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Unterm Strich

Mit Benezfizkonzerten soll in Berlin und Bremen Geld für die Restaurierung mehrerer Filme von Rainer Werner Fassbinder gesammelt werden. Viele Negative seien ausgeblichen, teilte die Fassbinder Foundation am Dienstag mit. Für die erste vollständige Fassbinder-Retrospektive im New Yorker Museum of Modern Art im Frühjahr 1997 will die Stiftung deshalb zahlreiche Filme restaurieren lassen. Von rund 20 Fassbinder-Filmen sollen Kopien mit neuen englischen Untertiteln und teilweise neuem Material entstehen. Die Gesamtkosten von rund einer Million Mark kann die private Stiftung nicht allein aufbringen und lädt deshalb zu Benefizkonzerten ein. Rosel Zech, Hauptdarstellerin im Fassbinder-Film „Die Sehnsucht der Veronika Voss“, wird am 2. August im Berliner Renaissance-Theater und am 3. August in der Bremer Schauburg Texte vortragen. Mit dabei ist auch Chansonnier Tim Fischer. Begleitet von Thomas Dörschel wird er neben Fassbinder-Liedern wie „Akne Vulgaris“ und „Freitag im Hotel“ auch Chansons aus seinem aktuellen Programm vortragen. Bei der Gelegenheit tritt auch die estnische Band The Brothers Urb auf, die zum erstenmal in Deutschland gastiert.

Klamaukstar Leslie Nielsen hat als „Agent 00“ in der deutschen Kinohitparade auf Anhieb die Nase vorn. Die Spionagekomödie lockte am vergangenen Wochenende insgesamt 536.725 Besucher in die Kinos und verwies Ur-James-BondSean Connery – nunmehr im Gefängnisthriller „The Rock – Fels der Entscheidung“ an der Seite von Nicolas Cage – auf Platz zwei (373.220 Zuschauer). Der norddeutsche Trickfilmrocker „Werner – Das muß kesseln“ fuhr vor 208.963 Besuchern auf Rang drei, wie Media-Control am Dienstag in Baden-Baden mitteilte.

Der Anteil von Fremdwörtern in der deutschen Sprache ist nach Untersuchungen der Jenaer Sprachwissenschaftlerin Christine Römer nur leicht gestiegen. Von einer Überfremdung der deutschen Sprache könne nicht gesprochen werden, sagte Römer der dpa. Beispielsweise habe sich der Fremdwortanteil in einer überregionalen Zeitung zwischen 1977 und 1995 lediglich von 0,06 Prozent auf 0,09 Prozent erhöht. Selbst wenn man eingedeutschte Wörter mitzähle, liege der Fremdwortanteil weit unter zehn Prozent. Selbst in linguistischen Lexika erreiche er höchstens zwölf Prozent. Die Gründe für den Anstieg würden vor allem in der besseren Beherrschung von Fremdsprachen sowie bei den Medien liegen, betonte Römer, Leiterin des lexikologischen Fachgebiets am Jenaer Institut für Germanistik. Viele versprechen sich davon einen Prestigegewinn. Nach Römers Angaben liegt der durchschnittliche Wortschatz der Deutschen zwischen 6.000 und 10.000 Wörtern. Für rund 12.000 lege der Duden die Schreibweise fest. Insgesamt verfüge das Deutsche über 300.000 bis 500.000 Wörter.

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