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Unterm Strich

Kurioses aus der Altertumsforschung: Im größten deutschen Mumienforschungsprojekt im Ägyptischen Museum in Berlin konnten jetzt durch Röntgenaufnahmen Fälschungen entdeckt werden. Es stellte sich heraus, daß bereits zum Ende des 18. Jahrhunderts geschäftstüchtige Verkäufer die zu Tausenden in pharaonischer Zeit beigesetzten Vogelmumien durch Manipulation in Kindermumien verwandelt hatten. Das teilte das an den Untersuchungen beteiligte Archäologische Institut in Hamburg am Sonnabend mit. Die Fälscher hatten auf Stuck ein Gesicht gemalt und bemalte Kartonagestücke auf die Tierkörper geklebt. Als Kindermumien, die einen größeren Marktwert hatten, wurden sie dann auf europäischen Kunstauktionen oder im antiken Handel angeboten.

Der Leipziger Gewandhauskapellmeister Kurt Masur wird zum Ende des Jahres 1998 aus seinem Amt ausscheiden. Nach einem Gespräch mit dem Orchestervorstand beantragte er bei der Stadt eine Verlängerung seines 1996 auslaufenden Vertrages um nur zwei Jahre, wie das Gewandhaus am Freitag mitteilte. Bis dahin müsse über einen würdigen Nachfolger befunden werden. Auslöser dieser Entscheidung waren nach den Worten des Leipziger Kulturdezernenten Georg Girardet die jüngst bekannt gewordenen Querelen zwischen Masur und dem Orchester. Die künstlerische Entwicklung habe stagniert. Auch im menschlichen Umgang Masurs mit dem Orchester gebe es Probleme, hieß es. Inhaltlich und organisatorisch fühlten sich die Musiker von New York fremdbestimmt. Masur, der in diesem Jahr sein 25jähriges Dienstjubiläum als Gewandhauskapellmeister feiert, ist seit 1991 auch Chef der New Yorker Philharmoniker. Girardet dementierte jedoch Presseberichte, wonach es unter den Musikern eine Abstimmung gegen den 67jährigen gegeben habe: „Es gab einen internen Zwist, der nicht überbewertet werden darf“. Empfindlichkeiten auf beiden Seiten hätten dies bewirkt. Auch eine Generationskonflikt innerhalb des Orchesters und die Leistungsbereitschaft junger Musiker seien Ursachen der Plänkeleien gewesen. Ebenso habe ein Ost-West-Konflikt dabei eine Rolle gespielt. Der Hauptgrund für die Entscheidung Masurs sei jedoch die Doppelbelastung durch die Führung zweier Orchester in Leipzig und New York gewesen. 1998 sei Masur über 70 Jahre alt und wolle die Anstrengungen nicht mehr auf sich nehmen.

Im Internet wurde am Samstag abend von Seattle, Washington, aus erstmals ein Film ausgestrahlt. Die Komödie „Party Girl“ der Regisseurin Daisy von Scherler-Mayer wurde beim Filmfestival von Seattle Computerfans der ganzen Welt zugänglich gemacht. Mehrere Hundert von ihnen sahen nach Angaben der Veranstalter die Weltpremiere auf dem Internet. „Party Girl“ läuft in Seattle auch normal als Festivalbeitrag und kommt am 23. Juni in die US-Kinos.

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