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Unterm Strich

Hat er nun, oder hat er nicht? fragten wir gestern noch an dieser Stelle, auf Boris Jelzin und die Unterzeichnung des Beutekunst-Gesetzes anspielend. Erst hat er nicht, nach Redaktionsschluß hat er dann doch, und jetzt ist es amtlich:

Der russische Präsident Boris Jelzin hat das umstrittene Beutekunst-Gesetz am Mittwoch unterzeichnet und damit einem Urteil des Verfassungsgerichts Folge geleistet. Das meldete die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf Kreml-Sprecher Sergej Jastrschembski. Zugleich unterschrieb der Präsident eine Anfrage an das Verfassungsgericht zur Verfassungsmäßigkeit des Gesetzes. Das Gericht hatte Jelzin vergangene Woche verpflichtet, das Gesetz zu unterzeichnen. Damit werden die im Zuge des Zweiten Weltkriegs in die Sowjetunion gebrachten Kulturgüter zum Eigentum Rußlands erklärt. Jelzins Vertreter beim Verfassungsgericht, Sergej Schachrai, hatte bereits am Dienstag abend mitgeteilt, Jelzin habe das Gesetz mit seiner Unterschrift in Kraft gesetzt. Das hatte die Kanzlei Jelzins am Mittwoch morgen noch dementiert.

Kurzfilme deutscher FilmhochschülerInnen sollen künftig auf dem internationalen Filmfestival in Cannes gezeigt werden. Unter dem aparten Star- Trek-Titel „Next Generation“ will die Export-Union des Deutschen Films eine Auswahl der besten Werke vorstellen und jeweils einen Regisseur oder eine Regisseurin nach Cannes einladen. „Es geht uns darum, bei Festivalmachern und Journalisten das Bewußtsein für die ganz neue Generation deutscher Filmemacher zu schärfen“, sagte Jochem Strate, der Aufsichtsratsvorsitzende der Export-Union.

In Zusammenarbeit mit verschiedenen Hochschulen seien für das diesjährige Festival zehn Filme ausgewählt worden, die am 19. Mai im Rahmen der „Deutschen Reihe Cannes“ an der Cote d'Azur gezeigt werden. Die Filmfestspiele beginnen übrigens am 13. und dauern bis 24. Mai. Und – das reimt sich – wir sind natürlich dabei: Brigitte Werneburg wird Sie mit einem täglichen CannesCannes-Kasten verwöhnen.

Für das beste Konzertprogramm der Saison 1997/98 hat der Deutsche Musikverlegerverband (DMV) das Philharmonische Orchester der Stadt Nürnberg ausgezeichnet. Der Verband, dem über 500 deutsche Musikverlage angehören, würdigte das Orchester unter der Leitung von Generalmusikdirektor Eberhard Kloke für seine Vielseitigkeit und Kreativität. Das Opern- und Konzertprogramm der Stadt Nürnberg überzeuge durch Modernität und eine anregende Konzeption. Dabei habe es zeitgenössische Musik ebenso wie Werke mit ungewöhnlicher Besetzung oder jungen KünstlerInnen berücksichtigt. Das Orchester soll im Rahmen des 8. Philharmonischen Konzertes am 2. Juli in Nürnberg geehrt werden.

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