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Unterm Strich

Wenn die Alte Pinakothek in München 1997 nach der Renovierung wieder zugänglich ist, werden die Gemälde die meiste Zeit im Dunkeln hängen. Eine Anlage steuert die Jalousien so, daß sie das Tageslicht nur während der Öffnungszeiten hineinlassen. Montags sowie frühmorgens und abends bleiben die Räume verdunkelt. Dadurch werde die Lichtdosis, denen die Kunstwerke ausgesetzt sind, um zwei Drittel vermindert, berichtet der Oberkonservator des Münchner Doerner Instituts, Andreas Burmester, bei der Jahrestagung des Deutschen Restauratoren Verbands in Mainz. Viel zu lange sei das Problem der „Lichtverschmutzung“ vernachlässigt worden. Beim Bau der Museen hätten ästhetische Gesichtspunkte im Vordergrund gestanden. Für die Gemälde ist vor allem der Anteil aggressiver UV-Strahlen im natürlichen Licht schädlich, der sich mit herkömmlichen Glasscheiben nicht herausfiltern läßt. Bestimmte Farben bleichen aus, und das Material altert schneller. Jahrelang wurde etwa über den rosa Himmel im Bild „Die Hülsenbeckschen Kinder“ von Philipp Otto Runge gerätselt. Dann habe sich herausgestellt, daß der Himmel ursprünglich blau war, dieser Farbanteil aber im Laufe der Jahrzehnte verblichen ist.

Im Zuge des Scherzfiebers zum 1. April gibt sich auch dpa humorig: „Das Staatstheater Darmstadt sucht händeringend bunte Gummistiefel in den Größen 37 bis 40 für seinen Damenchor.“ Die Schuhe würden bei einer Aufführung des Stücks „Die verkaufte Braut“ benötigt, hieß es in einer Mitteilung vom Freitag. Da in den Geschäften nur grüne und lilafarbene Stiefel angeboten würden, sei das Theater auf die Mithilfe des Publikums angewiesen. Das wasserdichte Schuhwerk könne beim Pförtner unter dem Stichwort „Verkaufte Braut“ abgegeben werden. Und uns wäre wahrscheinlich mit Braun-Rasierern gedient, wenn derlei Witze weiterhin so einen Bart haben.

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