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Unterm Strich

Was tat Kollege Gustav Seibt von der Berliner Zeitung, als Jürgen Sparwasser sein Tor gegen Deutschland schoß? Griechische Vokabeln lernen, schreibt zumindest ein Autor seines Namens in der jüngsten Jungle World. Zwar wäre Herrn Seibt ein solch humanistisches Vorspiel zuzutrauen. Aber dann wird es allzu schwärmerisch: „Wir waren damals eine etwas ätherische Schulklasse; was nicht nur an dem Gymnasium, sondern vor allem an der Klasse lag. Wir kultivierten einen internen intellektuellen Wettstreit, wer die schwierigsten Bücher las und die wissenschaftlichsten Interessen vorweisen konnte.“ Ratlosigkeit herrscht unterdessen in der Berliner-Redaktion: Feuilleton-Chef Jessen hält einen Jungle-World- Fake nicht für ausgeschlossen, während Magazin-Redakteur Mönniger meinte, „dem Seibt ist das durchaus zuzutrauen“. Er muß es wissen, schließlich war er Schüler eines neusprachlichen Gymnasiums mit mathematisch-naturwissenschaftlichem Zweig in einer katholischen Bastion.

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