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Unterm Strich

Der als Fernseh-Talkmaster bekannt gewordene Journalist Roger Willemsen und die deutsch-rumänische Schriftstellerin Herta Müller werden im kommenden Wintersemester an der Ruhr-Universität- Bochum als Gastprofessoren lehren. Sie sollen Seminare und Vorlesungen im Fach Germanistik halten, teilte die Uni-Pressestelle am Donnerstag mit. Willemsen hat sich mit seinen TV-Talkshows einen Namen gemacht. Weniger bekannt sind die wissenschaftlichen Verdienste des 40jährigen, der hierzulande sicherlich the most qualified man in showbiz ist. Er hat zum Beispiel eine sehr schöne Arbeit über Robert Musil geschrieben, die immer noch bei Piper lieferbar ist, eine der wenigen germanistischen Doktorarbeiten, die sich gut lesen lassen. In Bochum will er unter anderem ein Hauptseminar über „Das Ich in der Geschichte. Erinnerungen an die Gegenwart im deutschen Roman des 20. Jahrhunderts“ und ein Kolloquium über „Medienpraxis – Medienkritik“ abhalten. Herta Müller gehört hingegen gehört schon länger bekanntermaßen zu den wichtigsten Erzählerinnen der deutschen Gegenwartsliteratur. Die Rumäniendeutsche siedelte 1987 in die Bundesrepublik über, wo ihr literarisches Schaffen unter anderem mit dem Kleist- Preis gewürdigt wurde. In Bochum liest die 42jährige über „Literatur unter Diktaturen“. Ihr Oberseminar hat den Titel „Ausgewählte Werke Herta Müllers“. That's understatement.

Der Konzertmanager Peter Schwenkow und die Stella Musical AG von Rolf Deyhle können das Berliner Schiller-Theater mieten und bespielen. Nach Informationen der Berliner Morgenpost haben sich die Rechtsanwälte Schwenkows und der Kulturverwaltung in Nachverhandlungen auf einen Pachtvertrag geeinigt, der am kommenden Dienstag vom Senat beschlossen werden soll. Man haben einen „guten Kompromiß“ gefunden, zitiert das Blatt den der Sprecher der Kulturverwaltung, Ingolf Kern. Die Einwände von Finanzsenator Elmar Pieroth (CDU) und die öffentliche Diskussion hätten dazu gefürt, daß die „Schwachstellen“ in dem bislang umstrittenen Abkommen „ausgemerzt“ worden seien. Wie aus Senatskreisen verlautet, beginnt das Mietverhältnis für das Schiller-Theater mit einer Laufzeit von zunächst vier Jahren bereits am 1. Januar 1996, ein halbes Jahr früher als geplant. Schwenkow werden vier weitere Optionen für die Nutzung von jeweils vier Jahren eingeräumt, so daß er das Theater insgesamt 20 Jahre lang bespielen könnte. Das ursprünglich vereinbarte Sonderkündigungsrecht wurde ersatzlos gestrichen. Darüber hinaus habe sich Schwenkow verpflichtet, jährlich eine halbe Million Mark „wertsteigernd“ in die Bausubstanz des Theaters zu investieren. Von dieser Summe werden Schwenkow 400.000 Mark auf die Jahrespacht von 408.000 Mark angerechnet, so daß die Miete 8.000 Mark jährlich beträgt.

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