piwik no script img

Archiv-Artikel

Untypisch deutsch

„Ich bin dankbar für Alena Wagnerovás Schilderung der ‚untypischen Sudetendeutschen‘“, schreibt uns Gerhard Rosenberg aus Berlin. „Meine Frau lebte als junges Mädchen in der Tschechoslowakei. Ihre Schwester lernte dort ihren späteren Mann kennen – aus einer alteingesessenen Familie von Kommunisten deutscher Nationalität. Wegen Verbreitung von ‚Feindpropaganda‘ wurde der Vater zu mehreren Jahren Zuchthaus verurteilt.“ Nach der Befreiung durch die Rote Armee musste die Familie wie alle Deutschen eine weiße Armbinde tragen, nur der Vater war mit einer roten Binde als deutscher Antifaschist zu erkennen. 1946 wurde die Familie unter Verlust ihres Eigentums ausgesiedelt. Zu DDR-Zeiten durfte die sudetendeutsche Heimat nie erwähnt werden.