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Unterm Strich

Der amerikanische Gitarrist Scotty Moore,der in den 50er Jahren als Erster den jungen ­Elvis Presley begleitete, ist tot.Moore sei am Dienstag gestorben, hieß es auf der Website des Musikers. Sein Biograf und Freund James L. Dickerson habe den Tod bestätigt, berichtete die New York Times. Moore wurde 84 Jahre alt. Der Plattenproduzent Sam Phillips hatte den Gitarristen 1954 mit dem damals noch unbekannten Elvis in seinem Studio Sun Records in Memphis zusammengebracht. Moore ging mit Elvis auf Tour und trat auch in einigen seiner Filme auf. Mit seinem Gitarrenspiel prägte er zahlreiche Musiker, darunter Keith Richards, George Harrison, Chris Isaak und Jeff Beck. Moore wurde 2000 in die „Rock and Roll Hall of Fame“ aufgenommen.

Frauen sind in Kultur und Medien nach wie vor schlechtergestellt als ihre männlichen Kollegen. Sie werden im Schnitt um ein Viertel (24 Prozent) schlechter bezahlt und kommen deutlich seltener in Führungsposi­tionen. Das geht aus einer Studie des Deutschen Kulturrats hervor, die Kulturstaatsministerin Monika Grütters am Dienstag in Berlin vorstellte. Die CDU-Politikerin kündigte einen Runden Tisch zu dem Thema an, der Ideen zur Verbesserung der Si­tuation entwickeln soll.

Als Rockoper wird Friedrich Schillers Klassiker „Die Räuber“ am Freitag in Kiel unter freiem Himmel uraufgeführt. Marcus Wiebusch und Reimer Bustorff, Songwriter der Hamburger Indie-Rockband Kettcar, haben die Musik und auch die Songs geschrieben. Kiels Generalintendant Daniel Karasek führt Regie. Schillers Tragödie war 1782 in Mannheim uraufgeführt worden.

Der Crash der US-Investmentbank Lehman Brothers im Jahre 2008 war die größte Unternehmenspleite der US-Geschichte und erschütterte weltweit die Finanzmärkte. Die Geschichte dieser von deutsch-jüdischen Einwanderern gegründeten Bank ist Thema der letzten Neuinszenierung der laufenden Spielzeit am Münchener Residenztheater. Das Stück wurde 2013 in ­Paris uraufgeführt und mehrfach ausgezeichnet. Die Münchner Inszenierung des aufwendigen Stücks mit mehr als 40 Rollen liegt in den Händen von Marius von Mayenburg.

Das Bayerische Staatsballett braucht nach Ansicht des neuen Ballettdirektors Igor Zelensky eine eigene, große Schule,wenn es in der Ersten Liga mitspielen will. „Wenn wir hier eine gute Schule haben, müssen wir nicht mehr auf der ganzen Welt nach Tänzern suchen“, sagte er in einem Interview. Talente müssten zudem früh an das Haus gebunden werden.

Der Deutsche Kulturrat hat das Kunstfest Weimar auf die Rote Liste bedrohter Kultur­einrichtungen gesetzt. Die Entscheidung falle zeitlich mit dem 100. Jahrestag der Gründung des Bauhauses sowie der Verabschiedung der Weimarer Verfassung zusammen. Das seit 1990 jährlich stattfindende Kunstfest ist Thüringens größtes und bekanntestes Festival für zeitgenössische Künste. Im vergangenen Jahr kamen laut Angaben der Veranstalter rund 29.000 Gäste zu den knapp 110 Veranstaltungen.

Der irakische Künstler Hiwa K erhält in diesem Jahr den mit 10.000 Euro dotierten Arnold-Bode-Preis der Stadt Kassel. Laut Auffassung der Jury stellt der Künstler Genregrenzen und damit die eigene künstlerische Position infrage und fordert die üblichen Kategorien der Kunstwelt mit seiner Praxis heraus. Hiwa K wurde 1975 im Nord­irak geboren und lebt heute in Berlin. Der Maler und Musiker wird 2017 mit seinen Werken an der documenta in Kassel teilnehmen.

Das berühmte Prado-Museum in Madrid soll um ein Bauwerk aus dem 17. Jahrhundert erweitert werden. Architekten von Weltruf haben sich darum beworben, das Gebäude mit dem „Saal der Königreiche“ umzugestalten, in dem bis vor einem Jahrzehnt das Heeresmuseum untergebracht war. Darunter seien die Büros von Norman Foster (Großbritannien), Eduardo Souto de Moura (Portugal) und Rem Koolhaas (Niederlande). Der Umbau soll nach ersten Schätzungen etwa 30 Millionen Euro kosten und zum 200-jährigen Bestehen des Prado-Museums im Jahr 2019 abgeschlossen sein. Der „Saal der Königreiche“ zeichnet sich durch besonders hohe Wände aus. Dort empfing König Phi­lipp IV. ausländische Botschafter, weil die Höhe des Saals einschüchternd auf die Diplomaten wirken sollte.

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