsfeind behandelt.

    dies hat meine einstellung zu allen uniformträgern maßgeblich geprägt und es ist auch 30 jahre später nicht anders, gerade im ländlichen bereich.

    deshalb kann ich dieses t-shirtmotiv verstehen und nachvollziehen.jetzt aus dem tragen eines t-shirts heraus eine gefährdung der lobbykratie in D-land herzuleiten, wie es einige kommentatoren machen, ist,nunja, etwas kurzgedacht. um es sehr diplomatisch zu sagen.

    dass die VS-berichte immer verstärkt auf die bösen,bösen linken abzielen,und die gefahr, die von der braunen brut ausgeht herunterspielt,sollte auch jedem/jeder bekannt sein.

    es ist halt mal wieder typisch,dass jetzt eine gefährdung von links aufgebaut wird, wo der VS die letzten jahre soooooo tooooll gegen die recht szene agiert hat und ein dutzend morde an menschen verhindert hat.

    und dieses krampfhafte mit dem finger zeigen...die hamm aba datt un datt gemacht und die doofe taz macht werbung für die SED blablabla-shitinthebrainwriter, sollten lieber springers geiles propagandablatt lesen, als ihren cerebrale flatuenz hier zu verbreiten.

    ich wünsche den jungs von FSF jedenfalls alles gute und macht weiter

  • I
    iuq

    @Bürger 1972: Der Extremismusbegriff ist uncool, weil er Antifaschismus/Emanzipatorisches Denken mit Neonazis/Freiheitsfeindlichkeit gleichsetzt und durch die Links-Mitte-Rechts-Konstruktion menschenverachtende Ideologien in der 'Mitte' verschwiegen werden, weil die ja per Definition nur 'Rechts' vorkommen. Wenn du nicht zu viel Angst vor einem 'linksextremistischen' Text hast, lies das mal dazu: http://inex.blogsport.de/offener-brief-gegen-jeden-extremismusbegriff/

     

    @D.J.: Das Lied haben sie für ihre erste Platte abgeändert und die sexistischen Parts rausgenommen und inzwischen spielen sie es nicht mehr auf Gigs. Ja, ich find das Lied auch uncool, aber da hat sich fsf echt reflektiert.

  • M
    maoam

    @tunnelblick,

     

    mit deine kindergarten-vergleichen kannst du vielleicht bei der Dorfgfeuerwehr punkten...aber das war's schon.

     

    Ich wette, mit Worten hast du es einfach nicht so.

     

    Aber moment mal:

     

    wenn ihr Faschos alleine seid, seid ihr ja nie rechts. Ab einer Truppenstärke von drei Mann fangt ihr an frech zu werden. Und wenn ihr zu fünft seid, rennt ihr gerne auf Einen Gegner los, und trampelt ihn zu Boden.

     

    Ist das der Deutsche Michel mit seinem Riesenkreuz und breiten Schultern? War der Adolf den solch ein deutscher Michel?

    Ach so, der war ja gar nicht Deutsch(!)...hat aber den Deutschen was vom Deutschsein erzählt.

     

    Dumm, dümmer, RECHTS.

  • M
    maoam

    Buerger 72,

     

    diese ansicht nur links und rechts sind extrem, ist ......einfach nicht wahr.

     

    Es gibt genauso radikale Demokraten aus der Mitte. Wer führt momentan Kriege in der Welt...sind es extreme Linke und Rechte oder die Demokraten?

     

    Wer exekutiert Menschen? Die Demokratie der Mitte, in den USA.

     

    Wer ruft nach Straftaten zu populistischen Methoden auf? Demokraten.

     

    Todesstrafe für Kinderschänder: Demokraten der Mitte (davon abgesehen, dass die Nazis in diesem Feld ihren Populismus streuen( man denke an den NPD-Funktionär mit Kinderpornos auf dem Rechner)).

     

     

    Völkern mit Waffengewalt sein eigenes politisches System aufzudrängen ist radikal. Radikal-Demokratisch.

     

    Arbeitnehmer auszunehmen, Lohndumping ist radikal- Radikal-Marktwirtschaftlich.

     

    Die Märchen von den "Rotfaschisten", "Linksfaschisten" (diese Begriffe sind rechtsradikale Kampfbegriffe) wurden von den niemalsradikalen Demokraten übernommen.

     

    Schonmal versucht zu definieren was "Linksfaschismus" sein soll?

     

     

    Nur weil man sich selbst in der Mitte ansiedelt, widerspricht das ganz und garnicht radikalen Gedankengängen.

     

    Live free or die!

  • NV
    nochmal Vpunkt

    Rechts- und Linksextremismus müssen gleichermaßen verurteilt werden? Kann doch nicht sein, dass in anständigen Zeitungen immer nur negativ über Rechtsextreme berichtet wird? Jaja, berichtet auch mal über Morde mit linksextremer Motivation! Wie? Es gibt keine? Ach...

  • V
    Vpunkt

    @20:28 — Tunnelblick? Wenn eine Zeitung sich nicht mehr selbst verorten darf, dann brauchen wir ja nur eine einzige "Volkszeitung" für alle Kleingartenbesitzer, Eltern von 1.4 Kindern und Bürotiger. Alle andern sind politisch sowieso nicht gewollt. Wenn Sie so Artikel nicht lesen wollen, dann lesen Sie doch nicht die taz (gilt auch für meinen Kommentar)!

  • O
    Ossi

    Habe mir gerade auf Youtube ein paar Lider angehört, einige sind klar jugendgefährdend und müßten damit auf den Index. Da wir von Drogen gesungen, viele rechte Songs sind Kindergarten dagegen...

  • O
    Ossi

    „Hass-Musik mit linksextremistischen Bezügen“, die fragwürdig erscheinen müssen, gerade im Jahr der Aufdeckung der NSU-Mordserie"

     

    Was bitte hat denn die jahrealte NSU-Sache mit linksextremistischer Musik zu tun? Beeinflussen die sich irgendwie gegenseitig?

    Bitte erst denken, dann tippen.

  • O
    Ossi

    Wenn Staat und VS jetzt das "linke Auge" völlig zukneifen, dann kommen wir leicht näher an eine kommunistische Diktatur, als wir je an ein NS-Regime gekommen wären. Gerade wir ehemaligen DDR-Bürger haben für linke Diktaturelemente eine feine Nase, ist unser letzter Kontakt noch nicht einmal eine Generation her.

     

    Musik rechte wie linke dient erfolgreich dem Aufhetzen demokratisch ungefestigter Jugendlicher. Da lohnen mehr als nur ein genauer Blick.

  • P
    pekerst

    "Feine Sahne Fischfilet" spielen Punk... wie die aus dem pommernschen Demmin stammende Band Feine Sahne Fischfilet (FSF), die in Texten zum entschlossenen Kampf gegen rechts im braunsumpfigen Bundesland aufrufen. ... Feine Sahne Fischfilet waren eine bis dato kaum überregional bekannte Punkband...

    Ich frage mich jedes Mal, wenn ich so etwas lese, warum einer Band, die einen Singular-Namen trägt, ein Plural-Prädikat angehängt wird.

  • D
    demokrat

    Das T-Shirt "F#CK COPS" ist doch schon ein Beweis wie die Band es mit dem Staat hält. Die Texte sind denen von rechten Bands in ihrer verfassungsfeindlichkeit vergleichbar. Also richtig gehandelt, VS, wehret den Anfängen!

    Die Frage, wer hier "Fschistenpack" ist, stellt sich also sehr wohl, und es ist nicht der VS, wie Kommentatoren hier schreiben.

  • T
    Tobias

    Der Artikel erinnert mich an meine Kinder, beide im Kindergartenalter.

     

    Wenn ich mit dem einen schimpfe, fällt ihm garantiert etwas ein, das das andere gemacht hat, was noch viel schlimmer war und es versucht sich damit zu rechtfertigen.

     

    Genauso argumentiert Herr Uhthoff.

    Weil wenig bis gar nichts über die NSU im Bericht steht, darf auch nichts über linksfaschistisch angehauchte in den Bericht oder wie?

     

    Das Falschere macht das Falsche nicht richtiger!

  • T
    Taylor

    Die Mukke ist schrecklich, die Jungs wirken lächerlich, man sollte sie nicht so ernst nehmen...

  • B
    Bürger

    "Staatsgefährdend" erscheint mir immer mehr der m. e. "merkwürdig motivierte..." so genannte "Verfassungsschutz" in Mecklenburg-Vorpommern. Entweder sind die nicht ausgelastet, oder sie haben eine böse Lastigkeit :-(

  • R
    riot77

    m.s. hat recht!

  • M
    Micha

    @bla:

     

    Nur das sie das Lied erst verändert haben (um den Sexismus im Refrain zu streichen) und mittlerweile garnicht mehr spielen. Also ist das Postpupertieren eventuell schon vorbei (seitdem die Jungs aus der Pupertät sind).

  • T
    thogo

    Tja, wen überrascht das? Die symbiotische Beziehung zwischen dem "Verfassungsschutz" (eher Nazischutz) und der rechtsradikalen Terrorzellen sind doch nun aufgeflogen. Da sucht man halt verzweifelt einen "linken Feind" um davon abzulenken. Da muss dann halt zur Not auch eine eher pubertäre Punkband herhalten.

     

    Gerechterweise müsste der Verfassungsschutz zerschlagen und die dortigen Unterstützer (und meiner Meinung nach Vordenker) der braunen Terrorbanden einer langen Freiheitsstrafe zugeführt werden.

     

    Solange aber der braune Terror von der selbst ernannten bundesdeutschen Eliten von Schwarz-Geld bis Rot-Grün als Machtinstrument genutzt wird wird sich eh nix ändern.

  • KR
    Karl Ranseier

    @Buerger 1972

     

    Es mag sein, daß beide Ränder gleich weit entfernt aussehen.

    Ich sehe trotzdem einen Unterschied zwischen denen, die eine nationale Diktatur errichten wollen, in der jegliches Anderssein bestraft wird, und denen, die versuchen die Menschen in ihrer Verschiedenheit zu achten und gleich zu behandeln.

    Natürlich bin ich mir bewußt, daß es auch einen Links-Faschismus gibt. Im Großen und Ganzen ist die Linke Szene jedoch darum bemüht, die Demokrate zu stärken, weiterzuentwickeln und dabei vielleicht auch Wege auszuprobieren, die jenseits unseres aktuellen Staatsgebildes ist.

    Und (@bla) der Hass auf Polizisten wirkt vielleicht Anti-Demokratisch, hat aber eher was mit Gewalt und Gegengewalt zu tun (ohne definieren zu wollen, was zuerst war), als mit der Ablehnung der Demokratie.

    Eine Demokratie kann per se auch ohne eine Institution 'Polizei' funktionieren.

     

    MfG

    Karl R.

  • B1
    Buerger 1972

    bitte keine Kinder kriminalisieren. Richtig ist aber auch: aus der Mitte der Gesellschaft gesehen sind linksextrem und rechtsextrem ähnlich weit entfernt. Haben möchte ich beide nicht und durch Staatsgelder - also auch meine üppigen Steuern - möchte ich beide Strukturen nicht stützen. Lechts oder rinks!

  • T
    Taz-hat-Tunnelblick

    Ach so - das beschmieren von NPD-Plakaten und deren Büros ist gaaaanz doll,

    aber das beschmieren von SPD und Ex-SED "Linkspartei" ist ein so übles Verbrechen, dass sofortige Mahnwachen und mehr Geld im "Kampf gegen Rechts" angesagt ist.

     

    OMG...

  • F
    Fawkrin

    Ich stelle mir mal wieder die Frage, ob der Staatsschutz nicht längst von Neonazis unterwandert wurde.

  • M
    M.S.
  • T
    Toredo

    Kommentar gelöscht. Bitte keine Gewaltverherrlichung.

  • KK
    Kein Kunde

    Ist nur Konsequent, wir leben in einem schwachen Faschismus, da muss man sich ja nichts vormachen.

     

    Im Sinne der Besitzstandswahrer (die hier von Grün bis Schwarz vertreten sind) verhält sich der Verfassungsschutz nur richtig.

     

    Und vielleicht versteht man das auch erst richtig, wenn man erst einmal so einen schönen SUV vor der Tür stehen hat, aber einer der Autos anzündet ist aus der Perspektive mit Sicherheit verwerflicher, als einer, der Kopftuchmenschen umbringt.

    Die vermehren sich ja eh in den Augen einigeer Bestsellerautoren im Lande zu schnell.

  • D
    Dom

    Das einzig sehr gefährliche hier ist der VS. Mittlerweile wird der VS in seiner Peinlichkeit nur noch von dem Faschistenpack selbst übertroffen!

  • B
    bla

    Auf seinem T-Shirt steht leicht entfremdet "Fuck Cops".

    Ich bin kein Freund des Verfassungsschutzes und seiner Praktiken, aber ich möchte darauf hinweisen, dass, wer Fuck Cops auf seinem T-Shirt stehen hat, eine eindeutige Botschaft versendet. Inwiefern diese Botschaft dann Ausdruck von Ironie etc. sein mag, darüber kann und darf man sich streiten - aber über die Tatsache des Statements sollte man sich im Klaren sein.

  • D
    D.J.

    Hmm, wenn ich mir die Texte so durchlese. Man postpubertiert halt etwas vor sich hin - aber staatsgefährdend, ich weiß nicht :D

     

    "Wie jeden Freitagabend

    Geh ich in die Kneipe.

    Wir feiern, saufen so wie jeden Tag!

    Morgens, mittags, abends,

    Immer ist 'ne Party.

    Ich lebe so,, wie ich es mag!

    Ein Bier nach dem anderen

    Kippe ich mir hinter.

    Es ist Dreie, ich kann schon nicht mehr stehen.

    Meine Kumpels,

    Sie liegen auf dem Boden...

    Fußball, Ficken, Alkohol: Olé!

    Ja, so sind wir!

    Ja, so sind wir!

    In der einen Hand eine Frau,

    In der anderen 'ne Flasche Bier...

    Jaaa, ja so sind wir!

    Jetzt wache ich auf,

    Es ist schon Siebene.

    Meine Kumpels sind alle nicht mehr da.

    Ich mache mich auf meinen Weg

    Nach Hause,

    Doch ich befürchte, ich sehe wieder klar!

    Jetzt lege ich mich

    In mein kaltes Bett rein.

    Es dauert nicht mehr lange, ich schlaf ein.

    Doch plötzlich, da klingelt's

    An der Türe...

    Klausi lädt mich wieder mal zum Fußball ein.

    Ja, so sind wir!

    Ja, so sind wir!

    In der einen Hand eine Frau,

    In der anderen 'ne Flasche Bier...

    Jaaa, ja so sind wir!"