Vereinbarung zwischen Israel und Hamas: Waffenruhe eingetreten
Militante Palästinenser haben um Mitternacht den Beschuss Israels eingestellt. Israels Premier Ehud Olmert warnt jedoch vor zu großen Hoffnungen: Hamas habe sich nicht geändert.
TEL AVIV/GAZA dpa Die zwischen Israel und den militanten Palästinensergruppen im Gazastreifen vereinbarte Waffenruhe ist in den ersten Stunden eingehalten worden. Sie war am Donnerstagmorgen um 6 Uhr Ortszeit (5 Uhr MESZ) offiziell in Kraft getreten. Militante Palästinenser hätten den Beschuss Israels bereits seit Mitternacht eingestellt, sagte ein Armeesprecher am Morgen in Tel Aviv. Zuvor seien am Mittwoch noch mehr als 30 Raketen sowie zehn Granaten auf Israel abgefeuert worden.
Nach Angaben des Sprechers hat Israel noch wenige Stunden vor Beginn der Waffenruhe eine Gruppe von Palästinensern angegriffen, die selbst gebaute Raketen auf Israel abfeuern wollten. Nach palästinensischen Angaben kam dabei ein Hamas-Mitglied ums Leben.
Die unter ägyptischer Vermittlung ausgehandelte Waffenruhe soll vorerst ein halbes Jahr gelten. Als nächsten Schritt soll Israel dann vom kommenden Sonntag an schrittweise die Blockade des Gazastreifens lockern, damit 1,4 Millionen Palästinenser seit Monaten erstmals wieder mit großen Mengen an Nahrungsmitteln, Baustoffen, Rohmaterialien, Treibstoff und Konsumgütern versorgt werden können.
Israels Premier Ehud Olmert hatte wenige Stunden vor Beginn der Waffenruhe noch vor zu großen Erwartungen gewarnt. Die Waffenpause sei sehr brüchig und könne von sehr kurzer Dauer sein, weil sich Hamas und andere Terrororganisationen nicht geändert hätten, sagte Olmert. Er habe deshalb die Armee angewiesen, für den Fall eines Bruches der Waffenruhe bereit zu sein.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Rechtsextreme Demo in Friedrichshain
Antifa, da geht noch was
Wahlprogramm der Union
Scharfe Asylpolitik und Steuersenkungen
++ Nachrichten zum Umsturz in Syrien ++
Neue israelische Angriffe auf Damaskus
Scholz stellt Vertrauensfrage
Traut mir nicht
Krise bei Volkswagen
1.000 Befristete müssen gehen
Russlands Nachschub im Ukraine-Krieg
Zu viele Vaterlandshelden