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Unterm Strich

Alle wußten's schon, nun hat die good old New York Times das Ganze genau erforschen lassen: Laut einer Querfeldeinstudie unter jungen Menschen, deren Sehverhalten bei gewissen Filmen in Sekunden gemessen wurde, stellen sich Männer um die Zwanzig Erotik im Film woanders vor als Frauen. Während derengleichen angeblich am liebsten hinsehen, wenn Harvey Keitel der Hunterschen in „The Piano“ durchs Nackenhaar streicht, wollen Männer immer nur das eine – „Basic Instinct“. Eben drum, so einige der zu Rate gezogenen Psychologen, sind die Geschlechter in ihren Sexphantasien verschieden. Vergessen wurden dabei wohl leider all die Fergies, Dis und die anderen abertausend netten Frauen, die etwa jenen boxerbeshorteten „Beefcakes“ Marke Chippendale hinterherreisen, sich abends mit einer Tüte Chips und zwei Stallone-Videos zu Hause einschließen oder auf Tom-Jones- Konzerte gehen, um zu sehen, wie sich's bei ihm an einer bestimmten Stelle regt. Im Gegentum. Die New York Times sieht in der Studie vielmehr die Bestätigung für eine alleinige Dominanz des männlichen Blicks, der sich in der dazugehörigen Bildmaschine aus Hollywood spiegelt. Deshalb wird in Zukunft die Zahl der Filme weiter zunehmen, in denen Erotik als Mischung aus Sex und Crime funktioniert. Na denn, Gulp Fiction.

Auch gut zu wissen: „Forrest Gump“ – schlappnasige Presidents, Hanks und Hippiemädchen in Kadettenanzügen und Wallewallekleidern – ist mit 556.573 Zuschauern am letzten Wochenende zum Spitzenreiter der deutschen Kinohitparade aufgestiegen und hat „Speed“ – Sex, Gefahr, Beefcakes – auf den zweiten Platz verdrängt. Drittliebster Film in der Publikumsgunst war Sönke Wortmanns kondomisierter Alptraum „Der bewegte Mann“.

And now something completely different, wie der Brite in solchen Fällen zu sagen pflegt. Für mindestens zehn Millionen Dollar soll am 11. November bei Christie's in New York das letzte umfangreiche Manuskript Leonardo da Vincis aus privatem Besitz versteigert werden, der „Codex Hammer“. Die Studie umfaßt 72 Seiten und 360 Zeichnungen und gilt als Schlüsselwerk des Renaissance-Künstlers: Ohne diese Arbeit sei vermutlich auch die „Mona Lisa“, sein berühmtestes Gemälde, nicht möglich gewesen, schrieb der Leonardo-Experte Carlo Pedretti.

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