piwik no script img

Unverbremt: Jean-Philipp Baeck über „Wachsgießen“Brüsseler Blei-Betrug

Nein, ich wollte diesmal nicht ins gleiche Horn blasen und mich über Brüssel aufregen. Wollte nicht dabei sein, als alle über das Verbot des Bleigießens schimpften, das ab nächstem Jahr gelten solle. Ja, auch ich hatte es zunächst für einen Scherz gehalten, dann aber – nach kurzer Facebook-Recherche – mein kochendes Blut auf normale 120 zu 80 runterkühlen können: Es sollte Ersatz geben, „Wachsgießen“, mit genauso viel Spaß.

Immerhin, das stand auch in dem Bericht, werde Blei ja von Brüssel als giftig eingestuft, schon bei Berührung und für Kinder sowieso. Wenn es Ersatz gibt, so dachte ich, muss man sich ja nicht so aufregen.

Pustekuchen! Wie es der Zufall wollte, hatte ich beim Einkauf aus Versehen bereits zu einer dieser Schachteln gegriffen, die in vorauseilendem Gehorsam von den Feuerwerks-Hersteller bereits in diesem Jahr mit Wachs befüllt wurden. Weiße Flatschen schwommen auf der Wasseroberfläche, aber keine Figuren, keine Quallen, keine Cometen, von denen immer alle sagen, dass sie eher wie Spermien aussehen, keine Engel, Blumen oder Karl-Marx-Büsten.

Welch Riesen-Enttäuschung! Wie kann man Glyphosat erlauben, aber Bleigießen verbieten!? Was ist in die gefahren, da in Brüssel? Die da oben machen doch eh was sie wollen.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen