: Unterm Strich
Neben der dieser Zeitung beiliegenden „Monde diplomatique“ können wir auch sehr zur regelmäßigen Kontrolle von „Le Monde des Livres“ raten, einer wöchentlichen (!) Literaturbeilage, die jeden Donnerstag erscheint. Diese Woche wird über die neue Ausgabe von Gustave Flauberts „Manuscrits“ berichtet, die 61 faksimilierte Seiten enthält, anhand derer der Werdegang der „Madame Bovary“ nachvollzogen werden kann. Man kann hier sehen, wie Flaubert, ausgehend von drei dürren Nachrichtenzeilen über den zugrundeliegenden Fall, durch vier Jahre Arbeit sein Werk konstruierte. Man findet hier Notizen über die Empfindungen, die Flaubert beabsichtigte, auszuführen, darunter etwa folgende der Heldin, die wir der Delikatesse halber nicht übersetzen: „... excitation de cul qu‘elle prenait au coit journ. de Charles“.
Die Gehälter der künstlerischen Mitarbeiter der Theater werden rückwirkend zum 1. Mai 1995 um 3,2 Prozent erhöht. Darauf hat sich der deutsche Bühnenverein für seine Mitgliedstheater und -orchester mit den Künstlergewerkschaften verständigt. „Etwa 40.000 Sänger, Tänzer, Schauspieler, Orchestermusiker sowie Bühnentechniker erhalten damit eine Lohnerhöhung, die der des öffentlichen Dienstes entspricht“, teilte der Deutsche Bühnenverein gestern mit. Und so soll es doch sein in diesen Häusern, die sich dem öffentlichen Dienst an der Kunst verschrieben haben und oft genug ÖTV-Kunst produzieren.
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