: Unterm Strich
Es ist einfach reizend, und wir tuten ins Horn: Liam Neeson, für den manche anfällig sind und manche andere auch (er war Spielbergs Schindler), bekommt nicht ohne Zutun seiner Frau Natasha Richardson ein Baby, und es soll, so will es die irische Nationalehre, in Irland zur Welt kommen, und zwar während Paps dort ist, um als Michael Collins, Führer der IRA, in einem Film von Michael Jordan aufzutreten. „Sie haben die besten Hebammen, die es gibt.“
Oh mein Gott: Little Richard, Chuck Berry und Fats Domino werden zum ersten Mal im Leben gemeinsam auftreten, und zwar ausgerechnet in England.
Kulturgut hüben und drüben: Der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Berlin, Walter Knopp, hat als „Betroffener die deutlichen Worte unseres Außenministers“ gelobt und gepriesen. Kinkel hatte die Rückgabe der Kunstschätze gefordert, die die Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg aus Deutschland nach Rußland transportiert hat, und hatte außerdem Moskau vor einem Vertragsbruch gewarnt. „Wir hätten nicht erwartet“, sagte Knopp, „daß die Russen so offen zeigen, daß sie uns nicht als Betroffene ansehen und beteiligen wollen.“ Die Museumskollegen beider Seiten hätten bisher sehr offen und sachlich über verschiedene Probleme gesprochen. „Uns auf diese Weise vorzuführen, empfinde ich als eine unnötige Verhärtung, die ich sehr bedaure. Wir haben uns fünf Jahre lang sehr samtpfötig auf diplomatischem Parkett bewegt [ein schönes Bild], aber dies ist nun ein Vorfall, der uns doch sehr ... macht [wir schreiben das Wort jetzt hier nicht, das können wir nicht]. Mir war immer klar, daß wir unendliche Geduld haben müssen in dieser Sache, aber man kann von uns auch kaum erwarten, daß wir nicht reagieren, wenn man uns gegen das Schienbein tritt.“ Ab fünf Uhr wird deshalb scharf zurückgetreten.
Derweilen stellt sich heraus, daß Dürers „Rosenkranzfest“ aus dem Jahre 1506 weiterhin in der Sammlung der tschechischen Nationalgalerie bleiben wird. Ein Prager Gericht bestätigte die Eigentumsrechte der Galerie an dem Kunstwerk, die vom Orden der Prämonstratenser bestritten worden waren. Im Urteilsspruch wird bestätigt, daß der im Jahre 1937 zwischen dem tschechoslowakischen Staat und dem Orden abgeschlossene Kaufvertrag gültig ist.
Damals hatten die Fraters drei Millionen Kronen
und mehrere Immobilien erhalten. Da kann
man dann jetzt nicht hergehen und Regreß
schreien.
Orpheus und Eurydike und kein Ende: in Straßburg findet vom 4. März an eine Ausstellung im alten Zollhaus statt, bei der rund 100 Gemälde, Skulpturen und Zeichnungen von der Antike bis in unsere armen Tage präsentiert werden. Der Hit: Eine Orpheus- Skulptur von Auguste Rodin. Die Ausstellung läuft bis zum 30. April.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen