piwik no script img

Unterm Strich

Der französische Komponist für elektronische Musik Jean-Jacques Perrey ist im Alter von 87 Jahren in der Schweiz gestorben. Sein bekanntestes Werk, „Baroque Hoedown“, dient seit vielen Jahren als Hymne der Parkparade im kalifornischen Disneyland. Weitere Kompositionen begleiten Werbeclips und TV-Serien wie etwa „Die Simpsons“, „South Park“ und „Friends“, außerdem arbeitete er mit Künstlern wie Charles Trenet und Édith Piaf zusammen. Er erlag am Freitag in Lausanne einem kurzen und heftigen Lungenkrebs, wie seine Tochter dem englischen Guardian bestätigte.

Bei den MTV Europe Music Awards in Rotterdam räumte Justin Bieber am Wochenende drei Preise ab, darunter in der Sparte Bester Song für seinen Hit „Sorry“. Er erschien jedoch nicht zur Übergabe. Auch Musikgrößen wie Beyoncé und Adele blieben fern, die trotz mehrfacher Nominierungen mit keinem Preis bedacht wurden. Durch die MTV-Gala führte US-Sängerin Bebe Rexha. Sie kündige unter anderem Auftritte von Green Day, The Weeknd, Bruno Mars, One Republic und den Kings of Leon an.

Die Berliner Staatsoper gratuliert dem Preisträger des Deutschen Theaterpreises „Der Faust“, Hans Neuenfels. Die Auszeichnung hat er am Wochenende für sein Lebenswerk erhalten. „Mit seinem Wirken inspiriert er ganze Generationen von Schauspielern, Sängern und Regisseuren. Seine künstlerische Schöpferkraft speist sich unter anderem aus einer bedingungslosen Leidenschaft bis zur äußersten persönlichen Verausgabung und aus der interdisziplinären Breite seines künstlerischen Interesses. Ein Lebenswerk von außergewöhnlicher Intensität, Vielfalt und öffentlicher Wirkungsmacht“, lobt die Jury.

Der diesjährige Preis für Verständigung und Toleranz des Jüdischen Museums Berlin geht an die Zeitzeuginnen Renate Lasker-Harpprecht, Anita Lasker-Wallfisch und den Unternehmer Hasso Plattner. Der Preis wird zum 15. Mal verliehen und zeichnet Persönlichkeiten aus, die sich „auf herausragende Weise um Verständigung und Toleranz verdient gemacht haben“, heißt es seitens des Museums. Trotz Festnahme und Deportation entkamen die beiden Preisträgerinnen Auschwitz und veröffentlichten ihre Erinnerungen. Anita Lasker-Wallfisch in ihrem Buch „Ihr sollt die Wahrheit erben“, Renate Lasker-Harpprecht als Journalistin. Hasso Plattner wiederum unterstütze mit der von ihm gegründeten Stiftung die Förderung von Wissenschaft und unternehmerischer Innovation sowie sozialer und kultureller Projekte, urteilt das Museum.

Der ungarische Dirigent und Pianist Zoltán Kocsis ist im Alter von 64 Jahren gestorben. Dies teilte die Ungarische Nationalphilharmonie, deren musikalischer Leiter Kocsis war, der Nachrichtenagentur MTI mit. Der Musiker sei am Sonntag einem langen, schweren Leiden erlegen. Kocsis war über Jahrzehnte eine der prägenden Gestalten des ungarischen Musiklebens. Sein markantes, präzises Klavierspiel machte ihn auch zu einem international gefragten Solisten.

Die in Oxford lehrende Historikerin Lyndal Roper ist mit dem Gerda-Henkel-Preis für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Geschichte der Frühen Neuzeit ausgezeichnet worden. Die gebürtige Australierin nahm die mit 100.000 Euro dotierte Auszeichnung am Montagabend in Düsseldorf entgegen. Die Gerda-Henkel-Stiftung ehrte Roper für ihre Forschung zu Martin Luther und dem Reformationszeitalter. In ihren Forschungen zum Reformationszeitalter habe die Historikerin die Beziehungen zwischen Religionen und sozialer Ordnung „in einer völlig neuartigen Weise konzeptualisiert“.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen