: Unterm Strich
Amerikanischen Verehrern von Thomas Mann verhalf jetzt John E. Woods zu einem Schlüsselerlebnis: Eigentlich kannte Amerika die „Die Buddenbrooks“ kaum. Helen T. Lowe-Porter, 30 Jahre lang die „amerikanische Stimme“ Thomas Manns, hatte in der ersten Übersetzung des Werkes, trotz schätzenswerter Anstrengungen, grauenvolle Massaker an Manns Sprache verübt. So soll sie versucht haben, die „berühmten Schachtelsätze lesbar“ zu machen, und „ordinäre Passagen“, wie die Charakterisierung Madame Pompadours als „des Königs Schwert – und seine Scheide“, abgeschliffen haben. Ob dies allerdings der Grund war, daß die amerikanischen Kritiker das Buch bei seinem Erscheinen für eine „lockere Folge lustiger Ereignisse“ hielten, hat die Literaturwissenschaft noch nicht entschieden. Doch so viel steht fest: Die Probleme der Transkription sind gewaltig. „Geh zum Deifi, Saulud'r dreckats.“ Übersetzen Sie bitte.
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