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Unterm Strich

Neues in Sachen Berliner Leuchtturmkultur: Bundespräsident Roman Herzog hat einen solidarischen Akt zwischen Bund und Ländern zur Neuregelung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz gefordert. Es sei allerhöchste Zeit, dieser im Einigungsvertrag enthaltenen Bestimmung zu entsprechen und die Finanzierung dauerhaft, kalkulierbar und verläßlich zu regeln, sagte Herzog am Sonntag in Berlin bei einem Festakt zum 150. Geburtstag des Kunsthistorikers und Museumsgründers Wilhelm von Bode. An die Bundesländer gerichtet betonte Herzog: „Es ist nicht der Bund, vor allem nicht der Bundesfinanzminister allein, der das Erbe des Landes Preußen angetreten hat. Es sind die Länder gemeinsam, denen dieses Erbe und seine Verpflichtungen gehören.“ Die Debatten über deutsches Selbstverständnis seien sinnlos, „wenn wir ein solches Erbe buchstäblich im Regen stehen lassen“. Die Berliner Museumsinsel, die unter Bode weitgehend ihre heutige Gestalt erhielt, gehört nach Ansicht des Berliner Regierenden Bürgermeisters Eberhard Diepgen zum Weltkulturerbe. Diepgen hatte sich bereits für die Aufnahme des Neuköllner Getränke-Hoffmann, Karl-Marx-Straße/Ecke Flughafenstraße, in die Unesco-Liste eingesetzt. Er teilte mit, daß nun auch ein „Initiativkreis Museumsinsel“ gegründet werde, um den geplanten Wiederaufbau schneller voranzutreiben, als es nach der jetzigen angespannten Haushaltslage möglich sei.

Tschechische Archäologen haben in der Totenstadt Sakkara bei Kairo das bislang unbekannte Grab einer Adelsfamilie aus der Zeit der Pharaonen entdeckt. Wie der Botschafter der tschechischen Republik, Bretislav Vachala, am Wochenende AFP mitteilte, ist die altägyptische Grabstätte reich verziert. „Dies ist eine ganz bedeutende Entdeckung“, schwärmte Vachala, der sich selbst gern als Hobbyarchäologe betätigt. Die von Grabräubern bereits vor Jahrzehnten weitgehend geplünderte Gruft sei vermutlich 2300 vor Christi erbaut worden. Sie bestehe aus mehreren inzwischen leeren Grabräumen. In einem der Räume hatten die Archäologen laut Vachala aber Glück: Sie fanden einen Sarkophag, in dem die Mumie eines Adligen namens Kar lag. Kar lebte nach Schätzung der Wissenschaftler unter Pharao Pepi II. Das Archäologenteam aus Prag steht unter der Leitung von Miroslav Verner.

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