piwik no script img

Verfassung in der SlowakeiEhe nur für Heteros

Slowakei schreibt die Hetero-Ehe in der Verfassung fest. Für homosexuelle Paare stellt dieser Parlamentsbeschluss einen Rückschlag dar.

„Was das Gesetz bereits vorsieht“: der slowakische Ministerpräsident Robert Fico. Bild: dpa

BRATISLAVA afp | Während weltweit immer mehr Länder die Homo-Ehe einführen, hat das slowakische Parlament den Ehebund nun als Verbindung zwischen Mann und Frau in der Verfassung festschreiben lassen. Durch den Beschluss vom Mittwoch werden gleichgeschlechtliche Ehen zwischen Schwulen und Lesben faktisch auf Dauer ausgeschlossen.

Ein gemeinsamer Reformentwurf der sozialdemokratischen Regierungspartei von Ministerpräsident Robert Fico und der oppositionellen Christdemokraten wurde von 102 Abgeordneten verabschiedet, dagegen stimmten nur 18 Volksvertreter. Für die Verfassungsänderung war eine Zwei-Drittel-Mehrheit im 150 Sitze zählenden Parlament vonnöten.

Die Reform werde „keine drastischen Änderungen bewirken, sie besiegelt nur in der Verfassung, was das Gesetz bereits vorsieht“, sagte Fico. In der Slowakei, wo mehr als 70 Prozent der 5,4 Millionen Landeseinwohner Christen sind, gibt es auch keine eingetragenen Lebenspartnerschaften für homosexuelle Paare.

In einer Befragung aus dem Jahr 2012 hatten sich allerdings 47 Prozent der Slowaken für eine solche Möglichkeit ausgesprochen, nur 38 Prozent waren dagegen.

In mehreren europäischen Ländern wie Frankreich, England und Wales sind Eheschließungen zwischen Schwulen und Lesben inzwischen erlaubt. Lebenspartnerschaften gibt es unter anderem in Deutschland und Tschechien.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

3 Kommentare

 / 
  • 6G
    688 (Profil gelöscht)

    Na gut:)

     

    "Während weltweit immer mehr Länder die Homo-Ehe einführen, ..."

     

    ... wird der Eindruck erweckt, es gäbe in der Masse keine Angst vor solch Veränderung, keine Verachtung, keinen Ekel, keinen Hass gegen die "neue Freiheit" des Denkens und ...!?

     

    Ich bin sicher, nicht nur in meiner Wahrnehmung ist die funktionale Masse des "freiheitlichen" Wettbewerbs um ... von immernoch GLEICHERMAßEN unverarbeiteter und somit leicht MANIPULIERBARER Bewußtseinsschwäche Angst, Gewalt und "Individualbewußtsein" in "gesundem" Konkurrenzdenken bestimmt, AUCH BEI UNS - mich wundert garnichts, denn der Kreislauf des Faschismus ist immernoch und überall!!!

    • 6G
      688 (Profil gelöscht)
      @688 (Profil gelöscht):

      Selbstverständlich glaube ich auch weiterhin nicht an die Direktive der Prägung durch genetische Vorbelastung ;-)

  • 6G
    688 (Profil gelöscht)
    Kommentar entfernt. Bitte drücken Sie sich verständlich aus.