: Unterm Strich
Einer kommt und geht und kommt, wie das so die Natur eines „Kulturbotschafters rund um die Uhr“ ist: August Everding. Auch er hat am Sonntag Geburtstag. An seinem 65. Geburtstag ist er, ganz imagegerecht, nicht in München, sondern in Chicago bei den Proben zu Wagners „Walküre“ anzutreffen.
Vincent Price ging für immer. Der Schauspieler ist im Alter von 82 Jahren an Lungenkrebs gestorben. Price spielte Hauptrollen in Horrorklassikern wie „House of Wax“ (Das Kabinett des Professor Bondi, 1953) und den Poe-Verfilmungen von Roger Corman, „The Pit and the Pendulum“ (Das Pendel des Todes, 1961) und „The Raven“ (Der Rabe – Duell der Zauberer, 1963). Michael Jackson verwendete für seinen Hit „Thriller“ die einschmeichelnde und zugleich bedrohliche Stimme des 1,92 Meter großen Mimen.
Wiedergefunden wurde jetzt der Apfel mit dem Namen „Zwiebelborstdorfer“. In einem Schreiben an den Pomologenverein berichtet ein Ungenannter, daß im Hof seines Sohnes just ein stämmiger Apfelbaum dieser Sorte mit weitausladender Krone steht. Er trägt auch üppig Früchte. Von Hoffnung beflügelt ob dieses Funds, sucht jetzt der gleiche Verein (Waldweg 2, 24966 Sörup) den Apfel „Deutscher Goldpepping“: „Die Sorte ist vermutlich nicht in Deutschland entstanden, war jedoch schon um 1850 weitverbreitet und gut bekannt.“
Er soll jetzt doch verschwinden: Der Reichstag. Natürlich nur für eine soziale Kunstaktion. Christo sieht nämlich eine neue Chance für seine „Verpackung“. Und kein geringerer als Reinhold Messner will dabei das zum Aufspannen der riesigen Stoffplane benötigte Team von 200 Bergsteigern anführen. Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU), bislang Gegner des Projekts, will sich aus der Diskussion heraushalten und somit indirekt einer positiven Entscheidung nicht mehr im Wege stehen. Wenn so viele Typen mit Eispickel anrücken, scheint das auch wenig ratsam.
Im Rahmen des Abschlußkonzertes des Paula-Lindberg-Salomon-Wettbewerbs wurde die 96jährige Preisstifterin mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Paula Lindberg-Salomon war seit 1930 als Sängerin in Deutschland und im europäischen Ausland tätig. Nach dem Krieg hatte sie bis in die 80er Jahre eine Professur für Gesang in Salzburg inne. Bevor sie 1933 Auftrittsverbot erhielt, sang sie in Leipzig von 1931 bis 1933 jeden Sonntag mit dem Thomaner- Chor. Ihre Stieftochter, die Malerin Charlotte Salomon wurde 1943 in Auschwitz ermordet. Der Berliner Kultursenator Roloff-Momin würdigte Frau Lindberg-Salomons Lebenswerk als „ein ermutigendes Beispiel für Toleranz und Mitmenschlichkeit über religiöse, politische und nationale Grenzen hinweg“. Paula Lindberg-Salomon hatte sich während der NS- Zeit neben ihrer Arbeit im Jüdischen Kulturbund am Widerstand gegen das Nazi-Regime beteiligt.
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