piwik no script img

Uranabbau im KongoKongos strahlendes Geheimnis

Das Bergbaurevier von Katanga wird zum geheimen Eldorado der Atomindustrie. Wer darüber recherchiert, begibt sich in Gefahr.

Schmuck aus Kupfererz – auch der kann winzige und gefährliche radioaktive Partikel enthalten Bild: Simone Schlindwein

LUBUMBASHI taz | Es sind Bilder wie aus einem Horrorfilm, die Doktor Gabriel Kapya auf seinem Schreibtisch ausbreitet. Sie zeigen Embryos: ohne Kopf oder mit offener Bauchdecke, einer ist zweigeschlechtlich. Der Gynäkologe verzieht vor Ekel das Gesicht, dabei hat er diese Babys selbst entbunden. „Der kopflose Embryo war sogar am Leben“, sagt er.

Der kongolesische Arzt sitzt in seinem Büro in der Poliklinik Nummer 17 in Lubumbashi, der Hauptstadt der Provinz Katanga im Süden der Demokratischen Republik Kongo. Im Wartezimmer warten dutzende hochschwangere Frauen, die meisten machen ein besorgtes Gesicht.

Doktor Kapya gilt als Spezialist in der Früherkennung von Missbildungen – unfreiwillig hat er damit in den 31 Jahren seiner Berufslaufbahn viele Erfahrungen gemacht, weil er als Betriebsarzt für das größte staatliche Mineralienunternehmen Gécamines die Schürfer und deren Familien versorgte. Zum Höhepunkt des globalen Rohstoffbooms 2007, als die Kupferpreise in die Höhe schossen und tausende Schürfer illegal in die verlassenen Tagebaugelände strömten, seien besonders viele Fälle aufgetaucht. „Ich hatte damals innerhalb von drei Monaten sechs Fälle ganz seltener Missbildungen“, sagt er. Auch das Kind ohne Kopf war dabei.

Atomic Africa

Der Film: Am Donnerstag, den 6. Juni 2013, um 23.15 Uhr zeigt WDR3 den Dokumentarfilm "Atomic Africa" (85 Min.) über Afrikas fatale neue Liebe zum Atomstrom. Die Autorin Simone Schlindwein hat bei der Produktion im Kongo mitgearbeitet; der Film spielt auch in Tansania und Niger. Filmregisseur Marcel Kolvenbach und der kongolesische Aktivist Golden Misabiko treten bei einer öffentlichen Filmvorführung am Montag, den 10. Juni in Berlin auf: TU Hauptgebäude, Raum H 1028, 20 Uhr.

„Das Schlimme war immer, dass wir den Frauen die Föten nicht zeigen konnten. Sie wären schwer traumatisiert worden“, sagt Kapya. Doch was ist der Grund für diesen Horror? Der Arzt schweigt einen Moment. „Die einzige Erklärung, die wir dafür finden konnten, war, dass wohl beide Elternteile in den Minen über lange Zeit hinweg radioaktiver Strahlung ausgesetzt waren.“

Heute Sperrgebiet

Die Provinz Katanga mit der Hauptstadt Lubumbashi liegt mitten im Herzen des Kupfergürtels, der sich vom Süden des Kongo nach Sambia zieht. Hier lagern in abertausenden Schichten unter der Erde die seltensten Rohstoffe in weltweit einmaliger Konzentration: Kupfer und Kobalt, seltene Erden – und Uran. Berühmt und berüchtigt wurde diese Gegend durch die US-Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki 1945. Das Uran dafür stammte aus der Mine Shinkolobwe, 120 Kilometer entfernt.

Heute ist Shinkolobwe Sperrgebiet. Uranabbau und -export wurde 2004 per Präsidialdekret verboten. Offiziell buddeln im Umland viele internationale und lokale Rohstoffunternehmen sowie eine Armada an selbständigen Schürfern nur nach Kupfer oder Kobalt. Doch in der Schattenwirtschaft dreht sich in Katanga nach wie vor alles um das seltene, strahlende Uran.

UN-Ermittlungen haben ergeben, dass Geheimdienstler den Schmuggel über die Grenzen nach Sambia und Tansania orchestrieren. Von dort aus geht es auf den Weltmarkt: auch nach Iran und Nordkorea, so die Ermittler. Die offiziell geschlossenen Minen würden von der Präsidentengarde bewacht.

Immer auf der Hut

Deswegen gilt der Uranhandel als Kongos Staatsgeheimnis Nummer eins. „Uran lagert nicht nur in Shinkolobwe, sondern überall, vermischt mit Erzen“, erklärt Jean-Claude Baka von der Menschenrechtsorganisation Asadho (Afrikanischer Verband zur Verteidigung der Menschenrechte). Man könne in jeder Mine auf Uran stoßen.

Der Anwalt sitzt in einem der feinen Hotels der Innenstadt. Aus seiner Tasche holt er einen türkisgrünen Klumpen, ein Stück Kupfererz. „Auch hier sind in winzig kleinen Anteilen radioaktive Elemente drin“, sagt er.

Der kleine hagere Mann gilt in Katanga als der Frontmann im Kampf gegen Verstrahlung. Asadho hat Langzeitstudien veröffentlicht. Seit 2004 besucht Baka regelmäßig die Siedlungen entlang des Flusses Kafubu, rund 30 Kilometer südöstlich. Hier gefährden laut Asadho nicht nur giftige Chemikalien die Gesundheit, sondern auch radioaktive Strahlung.

Wegen Landesverrats verhaftet

Bakas Chef Golden Misabiko hatte 2009 einen Deal aufgedeckt, in dem Präsident Joseph Kabila dem französischen Nuklearkonzern Areva das Gebiet um Shinkolobwe zusicherte. Misabiko wurde vom Geheimdienst verhaftet, wegen Landesverrats. Er kam erst auf internationalen Druck wieder frei. Heute lebt er im Exil in Südafrika, Kollege Baka hält in Lubumbashi die Stellung. Vorerst noch.

Baka guckt sich immer wieder nervös um. Mit Journalisten gesehen zu werden, ist gefährlich für ihn. Als sich Männer am Nebentisch im Hotelgarten niederlassen und schweigend in die Luft gucken, wird Baka misstrauisch. Er spurtet durch die Lobby zum Auto: „Ich muss immer achtsam sein“, sagt er.

Die gut geteerte Straße in Richtung Südosten führt zuerst durch das Stadtviertel, wo das staatliche Unternehmen Gécamines ansässig ist, in dem Doktor Kapya so lange gearbeitet hat. Die elfstöckige Firmenzentrale, umgeben von Arbeitersiedlungen, ragt wie ein Flaggschiff in den Himmel: Einst belgischer Kolonialbetrieb zur Ausbeutung des Kupfergürtels, fuhr der Gigant nach der Unabhängigkeit 1960 enorme Gewinne ein. Dann wurde der Konzern unter der Mobutu-Diktatur von korrupten Beamten restlos ausgemolken, bis er unterging wie die „Titanic“. Seine Minen lagen brach und wurden Objekt der Begierde von Schürfern und Schmugglern.

LKWs verteilen den Staub

Jenseits der Firmenzentrale zeigt Baka auf einen gewaltigen Haufen. Ein Förderband führt an der Flanke den Hügel hinauf, ein Trog kippt oben die Schlacke ab, die bei der Kupferverhüttung anfällt. Seit Gründung von Gécamines wächst dieser Haufen, genannt „Terril de Lubumbashi“, gen Himmel. Auch die Zweitverwertung der Schlacke ist ein lukratives Geschäft. „Damit lassen sich Straßen ausbessern“, erklärt Baka und zeigt auf einen vollbeladenen Lastwagen, der das Fabrikgelände verlässt.

Bergbaufirmen sind gesetzlich verpflichtet, als Entschädigung für die Umweltverschmutzung Straßen zu reparieren. „Das Problem ist, dass sich auch in diesen Überresten radioaktive Partikel befinden“, sagt Baka und kurbelt schnell das Autofenster hoch. „Diese Lkws verteilen den radioaktiven Staub überall in der Stadt.“ Später im Hotel messen wir mit dem Geigerzähler den Staub auf der Fensterbank, und tatsächlich – er schlägt aus.

Rund 30 Kilometer außerhalb biegt Baka zwischen Hügeln und Maisfeldern auf einen Feldweg ein. Am Ende stehen drei ärmliche Holzhütten. Dahinter liegen einige künstliche Fischteiche. Sie werden mit Wasser aus dem Kafubu-Fluss gespeist. Wenige Kilometer flussaufwärts liegt die Mine Luiswishi.

Verseuchtes Wasser

Seit fast zehn Jahren besucht Baka hier regelmäßig Ariette Kapinga. Die alte Frau erzähle ihm immer schreckliche Geschichten, sagt er. Tote Fische im Teich, der Mais wachse nicht, Kinder stürben an Durchfall, Hautreizungen. „Das liegt an den Überresten der Chemikalien aus dem Bergbau im Wasser, doch manchmal messen wir auch Radioaktivität“, sagt Baka. Er beugt sich in den Tümpel, um eine Plastikflasche zu füllen. Dann hantiert er mit dem digitalen Geigerzähler. Doch er piepst nur ganz schwach.

Auf dem Rückweg wird Bakas Wagen gestoppt: Fünf Männer in Zivil, mit Funkgeräten und Pistolen am Gürtel, prüfen die Papiere. Sie kennen Baka, Baka kennt sie. Die gleichen Leute hatten 2009 auch seinen Boss Misabiko festgenommen. Als sie Journalisten sehen, winken sie: mitkommen. Baka lassen sie gehen.

Weihnachtslieder

Katangas Geheimdienstzentrale wirkt wie eine Ruine. Die Fensterscheiben sind kaputt, die Farbe ist von den Wänden abgeblättert. Nirgends steht ein Computer. Im Treppenhaus riecht es nach Urin. Im Wartezimmer des Chefs sitzen Männer mit Sonnenbrillen und Funkgeräten. Im Hintergrund laufen Weihnachtslieder, dabei ist Weihnachten schon lange her.

Im Chefbüro brummt die Klimaanlage. Hier ist es gefühlte 20 Grad kälter. Der Chef, der einen feinen Anzug und eine goldene Uhr trägt, lehnt in seinem Ledersessel, er beäugt die Flachbildmonitore. Sie übertragen Bilder von Überwachungskameras. In der Ecke steht ein Maschinengewehr. „Was wollt ihr?“, fragt er ohne Begrüßung.

Für 200 Dollar lässt er sich breitschlagen. Er verspricht unter Begleitschutz eine „Minentour“. In einem klapprigen Geländewagen fahren uns die Männer zuerst in eine Kneipe, Bier trinken. Anschließend auf einen Touristenmarkt in einem Dorf nahe Luiswishi. Dort gibt es Armreifen und Anhänger aus Erz.

Erst nachts treffen wir Baka heimlich in einer dunklen Gasse. „Der ganze Staatsapparat ist bemüht, das Geheimnis zu hüten“, sagt er kopfschüttelnd. Dann fragt er nach den Armreifen. „Auch die können strahlen“, warnt er. Doch der Geigerzähler schlägt nicht aus.

Mächtiger Honorarkonsul

Aus der Mine Luiswishi soll laut UN-Ermittlern illegal gehandeltes Uran stammen, wenn auch nur schwach radioaktives. Die Mine betreibt CMSK (Minenunternehmen Süd-Katanga), ein Konsortium aus Gécamines und der privaten Forrest Group.

Ein künstlicher Wasserfall rauscht die Glasfassade des Forrest-Firmensitzes in Lubumbashi hinunter. Masken und Holzstatuen schmücken den Korridor. Im Chefbüro trinkt Katangas Gouverneur Moise Katumbi Kaffee mit seinem Freund George Forrest, Kongos mächtigstem Privatunternehmer.

Türöffner für internationale Konzerne

Laut Wikileaks-Depeschen wird Forrest verdächtigt, Uran in den Iran verkaufen zu wollen. Auch die Luiswishi-Mine wird genannt. Die UN-Ermittler stießen auf ähnliche Hinweise. Forrest ist auf die Frage vorbereitet: „Man beschuldigt uns immer, aber noch keiner hat auch Beweise geliefert“, sagt er patzig. Er werde dagegen vor Gericht ziehen.

Der alte Forrest hat ein lukratives Image zu verteidigen. In der Branche gilt er als Türöffner für internationale Konzerne, die in Katanga Fuß fassen wollen. Als Honorarkonsul Frankreichs hatte er auch den Areva-Deal zur Urankonzession von Shinkolobwe mit eingefädelt.

Areva interessiert sich nicht nur für kongolesisches Uran. Auch in Mali, Niger und der Zentralafrikanischen Republik hat der Weltmarktführer in der Atomenergiebranche Konzessionen erworben. Das Wettrennen um Afrikas Uran hat begonnen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

16 Kommentare

 / 
Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • nein, leider ein sehr schlechter Artikel.

    Stimmt, das Uran für die Atombomben kam aus Katanga, und zwar über den Umweg Belgien- Deutschlend - USA

    > Veterans Today nuclear education >5

    Damit konnte sich die USA in Japan an den Verhandlungstiosch bomben UND in das bereits von Japan unabhängige Korea einmarschieren (in China liefen die Dinge nicht nach den Vorstellungen der USA, auch wegen der Unterstützung Mao's durch Koreaner, die sich der Japanischen Herrschaft entzogen). Als auch die neuen Kolonialherren abgezogen waren, entfesselte der vergoldete Westen einen mörderischen Krieg unter dem Mäntelchen der Nachfolgeorganisation der Weltkriegs Alliierten, der UN, gegen die zurückkehrenden Koreaner. Die USA stellte freundlicherweise ihre Streitmacht samt Oberbefehl zur Verfügung. Der Krieg dauert an, zwischen UN und China- Nordkorea besteht ein Waffenstillstand, den nicht mal Südkorea zu unterzeichnen bereit war.

    Nach 1945 nutzten die USA Katanga direkt als 'ihre' Uran Quelle, darum wurde Lumumba ermordet, darum wurde Hammarskjöld ermordet.

  • A
    Anonymus

    Der Bericht wurde zwar am 06.06.2013 um 23:15 Uhr gesendet, mittlerweile wurde er aber aus der ARD/WDR-Mediathek gelöscht. Selbst die Programmübersicht beim WDR wurde für den 06.06.2013 nachträglich geändert...als ob es den Bericht nie gegeben hätte.

  • M
    magy

    06.06.2013 14:25 UHR

    von pro AKW:

    Die Uranvorkommen in der Erdkruste sind natürliche Vorkommen, warum dann diese Aufregung hä?!

    Der Mensch soll sich die Erde untertan machen, nicht umgekehrt, so steht es in der Bibel.

    Unser Schöpfer wußte schon was er tat.

     

    Meine Antwort:

    Wie Rita schon schreibt, die Sache mit dem Hirn, das jeder hat um zu denken. Bei manchen Leuten hab ich da starke Zweifel.

     

    Der Mensch soll sich die Erde untertan machen ? Nur der Mensch hat, wie so viele andere Dinge auch, es für sich interpretiert, die Erde darum ausplündern zu dürfen.

     

    Man kann der Erde nicht nur entnehmen, man muss ihr auch etwas geben und das ist mindestens Dankbarkeit dafür, das wir jeden Tag zu Essen haben. Wer in die Erde keine Samen gibt wird nichts ernten können, wer die Pflanzen nicht begießt wird nichts zu Essen haben. Also man muss der Erde etwas geben, und sie beschenkt uns mit Früchten, Gemüse usw. Eigentlich eine ganz einfache Sache, wenn man ein Hirn zum Denken hat.

     

    Denken, ist Glückssache sagt ein sehr weiser Spruch.

     

    Wir plündern ja nicht nur die Erdschätze wie in Afrika aus, sondern auch die Menschen, die vor unseren Augen verhungern müssen, weil überaus geldgierige Investoren und fremde Länder ihre Erdschätze plündern um sich im Übermaß zu bereichern, oder die dortigen Bevölkerungen von ihren eigenen geldgierigen Politikern und ihren Armeen dafür abgeschlachtet werden.

     

    Man sollte Leute wie den Pro AKW Schreiber zu den Uranminen schicken und dort ein paar Jahre leben und arbeiten lassen unter den gleichen Bedingungen wie die Afrikaner dort.

  • I
    Irmi

    06.06.2013 10:27 UHR

    von RB001:

    Immerhin wissen wir jetzt, es piepst nur ganz schwach.

    Eine starke Aussage, da hat jemand von nicht viel Ahnung

     

    dazu schreibt Margit:

    06.06.2013 10:05 UHR

    von Margit:

    wer heute noch sagt ìst doch egal, ist doch weit weg`ist entweder Zyniker oder GRENZENLOS DUMM.

     

    Mehr muss man nicht dazu sagen, weil sie absolut recht hat.

     

    06.06.2013 08:20 UHR

    von Marcel:

    Fesselnder Artikel!

     

    Bleiben einem als Leser nur die Fragen: Wie gehts weiter, wie ist es in der Miene?

    Der Geigerzähler schlägt auf dem Fensterbrett aus, viel, wenig, im Vergleich zu was?

     

    In den Minen geht es weiter, Leute die drüben keine andere Möglichkeit haben Geld zu verdienen, werden weiter das Gesundheitsrisiko eingehen müssen.

     

    Wie sehr der Geigerzähler ausschlägt ist hier doch nicht die Frage, sondern die Folgen für die Menschen und die Umwelt dort.

     

    Leider werden die kranken Leute nicht befragt, leider können die krassen Bilder von missgebildeten Babys nicht veröffentlicht werden, weil die Wahrheit weht tut zu sehen. Wenn so krasse Bilder wie ein Baby das ohne Kopf auf die Welt kam gezeigt würden, käme der Aufschrei der Entrüstung wie man so etwas nur zeigen kann.

     

    Wer Uran verstrahlten Schmuck trägt wird die Folgen sehen.

  • R
    rita

    pro AKW,

     

    ganz nebenbei hat "unser Schöpfer" (sofern es einen solchen gibt) uns auch ein Hirn gegeben mit der Fähigkeit zu denken und analysieren, auf dass wir unterscheiden zwischen Gut und Böse, Nützlich und Schädlich und uns letzten Endes entscheiden, welchen Weg wir einschlagen möchten. Und (auch wenn ich nicht wirklich gläubig bin) bezweifle ich (falls es Ihn gibt), dass "Er" bei seiner Schöpfung die Idee hatte, dass dieselbe so genutzt wird - zur Vermehrung des Reichtums Weniger skrupelloser Geschäftemacher und der Vernichtung anderer Menschen und ganzer Landstriche.

  • PA
    pro AKW

    Die Uranvorkommen in der Erdkruste sind natürliche Vorkommen, warum dann diese Aufregung hä?!

    Der Mensch soll sich die Erde untertan machen, nicht umgekehrt, so steht es in der Bibel.

    Unser Schöpfer wußte schon was er tat.

  • O
    ostzone

    sehr interessante/r artikel und kommentare. kleine perfektionierung: bei dem kupfererzschmuck kann es sich ja nur um malachit, ein sogenannter halbedelstein handeln. irgendwie hab ich beim lesen diese erwähnung erwartet.

  • M
    magy

    Der alte Forrest hat ein lukratives Image zu verteidigen. In der Branche gilt er als Türöffner für internationale Konzerne, die in Katanga Fuß fassen wollen. Als Honorarkonsul Frankreichs hatte er auch den Areva-Deal zur Urankonzession von Shinkolobwe mit eingefädelt.

     

    Da zeigt sich doch erneut, welche Verbrecher da drüben unterwegs sind. Geld scheffeln ist der einzige Lebensinhalt solcher Leute. Der feine Herr wird nicht mal dafür belangt wie sehr er die Bevölkerung schädigt und die Umwelt.

     

    Sollte die Menschenrechtsorganisation Ashado Demos organisieren und Bilder der misgebildeten Kinder zeigen. Anzeigen bei der Justiz machen gegen Kabila, seiner Minister die für Bergbau zuständig sind, wie den Hr. Forrest der den hoch schädlichen Dreck verschachert obwohl in der Mine nicht mehr gefördert werden darf, wie auch die sogenannten Investoren die illegal das Zeug kaufen. Korruption ist außer Uran die Geldgier das größte Gift für das kongolesische Volk.

  • W
    Wolfgang

    Franz. AREVA weltweit im Einsatz.

    (Europa-Afrika-China-USA-Japan etc.)

     

    Laut eigenen Angaben war die Areva 2012 mit 9760 t U die zweitgrösste Uranproduzentin weltweit. Die kasachische Kasatomprom nahm mit 11900 t U den Spitzenplatz ein.

     

    In Anwesenheit des neuen chinesischen Präsidenten Xi Jinping und des franz. Präsidenten F. Hollande unterzeichnete Luc Oursel, u.a. CEO der Areva-Gruppe, am 25. April in Peking "eine Reihe Schlüsselvereinbarungen".

     

    Die Vereinbarungen umfassen eine Absichtserklärung mit der chin. CNNC zum Bau einer Brennstoff-Wiederaufarbeitungsanlage in China und ein Abkommen für eine industrielle und gewerbliche Zusammenarbeit zwischen der Areva, der China Guangdong Nuclear Power Holding CO. (CGNPC) und der Electricité de France (EDF).

     

    Die Wiederaufarbeitungsanlage in China soll aus dem ausgedienten Kernbrennstoff chinesischer Atomkraftwerke die verwertbaren Stoffe zurückgewinnen. Laut Areva könnte die Jahreskapazität 800 t betragen.

     

    Die franz. und chinesischen Unternehmen bestätigten Fortschritte in den Gesprächen über eine Beteiligung der chinesischen CNNC an der (afrikanischen) AREVA-Tochter, die einen 66,65%-Anteil an der Mine Imouraren in Niger hält.

     

    Anmerkung:

     

    Ein fünfter Transport mit MOX-Brennelementen der franz. Areva hat am 17. April 2013 den Hafen Cherbourg in Richtung JAPAN verlassen {...}

     

    Aufwachen, brave europäische Michels!

  • R
    RB001

    Immerhin wissen wir jetzt, es piepst nur ganz schwach.

  • AB
    antiatomplenum bremen

    VA: Uranbergbau, Atomindustrie & Widerstand in Afrika

    Vortrag, anschließend Film

    Wann? 6. Juni 2013 um 20 Uhr

    Wo? Paradox (Bernhardstr. 12, 28203 Bremen)

     

    Der kongolesische Umwelt- & Menschenrechtsaktivist Golden Misabiko macht im Rahmen der Fertigstellung des Dokumentarfilms ATOMIC AFRICA, in dem er eine zentrale Rolle spielt, eine Deutschlandrundreise. In Bremen referiert Golden schwerpunktmäßig zum Thema des Uranabbaus und seiner Folgen in Afrika. Im Anschluß zeigen wir den Film, der an diesem Tag erstmals ausgestrahlt wird, wer gerne noch so lange bleiben möchte, ist herzlich eingeladen zum gemeinsamen Anschauen.

     

    Golden Misabiko ist Aktivist in der Afrikanischen Vereinigung für den Schutz der Menschenrechte (ASADHO) und der African Uranium Alliance. Er veröffentlichte in seinem Heimatland 2009 einen Bericht über die Folgen des Uranabbaus durch den französischen Konzern AREVA und wurde darufhin verhaftet. Nur aufgrund internationaler Proteste wurde Golden Misabiko aus der Haft entlassen. Er musste sein Land jedoch verlassen. Nun lebt er in Südafrika, weist unermüdlich auf die Folgen des Uranabbaus hin und benennt die Verantwortlichen.

     

    Die AREVA-Gruppe ist Weltmarktführer im Bereich der Atomtechnik. AREVA ist nicht nur im Kongo, sondern u.a. auch in Mali und Niger aktiv. Der Konzern ist dort der größte Arbeitgeber im Land, die Uranmine die weltweit größte. Rund um die Städte Arlit und Akokan sollen sich mittlerweile ca. 35 Mio. Tonnen Abraum türmen, jährlich sollen einige 100.000 Tonnen hinzukommen. KritikerInnen werfen der AREVA vor, die Gesundheit der Menschen zu gefährden und die Umgebung radioaktiv zu kontaminieren.

     

    Die Zustände um den Uranbergbau werden zunehmend schlimmer und die NGOs in Afrika und anderen vom Uranbergbau bedrohten Regionen, die sich dagegen zur Wehr setzen, werden bedrängt. Sie brauchen dringend internationale Solidarität.

     

    Wir wollen auf den viel zu wenig beachteten Uranbergbau und seine Gefahren aufmerksam machen. Nicht zuletzt wird das in Afrika und anderen Regionen der Welt unter oft haarsträubenden Bedingungen nach neokolonialem Muster abgebaute Uran z.B. in der UAA Gronau weiterverarbeitet. Von dort wird es in Form von Brennstäben für den Betrieb von AKWs in alle Welt transportiert, um dann als Jahrmillionen strahlender Atommüll anzufallen, der nirgendwo sicher eingelagert werden kann.

     

    Stilllegung aller AKWs, weltweit und sofort! Schluß mit dem Uranabbau!

    Kampf der Atomindustrie hier, in Afrika und überall!

  • M
    Margit

    wer heute noch sagt ìst doch egal, ist doch weit weg`ist entweder Zyniker oder grenzenlos dumm. Heute wissen wir, alle Meere sind miteinander verbunden, Füsse die ins Meer fließen verbreiten Umweltverschmutzung weltweit. BP, Fukushima, die Atombobenversuche in den 60ern, die Wasserresservoirs in den Wüsten Amerikas und der arabiscxhen und chinesischen Welt, in denen Atombobenversuche (USA), Motorradrennen, Autorennen, in denen Altöl einfach versickert, die Kriege, alles das wird ebenso wie die Gentechnik unsere Zivisazion beenden. Dieser Artikel führt das vor Augen, denn der Wahnsinn geht weiter. Diese korrpten Personen die hier in Europa nicht mehr weiter wissen und uns mit ihrem Müll sitzenlassen, denn sie müssen ja nicht mal dafür bezahlen. In Afrika gibt es genung Korrumpierbare Politiker und Privatleute mit mafiöser Einstellung an denen sie gut verdienen können. Japan nicht zu vergessen, es gibt um Fukushima nur wenige Kinder die kein Vorstatium zu Krebs haben zeigen neueste Untersuchungen. Warum werden diese Leute die das verschulden nicht geahndet und bestraft? Weil alle Eliten mitdrinstecken.

  • V
    vidocq

    Liebe TAZ

     

    dieser Beitrag ermutigt mich, einen B.Traven-Preis für diese Art von Journalismus auszuloben; auch oder weil mir dadurch die grenzwertigkeit eines Abenteuerjournalismus bewuster wird...

  • H
    Humankapital

    Ein sehr, sehr guter Artikel.

  • M
    Marcel

    Fesselnder Artikel!

     

    Bleiben einem als Leser nur die Fragen: Wie gehts weiter, wie ist es in der Miene?

    Der Geigerzähler schlägt auf dem Fensterbrett aus, viel, wenig, im Vergleich zu was?

  • V
    vic

    Der Uranabbau wird, ebenso wie Rückbau und Entsorgung, beim ach so sauberen und billigen Atomstrom gerne vergessen.

    "Uns doch egal, ist ja weit weg"