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Unterm Strich

Es gibt ja praktisch kein unappetitlicheres Wort als sinnlich, und trotzdem hat das Künstlerehepaar Nadia Schmidt und Jean-Marie Boivin (Namen gleich an Onkel Max weiterreichen) einige „Gärten der Sinne“ am Samstag im brandenburgischen Gehren eröffnet. Mit einem internationalen Team von bildenden Künstlern und Gartenarchitekten gestalteten sie das mehr als zehn Hektar große Gelände zum „Erlebnispark der sanften Art“ um.

Installationen und Objekte wurden mit Naturelementen und Gartenarchitektur verknüpft. Zu den Besonderheiten des Areals gehören die Einbeziehung verwilderter Obstgärten, einer früheren Baumschule, eines Quellgebietes, eines Sumpfes und des denkmalgeschützten 1.000jährigen slawischen Burgwalls.

Einzelprojekte wie die „Kathedrale“, die „Liebesinsel“, der „Narzißteich“ und das „Kleine Jenseits“ wurden zu einer „Kunstnaturlandschaft“ verschmolzen. Dafür tragen aufwendige Konstruktionen ebenso bei („ebenso bei“ ist guuuuut!!!) wie einfache Fundstücke. Sie sollen Aufmerksamkeit erregen und neue Sinnzusammenhänge schaffen. Das „Teehaus“, eine begehbare Holzskulptur, bringt asiatische Formen in die Niederlausitz. Der in einjähriger Arbeit entstandene Park wird durch Besucherpfade erschlossen. Auf dem Areal der ehemaligen Baumschule entsteht auch ein botanischer Wanderpfad.

In den „Gärten der Sinne“ finden künftig Veranstaltungen und Künstlersymposien statt. Erste Konzerte erklingen am 1., 3. und 5. August. Das Projektteam will in den nächsten Jahren die Entwicklung des Gartens begleiten. Das Künstlerpaar sieht das in Landwirtschaftsflächen und Kiefernwälder eingebettete Ensemble als Ergänzung zum Naturpark „Niederlausitzer Landrücken“.

Trau, schau, wem: Der Schauspieler Steven Seagal ist von den tibetanischen Buddhisten zum wiedergeborenen Lama erklärt worden. Nach einem Bericht des San Francisco Chronicle vom Freitag erhob ihn einer der führenden spirituellen Lehrer der Religion in den Stand eines sogenannten Tulku und verlieh ihm den Status eines heiligen Trägers des tibetanischen Buddhismus. Seagals Sprecherin Michelle Bega wies unterdessen Spekulationen zurück, daß die Ehrung mit finanziellen Beiträgen des Schauspielers zu tun habe. Das sei nicht wahr. Seagal habe den Titel aufgrund seiner persönlichen Verdienste erhalten. Der 45jährige zählt zu Hollywoods prominentesten Buddhisten und stärksten Tibet-Unterstützern. Der Zeitung zufolge erhob ihn Penor Rinpoche, das Haupt der Nyingma-Schule des tibetanischen Buddhismus, im Februar in einer Zeremonie in Indien zum „Tulku“ oder wiedergeborenen Lama.

Zahlreiche Buddhisten äußerten unterdessen via Internet Überraschung und Irritation über die

Ehrung.

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