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Unterm Strich

So schnell kann's gehen. Erst im Frühjahr wurde in Baden-Baden Deutschlands größtes Festspielhaus mit Pomp und Gloria eröffnet. Jetzt steht es vor dem Konkurs, nachdem der Gemeinderat sich weigert, mehrere Millionen Mark an die private Betreibergesellschaft auszuzahlen. „Die Auszahlung ist an Bedingungen geknüpft, die nicht erfüllt sind“, sagte die Baden-Badener Oberbürgermeisterin Sigrun Lang. Das 120 Millionen Mark teure und privat geführte Festspielhaus war in den vergangenen Wochen in eine finanzielle Schieflage geraten, weil angeblich zwischen 6 und 6,5 Millionen Mark fehlen. Das Land Baden-Württemberg hatte am Donnerstag eine weitere finanzielle Unterstützung des viertgrößten Festspielhauses der Welt abgelehnt, zahlt man doch bereits über einen Zeitraum von 22,5 Jahren jährlich fünf Millionen Mark an die Betreiber. Lediglich der Vorsitzende der baden-württembergischen CDU-Landtagsfraktion, Günther Oettinger, hat dem Festspielhaus unter bestimmten Bedingungen eine einmalige Finanzspritze in Aussicht gestellt. Allerdings müßte zuerst ein überzeugendes Gesamtkonzept vorliegen. Der große Saal faßt immerhin 2.500 Zuschauer, und die wollen in Baden-Baden erst einmal gefunden werden.

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