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Urdrüs wahre KolumneUniversal Monkee Blues

Jetzt, da Brigittegitt Dreyer ihre Führungsposten bei Verdi verloren hat, wofür ich dem dafür verantwortlichen Intrigenreferatsleiter mit der ehrenvollen Bezeichnung „Bestaktivist“ danken möchte – jetzt kann ich es ja wagen zu fragen, ohne auf Probleme mit gewerkschaftlicher Gegenmacht zu stoßen: Ist die Kollegin Dreyer Mutter, Tante oder Zwillingsschwester von Vera Lengsfeld? Nicht weiter wichtig, gewiss, aber es würde doch so prachtvoll in die Wundertüte meiner Vorurteile passen – und für die Ex-Funktionärin springt vielleicht noch ein Nebenjob als Lookalike-Model für Miss Vera dabei heraus.

Auf dem Wochenmarkt will eine drahtige Gemüseverkäuferin mit urtümlichem Kleinststand von mir für ein Bund Suppengrün stolze zwei Euro haben, und obwohl ich niemanden im Preis drücken will für die Erzeugnisse seines Küchengartens, so kann ich meine Verwunderung über diese Kalkulation nicht ganz verhehlen. Worauf mir die Grünhökerin ungefragt erläutert: „Wissense, ich hatte diese Woche so viele Ausgaben, da muss ich einfach maln bischen mehr nehmen heute.“ Wie gut, dass vermutlich diesmal kein Neuwagenkauf anstand!

Ein Alb lastet auf meinem armen Leibe, seit ich die Aussage des Zeugen Henrik K. Hahm aus dem Untersuchungsausschuss zur bremischen Immobilien- Mafia vernommen habe: „Herr Keller arbeitet seit zehn Jahren in enger Kooperation fruchtbar mit Herrn Zech zusammen“. Fruchtbar – wie entsetzlich, brandgefährlich und so weiter! Am Ende vermehrt sich sowas und dann fließt noch mehr Geld und noch mehr Beton, um diese Monsterbabies zu nähren. Warum findet sich keiner, der solchen Lümmeln beizeiten die mit keimtötendem Gel verschmierte Tüte über den Fruchtständer zieht?

Im Reformhaus findet sich ein mineralisches Deo im Regal, das ausweislich eines dazugehörigen Faltblatts „für frische Luft an allen Orten und bei jeder erdenklichen Ursache sorgt: das Übel verschwindet im Handumdrehen.“ Wenn dieses Zeug demnächst als Partei auf den Markt kommt, haben die Gründer meine Stimme sicher – solange sie diese fundamentalistische Linie beibehalten und sich nicht doch nach bekannten, aber kaum bewährten Vorbildern mit dem Mief arrangieren.

Wie willfährig sind doch diese diese diese diese sagen wir mal Herren und Damen der Wissenschaftsdeputation, wenn sie die tierquälerische Folterforschung an der Bremer Uni dem Aufstand der warm pochenden Herzen dieser Stadt zum Trotz als grundgesetzlich garantierte Freiheit verteidigen und die Affenschinderei weiterhin aus Steuermitteln finanzieren lassen. Längst haben die mir vertrauten Schimpansen Fritz und Friederike den Stab über diese verderbte Mischpoke gebrochen und wundern sollen sich die Deputierten nicht, wenn demnächst der Große Gorilla vor sie tritt, um sie für jede Pein zur Rechenschaft zu ziehen, die je ein Makake hierzulande je unnütziglich für eitle Deppen erlitten hat. Dann aber wird Geschrei sein, Bitten und Betteln um Gnade. Doch der Große Gorilla, er wird sagen: „Was ihr getan habt dem geringsten Eurer Brüder, das habt ihr mir getan!“ Nee, Euch kann niemand mehr helfen, sei’s drum, denn jetzt stürmt der Universal Monkee Blues die Charts. Weiß ganz ganz sicher Ihr Ulrich „Stop It“ Reineking

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