Unterm Strich:
Hans Frankenthal war Mitglied im Zentralrat der Juden in Deutschland und Vizevorsitzender des Auschwitz-Komitees. Als Vertreter der Kritischen Aktionäre machte er, etwa während Versammlungen der IG Farben, auf das Schicksal der Zwangsarbeiter aufmerksam. Erst spät in seinem Leben hat er in Buchform von seinem Schicksal als KZ-Häftling erzählt. Seine Autobiografie „Verweigerte Rückkehr“ erschien kürzlich in der von dem Historiker Wolfgang Benz im Fischer-Verlag herausgegebenen Reihe „Lebensbilder“. Weil er hoffte, dass es besonders auch von Jugendlichen gelesen wird, hat er, soweit möglich, auf die Schilderung von Grausamkeiten verzichtet. „Es reicht“, meinte er, „wenn ich jede Nacht Alpträume habe und nicht schlafen kann.“ Bei einer Buchvorstellung im Juni dieses Jahres hat Frankenthal gesagt: „Ich werde streiten bis zu dem Moment, wo ich die Augen schließe – Gott gebe, dass ich es noch lange kann.“ Am Mittwoch ist Hans Frankenthal 72-jährig gestorben.
Immer wieder gut zu wissen, dass Hollywood nicht der alleinige Nabel der Filmwelt ist. Da gibt es immer noch Ägypten – und Indien. Auf dem gerne so genannten Subkontinent werden Filme produziert wie Fische im Meer oder Sand am Strand oder Currywürste in Berlin (sorry für den Kalauer). Und so ist es kaum verwunderlich, dass nun eben kein amerikanischer Filmmogel, sondern der indische Filmproduzent Rama Naidu den Sprung in das „Guinness-Buch der Rekorde“ geschafft hat. Mit 101 Filmen habe Naidu so viele Filme realisiert wie kein anderer, berichtete gerade die Nachrichtenagentur United News of India. Seit 1963 hat der Filmmogul aus dem südindischen Bundesstaat Andhra Pradesh Streifen in mehreren indischen Sprachen produziert. Ob die produzierten Filme gut sind, geht aus der Meldung nicht hervor.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen