: Unterm Strich
Das Techno-Spektakel Love Parade zieht in diesem Jahr möglicherweise von Berlin nach Paris um, berichtet das Nachrichtenmagazin Focus. Die Veranstalter ärgern sich über die schleppende Zusammenarbeit mit den Behörden und fühlen sich wie ein „drittklassiges Straßenfest“ behandelt – trotz weltweiten Interesses sowie 150 Millionen Mark Umsatzplus für Berlins Wirtschaft. Jetzt wollen sie Angebote aus anderen Städten prüfen, wobei Paris als Favorit gilt. Im Februar wird Veranstalter Ralf Regitz zu Verhandlungen an die Seine reisen.
Der Intendant des Berliner Renaissance- Theaters, Horst-H. Filohn, hat sich gegen die Aussagen eines Senatsgutachtens über seine Spielstätte entschieden zur Wehr gesetzt. „Die Einschätzung des Renaissance-Theaters ist sowohl in der Profilbeschreibung wie in der Bewertung und den daraus resultierenden Empfehlungen schlichtweg falsch“, schreibt Filohn gestern in einem offenen Brief an Kultursenator Peter Radunski (CDU).
Der frühere Heidelberger Intendant Peter Stoltzenberg hatte vorgeschlagen, die Leitung des Theaters an Claus Peymann zu übergeben, gleichzeitig mit dem des Berliner Ensembles. Sollte Peymann ablehnen, könnten das Renaissance-Theater und das Schloßpark-Theater unter der gemeinsamen Leitung von Heribert Sasse fusionieren.
Filohn stellte klar, daß es in den letzten Jahren gelungen sei, die Auslastung des Theaters auf über 50 Prozent zu steigern. „Wir waren und sind damit eindeutig besser besucht als das Schloßpark-Theater.“ Die Bewertung des Spielplans in dem Gutachten nannte Filohn „einfach grotesk“. Ganz klar unterscheide man sich von den Staatstheatern durch die Konzentration auf die Gegenwartsdramatik. Den Angriff gegen seine eigene Person als Intendant bewertete Filohn als „persönliche Diffamierung“. Sollte auch er mit Wegzug drohen?
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