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„Der Spitzenkandidat wollte nicht provozieren“Unüberbietbar einseitig

Betr.: Mini-Schill-Diaspora, taz bremen vom 16.9.02

Ihr Artikel ist leider an Einseitigkeit kaum zu überbieten. Richtig ist, dass wir mit einer Beteiligung von rund 100 Sympathisanten für diese Demonstration gerechnet hatten. Unerwähnt blieb, dass aufgrund des aggressiven Internet-Aufrufs der Antifa-Bremen im Vorfeld der überwiegende Teil der Demonstrationswilligen aus Angst vor Übergriffen fern blieb. Das von Ihnen angesprochene nicht in Erscheinung treten des Spitzenkandidaten Schütte war so nicht geplant. Eine Demo-Abschlussveranstaltung wurde spontan gestrichen, um eine Provokation der gewaltbereiten Gegendemo zu verhindern. Mit keinem Wort erwähnen Sie, dass Demonstrationsteilnehmer aus Angst um Ihre Gesundheit diese noch während des Zuges verließen. Mit keinem Wort erwähnen Sie, dass die Schill-Demonstranten während des Zuges mit Eiern beworfen, als Nazis und ... beschimpft wurden. Auch die Antifa-Bremen leistet in vielen Bereichen eine gute Basisarbeit, allerdings sollten sich die Teilnehmer der Gegendemo vom vergangenen Samstag lieber mit Argumenten als mit Eiern und Beschimpfungen mit unseren Mitgliedern auseinandersetzen. Herr Schill hatte während seines Auftrittes in Hemelingen rund 100 Interessenten, während der Bundesinnenminister Schily zum gleichen Zeitpunkt knapp 200 Zuhörer hatte, ich finde, dass dies gerade aufgrund der negativen Presse und des minimalen Wahlkampfbudgets der Partei in Bremen ein ausgezeichnetes Ergebnis ist. Von Ihrer Berichterstatterin hätte ich mir, gerade weil sie vor Ort war und die Demo begleitete, mehr Objektivität gewünscht.

Oliver Launer Kreisvorsitzender Schill-Partei

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