VORMERKEN : Zwei Jahre ist es nun her, dass mit dem Kollaps der Lehman Brothers die Krise in die Welt kam. Morgen gibt es dazu ein paar Krisen-Splitter
Es scheint wieder aufwärtszugehen, oder man hat sich einfach an sie gewöhnt, an die „Krise“: Im laufenden Jahr jedenfalls finden sich im taz-Archiv zu diesem Stichwort gerade mal 1.127 Treffer, was doch nichts ist zu den 2.754 Einschlägen im Jahr 2009, dem Krisenjahr. Das bereits im September 2008 begann, als die Lehman Brothers, Amerikas größte Investmentbank, ihr Geschäft einstellten. Das ist morgen, am Dienstag, nun zwei Jahre her. Anlässlich dieses Jahrestags präsentiert Martin Keßler im Babylon Mitte in einer Werkstattveranstaltung sein aktuelles Dokumentarfilmprojekt mit Beobachtungen zur Weltwirtschafts- und Finanzkrise, und dazu gibt es bei diesen „Krisen-Splittern“ eine Diskussion unter anderem mit einem Lehman-Brothers-Geschädigten, einem Zeitzeugen der Weltwirtschaftskrise der Zwanziger und Sahra Wagenknecht. Und in der Böll-Stiftung kann Sony Kapoor aus der Binnenperspektive berichten, weil der Finanzexperte ein Ex-Lehman-Banker ist, der in seiner Vorlesung auch darauf eingeht, was aus dem Lehman-Kollaps gelernt werden kann: „Lehman ist tot – lang lebe Lehman!“ TM
■ Krisen-Splitter: Babylon Mitte, Rosa-Luxemburg-Straße 30. Dienstag, 19.30 Uhr ■ Sony Kapoor: Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstraße 8. Dienstag, 19.30 Uhr