piwik no script img

Unterm Strich

Der Menschenrechtler Jean Pierre-Bloch ist tot. Der französische Widerstandskämpfer und Bürgerrechtler starb am Mittwoch dreiundneunzigjährig im Pariser Krankenhaus Val-de-GrÛce. Das teilte die Internationale Liga gegen Rassismus und Antisemitismus (Licra) mit, deren Ehrenpräsident Pierre-Bloch war.

„Von der Résistance zur Verteidigung aller Unterdrückten“ überschreibt Le Monde den Nachruf auf den Bürgerrechtler: Pierre-Bloch, Sohn jüdischer Industrieller, studierte Jura und arbeitete als Journalist, war Abgeordneter der linken Volksfront und Mitglied der Résistance. Als Mitarbeiter De Gaulles in London wurde er 1943 zum Innenminister der Exilregierung ernannt. Nach der Befreiung Frankreichs zog er erneut in die Nationalversammlung ein. In den folgenden Jahren engagierte er sich für die Rechte von ethnischen Minderheiten und gegen die „skandalöse Wiedergeburt von Neonazismus und revisionistischen Thesen“ (Pierre-Bloch) in Frankreich.

Seit 1968 war er Präsident der Licra, ab 1989 Ehrenpräsident des Nationalen Rates für die Menschenrechte. Pierre-Bloch schrieb zahlreiche Bücher, sie thematisieren Widerstand, Bewältigung des Vichy- Regimes, Antisemitismus und Menschenrechte. Jean Pierre-Bloch hinterläßt das Großkreuz der Ehrenlegion, das Kriegskreuz mit sieben Palmblättern und drei Kinder, darunter den Parlamentsabgeordneten Jean-Pierre Pierre-Bloch.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen