Unterm Strich:
Viele der rund 130.000 bildenden Künstler in Deutschland sind auch Lebenskünstler – notgedrungen. „Lediglich eine kleine Minderheit der Künstler kann vom Verkauf ihrer Werke oder von entsprechenden Aufträgen den Lebensunterhalt bestreiten“, sagte Eckhard Priller vom Berliner Maecenata Institut. In den vergangenen 20 Jahren habe sich an der Lage der Künstler „sehr wenig getan“. Fast 64.000 bildende Künstler sind in der Künstlersozialkasse (KSK) versichert. Laut KSK-Statistik betrug 2016 das durchschnittliche, aus künstlerischer Tätigkeit erwirtschaftete Jahreseinkommen bei Männern 18.121 Euro, bei Frauen 13.268 Euro. „Viele müssen von was anderem leben“, sagte der Vorsitzende des Bundesverbandes Bildender Künstler, Werner Schaub.
Problematisches Sammeln: Nach Ansicht des Mainzer Kriminalarchäologen Michael Müller-Karpe fördert das neue Kulturgutschutzgesetz den Handel mit antiken Stücken, statt ihn einzudämmen. „Das Gesetz ist verheerend“, sagte er in einem dpa-Interview. Durch das novellierte Gesetz würden Raubgrabungsstücke, die aus der Zeit vor dem Jahr 2007 stammen, legalisiert.
Auch frische Plünderungen könnten so problemlos vermarktet werden, sagte Müller-Karpe. „Der Händler muss sich lediglich ein Papier beschaffen, aus dem hervorgeht, dass das betreffende Objekt bereits vor dem Stichtag in Deutschland gewesen ist. Damit benötigt er dann keine Herkunftsnachweise mehr.“ Diese Papiere könne er einfach fälschen. „Zoll, Polizei und Staatsanwaltschaften sind ohnehin überlastet. Die werden gar nicht in der Lage sein, die Echtheit von Zehntausenden solcher Dokumente zu überprüfen.“
Monika Grütters, die das Gesetz als Kulturstaatsministerin zu verantworten hat, ist derweil schon mit ganz anderen Dingen beschäftigt und meint, die Diskussion über ein Denkmal für die Deutsche Einheit solle noch einmal ganz neu aufgerollt werden. „Wir sollten uns weder auf einen Entwurf noch auf einen Standort festlegen, sondern noch einmal offen diskutieren“, sagte die CDU-Politikerin in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur zum Jahreswechsel.
„Wichtig ist, einen breiten gesellschaftlichen Konsens zu finden.“ Als Ort kämen erneut sowohl Berlin als auch Leipzig infrage, die Stadt der Montagsdemonstrationen. Dort war das geplante Freiheits- und Einheitsdenkmal nach einem Dauerstreit 2014 auf Eis gelegt worden. In Berlin hatte der Haushaltsausschuss des Bundestags im April den Bau einer riesigen begehbaren „Waage“ gestoppt, weil die Kosten schon vor Baubeginn von 10 auf 15 Millionen Euro gestiegen waren.
Nicht nur George Michael, auch Status-Quo-Rhythmusgitarrist und -Sänger Rick Parfitt ist an Weihnachten gestorben. Die Gruppe hat einige der größten Rock-Hits wie „Down Down“ und „Rockin’All Over The World“ geschrieben. Nur Queen, die Beatles und Elvis dominierten die Albumcharts länger.
Der Band-Name war im übrigen Programm: Status Quo wichen nur selten von ihrem Erfolgsrezept ab, Gassenhauer mit simplen Melodien, drei Akkorden, Gitarrenhymnen ohne Experimente. Darüber machten sich nicht nur Kritiker lustig, sondern auch Bands – die Punk-Parodie „Heads Down No Nonsense Mindless Boogie“ schaffte es 1978 sogar in die Hitparaden.
Aber Status Quo überstand Punk, tourte die Welt und füllte das Moskauer Olympiastadium 14 Mal in Folge. Am Samstag starb Rick Parfitt 68-jährig im spanischen Marbella; nach Angaben an den Folgen einer Infektion nach einer Operation an der Schulter.
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