Unterm Strich:
Das Urban-Art-Projekt „The Haus“ in einem zum Abriss freigegebenen Berliner Bankgebäude in der Nürnberger Straße hat laut Veranstalter über 70.500 Besucher*innen angezogen. Mehr als 100 Künstler*innen stellen in 108 Räumen und auf einer Gesamtfläche von 12.000 Quadratmetern unterschiedlichste Kunstkonzepte aus. Wer ein bisschen Zeit mitbringt, kann die vom Künstlerkollektiv „Die Dixons“ initiierte Schau noch bis zum 31. Mai besuchen. Für den erwarteten Besucheransturm erweitern die Veranstalter die Öffnungszeiten.
Die Stadt Frankfurt, die mit Schauspiel und Oper in einer Doppelanlage einen der größten Theaterkomplexe Europas beheimatet, steht vor einer Entscheidung, was die Zukunft seiner maroden Bühnenanlagen angeht. Lange sah es so aus, als würden die Frankfurter Bühnen saniert werden – jetzt wird ein Neubau immer wahrscheinlicher. Defekte Heizung, leckende Wasserrohre, unzeitgemäße Klimatechnik: Der aus dem Jahr 1963 stammende Komplex mit seiner auffälligen Glasfassade ist im Kern zutiefst marode.
„Ein Neubau würde die Chance eröffnen, dieses kulturelle Herzstück der Stadt neu zu definieren“, sagte Kulturdezernentin Hartwig der Frankfurter Rundschau vor wenigen Tagen. Seit zwei Jahren arbeiten Fachleute an einer Studie, um den Sanierungsbedarf zu errechnen – bisher war von 500 Millionen Euro die Rede. Noch vor der Sommerpause soll ein 600-seitiges Gutachten vorgelegt werden. Oliver Reese, der scheidende Intendant des Schauspiels Frankfurt, hatte einen Neubau schon früh begrüßt. So oder so ist das Streitthema bald nicht mehr seine Baustelle – er wird zur kommenden Spielzeit nach Berlin zurückgehen und Claus Peymann nach 18 Jahren Intendanz am Berliner Ensemble ablösen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen