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Archiv-Artikel

VHS am Küchentisch

Bildung für alle allüberall: Die Volkshochschule klopft an und eine Stadt öffnet ihre Türen. Gastgeber gesucht

Von dab

bremen taz ■ Zur großen Semestereinstiegssause am Donnerstag im La Milonga wird die Bremer Volkshochschule auch ihren diesjährigen Schwerpunkt „SalonBildungBremen – eine Stadt öffnet ihre Türen“ vorstellen. Grundgedanke dieses aus dem Kulturhauptstadtfonds geförderten Projekts ist, Privat- und Geschäftsräume für Wissens- und Kulturaustausch zu öffnen – und Bremen für die Woche vom 23. bis 29. April zu „Europas größter Volkshochschule“ machen.

„Alltägliche Bildung passiert am Küchentisch oder im Wohnzimmer“, erklärt Theatermacher Oliver Behnecke, der sich mit Stadtrauminszenierungen bisher in Gießen einen Namen machte. Jetzt hat er die Koordination für das VHS-Projekt übernommen. Dabei gehe es hier mehr um Initiierung denn Inszenierung. „Wir wollen sichtbar machen, dass Bildung alle angeht, und dass sie überall passiert.“ VHS-Direktorin Barbara Loer ergänzt: „Bildung hat immer eine soziale Komponente.“ Man habe hier die Idee der alten Bildungssalons des aufstrebenden Bürgertums übernommen.

Und so funktioniert’s: Die Kurse des laufenden VHS-Programms – in der letzten Aprilwoche an die 600 – sollen in Privatwohnungen oder Geschäftsräumen stattfinden. Die GastgeberInnen – es werden noch welche gesucht – dürfen sich gleichzeitig auch als DozentInnen betätigen. Ein Acryl-Malkurs könnte im Autohaus abgehalten werden, Rhetorik-Kurse in der guten Stube einer Politikerin oder der Kochkurs bei der 80-jährigen Omi von nebenan. Wenn ein Stadtarchitekt in der Wohnung eines Bauarbeiters über Stadtplanung spricht, dann kann sich der Bauarbeiter dabei als Experte einbringen.

Auf dem Marktplatz wird übrigens eine Finnhütte aufgebaut. Zum Finnisch lernen. dab

GastgeberIn sein? ☎ 01 73 / 360 47 92