Unterm Strich:
Der russische Schriftsteller Daniil Granin ist am Dienstagabend im Alter von 98 Jahren verstorben. Gemeinsam mit Ales Adamowitsch veröffentlichte er das „Blockadebuch“, das durch Zeitzeugenberichte an die Belagerung von Leningrad – heute St. Petersburg – durch die deutsche Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg erinnert. 2014 hielt er zum Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz eine Rede im Deutschen Bundestag. Begonnen hatte der gelernte Elektrotechniker seine Karriere als Schriftsteller 1949. Nachdem er, inspiriert von der sowjetischen Epoche der „Physiker und Lyriker“ vornehmlich Wissenschaftsromane verfasste, entschied er sich im hohen Alter, seine Kriegserlebnisse in zahlreichen Büchern zu verarbeiten.
Karl Lagerfeld wurde mit der höchsten Auszeichnung der Stadt Paris geehrt. Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo verlieh dem 83-jährigen Modeschöpfer die Médaille Grand Vermeil mit der Begründung, sein Genie und Talent habe die Stadt „noch magischer, kreativer und schöner gemacht“. Lagerfeld lebt seit 1952 in Paris. Er nahm die Auszeichnung in Anschluss an seine Chanel-Modenschau unter einem fast 40 Meter hohen Nachbau des Eiffelturms entgegen.
Elton John musste wegen des G20-Gipfels sein Konzert in Hamburg absagen. Aufgrund der Beschränkungen rund um das Treffen der Staats- und Regierungschefs war seinem Tourneeflugzeug die Landeerlaubnis zunächst nicht erteilt worden. Die Show, zu der rund 10.000 Fans erwartet wurden, wurde nun auf den 5. Dezember dieses Jahres verschoben.
„Es sind oft gerade die kleineren Bühnen, die mit experimentellen Theaterformen und breitem Spartenspektrum einen unverzichtbaren Beitrag zum gesellschaftlichen Miteinander leisten und so große Sichtbarkeit erreichen“, sagt die Kulturstaatsministerin Monika Grütters. Deshalb hat sie den Theaterpreis des Bundes auf den Weg gebracht, der dieses Jahr zum zweiten Mal von einer Jury vergeben wird. Die Preisverleihung findet morgen in Stendal statt, im Theater der Altmark Stendal, das letztes Jahr ausgezeichnet wurde.
Die acht ausgewählten Bühnenin diesem Jahr werden jeweils 115.000 Euro als Unterstützung ihres Etats erhalten (mit einer Ausnahme für das Lichthof Theater in Hamburg). Dazu gehören Theater & Philharmonie Thüringen aus Gera/Altenburg, Theater Naumburg, das E.T.A. Hoffmann Theater in Bamberg, Theater Junge Generation in Dresden, Lichthof Theater in Hamburg. Auch das Tanzhaus NRW in Düsseldorf, die Sophiensäle und die Schaubude in Berlin sind dabei. In ihren Begründungen betont die Jury die Offenheit der Häuser und ihre weitreichenden Verbindungen.
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