Unterm Strich:
Neuer Direktor der Wiener Staatsoper wird Bogdan Roscic, wie Österreichs Kulturminister Thomas Drozda (SPÖ) am Mittwoch in der österreichischen Hauptstadt mitteilte. Der in Belgrad geborene Roscic, er studierte Philosophie und Musikwissenschaften, war unter anderem Popkritiker bei der in Wien erscheinenden Zeitung Die Presse, ab 1991 Redakteur beim Kurier, dann Musik- und später Wellenchef des ORF-Radiosenders Ö3 sowie künstlerischer Leiter der Plattenfirma Deutsche Grammophon in Hamburg. Seit 2009 amtete er als Präsident des Plattenmultis Sony Music Classical in New York. Der 52-Jährige folgt 2020 dem bisherigen Direktor Dominique Meyer. Der Franzose steht seit 2010 an der Spitze des international höchst renommierten Hauses. Roscic erhält einen Fünfjahresvertrag.
Das Volkstheater Rostock wird gegen das Urteil zur Weiterbeschäftigung des Intendanten Sewan Latchinian Berufung einlegen. Wie das Landgericht Rostock vergangene Woche entschieden hatte, war die fristlose Kündigung Latchinians von Juni 2016 unwirksam. Das Gericht entschied, dass das Anstellungsverhältnis weiterhin ungekündigt fortbesteht. „Das ganze Urteil ist ein Desaster, auch für die Gerichtsbarkeit“, erklärte der Oberbürgermeister der Hansestadt Rostock, Roland Methling (parteilos), am Dienstag. Das Landgericht hatte festgestellt, dass es zwar eine Pflichtverletzung seitens Latchinians gegeben habe. So habe dieser mit einer E-Mail an den Betriebsrat gegen die Verschwiegenheitspflicht verstoßen. Dennoch sei es dem Rostocker Volkstheater zuzumuten, das Anstellungsverhältnis mit seinem umstrittenen Intendanten fortzusetzen. Die öffentlich geäußerte Kritik Latchinians an der Geschäftspolitik des Hauses sei vom Grundrecht auf Meinungs- und Kunstfreiheit gedeckt.
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