piwik no script img

Unterm Strich

Fast gleichzeitig mit dem Spiegel beglückt uns auch Prinz mit der definitiven River-Phoenix-Story (über die neue Geworfenheit der Jungen und die Wiederkehr von James Dean), mit dem Unterschied nur, daß Prinz schon dabei war, als der Star gerade born wurde — in echt: „River schrie, und sein Vater John, der eine Latzhose trug, tanzte, und aus dem Recorder tönten Walgesänge.“ Doch selbst wenn das ein ganz klein bissel erfunden sein sollte, hat Prinz den Vorteil, daß die Wahrheit dort einfach besser gedichtet wird: „Der Quell des Todes ist eine gottverdammte Pfütze“, heißt es weiter im Stil von Old Hem. Und dann kommt's ganz naturalistisch: „Da liegt und zuckt River Phoenix, die Haare für seinen neuen Film ,Dark Blood‘ dunkelbraun gefärbt und die Lippen blutleer, und sein Kopf schlägt immer wieder auf den Boden, und er schreit und zappelt wie ein Fisch.“ Wie heißt der alte Journalistenwitz doch gleich nochmal: „Mann gestorben — Prinz sprach mit der Leiche“?

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen