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Unterm Strich

Schon heuer Ärger um die Buchmesse im übernächsten Jahr: Nach Ansicht der Interessenvertretung österreichischer Schriftsteller ist es fraglich, ob das Land als Schwerpunktthema der Frankfurter Buchmesse 1995 präsentiert werden kann. Die „Interessengemeinschaft österreichischer Autorinnen und Autoren“ kritisierte in Wien, daß die zuständigen Ministerien immer noch keine Entscheidung über die Finanzierung dieses Projekts getroffen hätten. Das Finanzministerium habe verlauten lassen, „man wisse nicht, ob man sich das überhaupt leisten könne“. Der Schrifstellerverband hat der Kulturbürokratie daraufhin „allgemeine Kulturbewußtlosigkeit“ vorgeworfen. Die Buchmesse in Frankfurt will von den Wiener Schwierigkeiten nichts wissen. Man sei überzeugt, daß Österreich im Jahr des tausendjährigen Habsburger-Jubiläums besonderes Interesse daran habe, eine Bühne wie Frankfurt für seine Selbstdarstellung zu nutzen. Das wollen wir gerne glauben.

Die Welt der Literaturpreise ist wild, aufregend, unüberschaubar: Eine Nachricht aus dieser Welt, die uns jetzt mit gut einem Jahr Verspätung erreichte, verdient allein ihrer schroffen und zeitgemäßen Poesie wegen, gemeldet zu werden: Im vergangenen Jahr erhielt der Lyriker Walther Petri den Jugendliteraturpreis des Kreises Eberswalde für seinen Gedichtband „Mein kleiner Verbrauchermarkt“.

Jesus! Wieder ein neuer Markstein auf dem Weg zur Rechristianisierung des Deutschen Ostens, über die wir unsere LeserInnen pflichgemäß auf dem laufenden halten: Mehr als 15.000 Besucher hatten im ersten Halbjahr 1993 die beiden Bibelmobile, die in den ostdeutschen Bundesländern unterwegs sind. Vor allem Lehrer und Schüler haben in den „rollenden Bibelzentren“ eine erste Bekanntschaft mit der Bibel gemacht, so kündet mit frommem Brummen der Ticker.

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