: Unterm Strich
Mit dem Antisemitismus Richard Wagners befaßt sich ein internationales wissenschaftliches Symposion, das am Donnerstag vom israelischen Botschafter in Deutschland, Avi Primor, in Bayreuth eröffnet wurde. Die Veranstaltung sei ein Zeichen dafür, daß in Deutschland die Vergangenheit nicht mehr verdrängt, sondern bewußt wahrgenommen werde, sagte Primor. Einen Verdrängungsprozeß habe es aber, so Ignatz Bubis zur Eröffnung des sechstägigen Kongresses „Richard Wagner und die Juden“, „nicht nur bei den Tätern und Mitläufern, sondern auch bei den Opfern“ gegeben. Yoram Dinstein, Präsident der Universität Tel Aviv und Mitinitiator des Bayreuther Symposions, rief dazu auf, den öffentlichen „Bann“ gegen Wagner-Musik in Israel aufzuheben. Seit Gründung des Staates vor 50 Jahren werden Werke Wagners weder im staatlichen Rundfunk und Fernsehen noch vom International Philharmonic Orchestra gespielt.
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