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Verena Hölzl über die Friedenskonferenz in BirmaZu oft enttäuscht

Es wurden viele Hände geschüttelt und die feinsten Trachten aufgetragen zum feierlichen Auftakt der Friedenskonferenz in Birmas Hauptstadt Naypyitaw am gestrigen Mittwoch. Der kriegsgeschüttelte Dschungel, wo noch wenige Tage zuvor das Militär Bomben auf die Rebellen abgeworfen hatte, erschien inmitten der feierlichen Bekundungen, Frieden zu wollen, noch weiter weg als sonst.

Doch da draußen erinnern sich Frauen daran, wie sie von Soldaten vergewaltigt wurden. Kinder müssen getrennt von ihren Eltern aufwachsen, Hunderttausende Kriegsflüchtlinge harren ohne Perspektive in trostlosen Lagern aus – und Landminen stehen bereit, um wahrscheinlich noch jahrzehntelang unschuldigen Bauern die Gliedmaßen zu zerfetzen.

Da draußen im Dschungel kann man über die Friedenskonferenz nur müde lächeln. Zu oft schon wurden die Minderheiten in der Vergangenheit von Friedensgesprächen enttäuscht. Wieso sollte es unter Außenministerin Suu Kyi, die selbst der Mehrheit der Bamar angehört, anders sein?

Die vielen Auseinandersetzungen zwischen der Zentralarmee und bewaffneten Gruppen der Minderheiten sind kein akuter Krieg, sondern ein fest verwurzelter Konflikt. Sechzigjährige Rebellen erzählen, wie sie sich, um ihre Minderheit zu verteidigen, schon mit zwölf Jahren zum Dienst an der Waffe meldeten. Militärgünstlinge sind so obszön reich, dass sie sich aus Dekadenz Bären als Haustier halten, während Ärzte das gemeine Volk im Schein von Taschenlampen operieren müssen.

Höchst diffizile Friedensverhandlungen sind da nur die Spitze des Eisbergs. Ob es in Birma jemals Frieden und Versöhnung geben wird, wird an den Menschen liegen. An ihrer Fähigkeit zu verzeihen, einander zu vertrauen und neu anzufangen. Den Kampf um die Demokratie und gegen die Militärjunta haben die Birmesen mit ihrem Mut und ihrer beeindruckenden Resilienz bereits gewonnen.

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