: Unterm Strich
Adamo, als Sänger „ein Stiller im lauten Land des Showbusineß“ (dpa) wird 50 – was wir bei aller Liebe zum Obskuren wahrscheinlich doch nicht gemeldet hätten, gäbe es nicht dadurch die Möglichkeit, der Öffentlichkeit einen phänomenalen Satz des Literaturnobelpreisträgers Francois Mauriac unterzujubeln. „Adamos Chansons kommen aus dem Herzen und gehen zu Herzen“, soll der mal gesagt haben. Toll, nicht?
Just in dem Moment, wo wir selbstkritisch aufgelegt sind und uns fragen, ob „Zwischen den Rillen“ im Zeitalter von Bits und Bytes noch ein adäquater Kolumnentitel ist, fällt der Blick, während die Fingerlein hurtig über die Tastatur huschen (naja, so ähnlich) auf ein sinnlos zerstreutes Exemplar der FAZ mit der schönen Inschrift „Schallplatten und Phono“ im Seitenkopf. Some things never change. Es gibt noch Verläßliches in dieser Welt. Bloß, was zum Teufel ist – im Gegensatz zu Schallplatten – eigentlich „Phono“? Schreibt!
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen